Summorum Pontificum
Monatsthemen 25-07

Sommerpause !!

16 Juli 2025

3 - Tradition und Kultur

Wie schon im vergangenen Jahr: Seit dieser Woche ist die Mehrzahl der deutschen Schulen, Schüler und Familien in den Sommerferien. Zwar ist nicht damit zu rechnen, daß der Strom mitteilens- oder kom­mentierens­werter Meldungen aus allen Regionen der Kirche deshalb abnehmen wird. Aber uns reicht es. Wir wünschen allen unseren Lesern einen erholsamen Urlaub, eine gute Zeit und Gottes Segen auf allen Wegen, wohin sie auch führen mögen.

Der Plan ist, die Arbeit hier mit Beginn des Septembers wieder auf­zu­nehmen. Wichtige Ereignisse könnten eine Unterbrechung der Pause veranlassen; an schlechte Nachrichten im Wochentakt gewöhnt, rechnen wir jedoch mit nichts, was eine solche Unterbrechung unausweichlich verlangen könnte. In den letzten Tagen neu entdeckt haben wir den (englischsprachigen) Youtube-Podcast von Fr. Robert McTeihue S.J., der zweimal in der Woche zu allgemeinen thelogischen oder aktuellen kirch­lischen Themen Stellung nimmt. Lohnt das Reinhören.


Zu den gereimten Offizien des
hohen Mittelalters

15 Juli 2025

3 - Tradition und Kultur

Der Screenshot aus dem Hymnarium zeigt die ersten Strophen von „In caelesti collegio “ in Latein und deutscher Übersetzung
In caelesti collegio

Im hohen Mitelalter feierten Orte und Ge­meinschaften, die sich einem Heiligen besonders verbunden fühlten, ein Fest dieses Heiligen oft nicht nur einmal im Jahr (normalerweise am himmlischen dies natalis, dem irdischen Sterbetag), sondern mehrfach. Beim hl. Dominicus war das (und wird das wohl teilweise heu­te noch so gehalten) etwa der Gedenktag zur Übertragung der Ge­bei­ne nach Bologna am 24. Mai. Vielfach wurde auch der Jahrestag der Hei­ligsprechung als besonderer Feiertag begangen – bei Dominicus ist das der 13. Juli, beim hl. Franziskus von Assisi der 16. Juli.

Das Hymnarium präsentiert zum morgigen Jahrestag der Heiligspre­chung Franziskus’ von Assisi den gereimten Franziskus-Hymnus des Theologen und Kirchenrechtlers Kardinal Thomas Capuanus (~ 1180, † 1239) – für uns Anlaß, dem Thema des Reims im Brevier weiter nachzugehen.


Wie geht es weiter mit der Synode?
Am besten gar nicht, meint Bischof Eleganti

14 Juli 2025

9 - allgemein, Politik, Gesellschaft

Links das Vorstands-Podium mit dem Papst und den Kurienhäuptern - rechts im aufsteigenden Auditorium dine große Zahl von Bischöfen.
Als die Synode noch Bischofssynode war

Zu dem schweren Erbe seines Vorgän­gers, für dessen Bewältigung Papst Leo noch kein Rezept gefunden hat, gehört auch die „Synodalität“. Was das eigent­lich bedeuten oder bewirken soll, weiß so recht niemand – aber einen Zeitplan für die Fortsetzung gibt es schon. Der em. Weihbischof Marian Eleganti steht dem Vorhaben mehr als skeptisch gegenüber. Wir übernehmen den Beitrag „Synodalität als Code-Wort“ aus seinem Blog.


Gefahr für die Meinungs- und Informationsfreiheit im Internet
LifeSiteNews und Messainlatino

12. Juli 2025

9 - allgemein, Politik, Gesellschaft

Beim Aufruf von Messa­inlatino erscheint eine fast leere Seite von blogspot, die mitteilt, daß das Angebot vom Netz genommen wurde.
Hier ist nichts zu sehen - gehen Sie weiter

Das ist übel: Wo gestern noch das gut in­formierte und ohne falsche Rücksichten der Wahrheit verpflichtete Blog Messa­inlatino seine Nachrichten und Kom­men­tare anbot, herrscht heute gähnende Leere. Dienstanbieter Blogspot, der zum globalen Netz des Datenkraken Google gehört, hat die Website von Messainlatino ohne Vorwarnung gelöscht — Grund: Angebliche Haßsprache.

