„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Gegen die Häresie des Synodalismus
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- 19. Oktober 2022
Der absehbare Kurs der deutschen Synodalen Weges in die Spaltung und das Trauerspiel der von Franziskus in Rom veranstalteten Scheinsynoden haben in den USA lebhafte Debatten ausgelöst. Als ein Ergebnis zeichnet sich jetzt bereits ab, daß in Gestalt des „Synodalismus“ eine (nicht wirklich neue) Häresie auf den Begriff gebracht wird, die in sich die übelsten Züge zahlreicher Häresien der Vergangenheit vereinigt: Von der arianischen Reduktion der Gottmenschlichkeit Christi und damit der Christusfähigkeit des Menschen über den machtpolitischen Konziliarismus des 15. Jahrhunderts bis zu den zahlreichen Häresien des Modernismus, mit denen die Feinde der Kirche seit 150 Jahren die Kapitulation vor Säkularismus und Zeitgeist betreiben. Das ist einerseits eine höchst bedenkliche Situation – nicht ohne Grund spricht Kardinal Müller von der drohenden Gefahr einer „feindlichen Übernahme“. Andererseits hat das „nicht wirklich Neu“ den Vorteil, daß die Kirche zu vielen der neu in Umlauf gebrachten Irrtümer in der Vergangenheit bereits in feierlicher Form alles Erforderliche gesagt hat. Das ruft fast vergessene Kirchenlehrer und Kirchenversammlungen der Vergangenheit und ihre Lehrsätze erneut ins Bewußtsein zurück und lenkt verstärkt den Blick auf die Warnungen der beiden Vorgänger Bergoglios, die den Zeitgeist ebenso gut kannten und erkannten wie dieser – im Gegensatz zu dem Argentinier aber nach Kräften Widerstand leisteten.
Robert Morrison weist in einem Artikel vom 15. Oktober auf einige dieser bereits vorliegenden Fixpunkte zur Verteidigung gegen die synodalistische Häresie hin – wir bieten eine stellenweise etwas geraffte Übersetzung.
Feindliche Übernahme
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- 17. Oktober 2022
Als „feindliche Übernahme“ der Kirche durch ihre Feinde im Innern hat Kardinal Müller dieser Tage die scheinsynodalen Aktivitäten in Deutschland und anderswo bezeichnet. Schon vor dem Kardinalskonsistorium im August waren in Rom Gerüchte in Umlauf, der Bischof von Rom plane die Ernennung einen „Koadjutors mit dem Recht der Nachfolge“ – das wäre ein Versuch zur Präjudizierung, wenn nicht sogar Entmachtung des Kardinalskollegiums, dem die seit langem geltende Kirchenverfassung die Aufgabe der Papstwahl zuweist. Das wäre ein Putsch, wie er im südamerikanischen Bilderbuch steht. Freilich: Das Kardinalskonsistorium ging ohne einen solchen dramatischen Schritt vorüber – Franziskus hatte es zu einer reinen Ausgabe der Tagesparole an die Neokardinäle reduziert.
Trotzdem wollen die Befürchtigen über einen bevorstehenden Staatsstreich, oder die feindliche Übernahme, um mit Kardinal Müller zu sprechen, nicht verstummen. Verschiedene Ereignisse und Stellungnahmen um den 60. Jahrestag der Konzilseröffnung haben dem neuen Auftrieb gegeben. Wieder steht das Schlagwort von der „Synode“ im Mittelpunkt, diesmal aber nicht von der deutschen Apostatenversammlung, sondern von deren römischem Gegenstück, der „Synodensynode“, der von Franziskus und seinen Mitverschwörern immer erkennbarer die Aufgabe zugedacht wird, eine „neue Kirche“ zu etablieren.
Seit ihrer ersten Ankündigung im Frühjahr 2021 hat diese Synode einen bemerkenwerten Weg genommen. Das Instrument der „Bischofssynoden“ war nach Ende des Konzils von Papst Paul VI. mit der Motu Proprio „Apostolica Sollicitudo“ zur Stärkung der Kollegialität innerhalb des weltweiten Episkopats (wieder) eingerichtet worden. In etwa dieser Grundlage entsprechend hatten im Vatikan auch bereits in den Jahren 2019 (Amazonassynode) und 2015 (Familiensynode) stattgefunden. „In etwa“, weil bereits bei diesen Veranstaltungen die Bischöfe nicht wie von Papst Paul VI: vorgesehen als Nachfolger des Apostlkollegiums ernst genommen, sondern durch vielerlei Geschäftsordnungstricks und Täuschungsmanöver auf den Status von Akklamateuren päpstlicher Vorentscheidungen reduziert worden waren.
Schluß mit den Lügen!
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- 15. Oktober 2022
Wie realitätsblind muß man eigentlich sein, um die Tatsache, daß der Novus Ordo auch würdig und fruchtbringend gefeiert werden kann, als Beleg dafür anzuführen, daß das auch regulär so gemacht werde? Und dann zu fordern: die Tradis sollten sich mal nicht so haben mit ihrem Weihrauch und ihrem Latein und endlich die Erfolgsgeschichte der Liturgiereform anerkennen und sich so auch den Blick auf die Erfolgsgeschichte des II. Vatikanums öffnen. Schließlich lehre uns das Konzil, daß