Gefahren für die Meinungs- und Informationsfreiheit im Internet dro­hen aber nicht nur von außen, sondern auch von innen. Gerade in der zu Ende gehenden Woche ist die von uns viel besuchte kanadische Website „LifeSiteNews“ in eine schwere Krise geraten, deren Auswirkungen noch nicht zu übersehen sind.


Der lebenswichtige Unterschied zwischen einer „erneuerten“ und einer „neuen“ Liturgie

11. Juli 2025

1 - Liturgie

Das Photo von der Messe in St. Joan of Arc in Minneapolis zeigt eine bunte Kollektion verbreiteter Mißbräuche: Die in wallende Gewänder gekleidete Möchtegern-Diakonin als Lektorin hat den Zelebranten an den Rand des Bildes gedrängt; der esstisch-artige Altar ist kaum größer als das Banner „All Are Welcome Here“ die jugendlichen Gottesdienstteilnehmer räkeln sich auf dem Boden; das Altarkreuz zeigt nur noch den Auferstandenen und nicht mehr das Kreuz selbst;  der hl. Josef erscheint als Kindsvater mit dem Jesuskind auf dem Arm ...
Am „Tag der Diakonin“ in St. Joan of Arc, Minneapolis.

Am 9. Juli haben wir einige Passagen aus ei­nem Artikel von Felix Neumann auf katho­lisch.de zitiert, dem wir entnahmen, daß zumindest in Teilen der Kirche in Deutschland eine sachlichere Sicht auf die Liturgiereform und die Anhänger der überlieferten Form Raum greift. Wie kaum anders zu erwarten, hat es keinen vollen Tag gedauert, bis einer der Unglaubenswächter in der Redaktion den Ab­weichler streng ermahnt und auf die Einha­l­tung der Parteilinie verwiesen hat.

Wir haben uns das angeschaut und uns einigermaßen gewundert. So viel Widerspruch zum Konzil hätten wir dort nicht erwartet.


Traditionis Custodes“ und die unterschiedliche Situation der „alten Messe“in den USA und Deutschland

9. Juli 2025

1 - Liturgie

Das photo zeigt den Priester im Moment der Elevation der Hostie vor einem reich mit Gold Geschmcückten Tabernakel.
Der Priester ist nur Stellvertreter, nicht „Präsident“

Die Veröffentlichungen von Diane Mon­tag­na und Don Nicola Bux über die „Unregelmäßigkeiten“ beim Zustande­kommen dieses Dokuments haben der Ausei­nandersetzung über diesen bislang stärksten Vorstoß, die überlieferte Litur­gie aus dem Gemeindeleben zu verban­nen, neuen Anstoß gegeben. Das gilt besonders für die USA, und das hat seine Gründe. In Deutschland hat es demgegenüber kaum neuen Streit gegeben - und auch das läßt sich erklären. Wir unternehmen einen ersten Versuch.


Was haben wir von Papst Leo für den alten Ritus zu erwarten - und wann?

7. Juli 2025

1 - Liturgie

Das Porträtphoto zeigt einen Mittvierziger mit schütterem Stirnhaar, gestutztem Vollbart und Brille - keine besondeen Kennzeichen.
Andrea Gagliarducci

Die Diskussion über Grundlagen und Anwendung von Traditionis Custodes, die in der Vergangenen Woche durch die Veröffentlichung von Diana Montagne aus­gelöst wurde, hat seitdem an an Tiefe und Breite ganz enorm zugenommen. Dem jeden Montag erscheinenden Überblick zur Woche im Vatikan des Vaticanista Andrea Gagliarducci von heute entnehmen wir einige Pas­sagen über seine Einschätzung der weiteren Entwicklung, die wir teil­weise durch eigene Anmerkungen ergänzen.


Was von der 27. Woche übrig blieb

5. Juli 2025

1 - Liturgie

Der Bischof sitzt vor dem „ad Dominum“ ausgerichteten Altar und Spricht ein Gebet über den vor ihm knienden Weihekandidaten
Priesterweihe in Saigon am 11. Januar 2025

Seit Wahl und Amtsantritt von Papst Leo bekommen wir wöchentlich so viele und meist auch so gute Nachrichten, daß wir mit der Verarbeitung kaum nachkom­men. Hier unser Auswahl unter den Themen, die wir für die interessantesten halten:

–  In Vietnam wurden bereits in den er­sten sechs Monaten dieses Jahres mehr Priester geweiht als in Deutsch­land in ganz 2024;
–  In den USA nehmen an die 10% der Gläubigen sonntags regelmäßig an der „Alten Messe“ teil;
–   Es gibt eine neue Ausgabe das Missale von vor den „pianischen Refor­men“ in den 50er Jahren;
–  Neu im Novus Ordo: Eine Votivmesse „für die Bewahrung der Schöp­fung“.


Wie Carlo Acutis den Feinden von Glaube und Tradition Angst einjagt — II

4. Juli 2025

6 - Kirchenkrise

Photo einer grünen Grille auf einem Holzstück;
Dieser Grill macht auch manchmal lästige Geräusche

Andrea Grillo ist Professor für Liturgie an der Hochschule der Benediktiner von San Anselmo – das ist quasi der Think-Tank für die moderne Theologie der Liturgie im Geist des Konzils. Sein 1998 zuerst­ erschienenes und seitdem mehr­fach aktuali­sier­tes Buch über Liturgische Fundamentaltheologie entsprach in gro­ßem Umfang den weit über die Dokumente des 2. Vatikanums hinaus­gehenden Vorstellungen der italienischen Progressisten und verschaffte ihm quasi über Nacht eine führende Position in der italienischen Theo­lo­gie. Das ist ihm einigermaßen zu Kopf ge­stiegen, und so hat er es sich angewöhnt, in grobianischem Ton alle Leute abzukanzeln, die ihm ir­gendwie missfallen.

Das hat er nun auch gegenüber Carlo Acutis unternommen - und dabei vielleicht mehr über sich selbst mitgeteilt, als ihm lieb sein kann.


Das Erbe von Kardinal Parecattil und die nachkonziliare Identität der Thomaschristen

3. Juli 2025

1 - Liturgie

Laien tragen die Büste von Parecattil wie eine Trophäe durch die Räume des Bischofshauses;
Konzilsgeist im Triumphzug

Die syro-malabarischen Katholiken in Südin­dien fei­ern heute das Fest des hl. Apostels Thomas, der nach ihrer Über­lieferung bei seinen Reisen zur Predigt des Evangeliums bis nach Indien kam und als Begründer ihrer Kirche ange­sehen wird. Diese in Einheit mit Rom stehende orientalische Teilkirche wird seit Jahren von ei­nem Streit um die richtige Feier der Liturgie zer­rissen: Soll die Messe „ad populum“ gefeiert werden – wie das in vielen, aber bei weitem nicht allen Gemein­den nach dem Konzil eingeführt worden war? Oder soll sie wie vor dem Konzil „ad Dominum“, zum liturgischen Osten hin, zelebriert werden, wie es im Zuge der zunehmenden Wertschätzung des „Eigenen“ in immer mehr Gemeinden praktiziert oder zumindest gefordert wird?

Heute tritt eine Neuregelung in Kraft, die den Konflikt befrieden soll.


Rom und die alte Messe – da kommt etwas
in Bewegung

2. Juli 2025

1 - Liturgie

Kardinal vor dem Altar stehend, mit Birett und den Gläubigen zugewandt sprechend.
Kardinal Burke am Fest des kostbaren Blutes

Zwei amerikanische Youtube-Kanäle haben gestern eine bemerkenswerte Nachricht ge­bracht. Da­nach hat Bischof Michael Sis von St. Angelo (Tx) für die Pfarrkirche St. Margaret beim Gottes­dienstdikasterium eine Verlängerung der jetzt ablaufenden Sondergenehmigung für die Zele­bration der überlieferten Liturgie erbeten – und diese tatsächlich für zwei weitere Jahre erhalten. Wir warten auf eine Bestätigung.

Die große Nachricht zum Thema kommt jedoch von Diane Montagna, der ein brisantes Dokument zugespielt worden ist: Das Fazit des Be­richts der Bischofskongregation über die Umfrage, die im Auftrag von Papst Franziskus zur Einschätzung der Situation um die überlieferte Li­tur­gie in den Diözesen der Welt angestellt worden war und die Franzis­kus zur Rechtfertigung von Traditionis Custodes „kreativ“ interpretiert hatte.


 

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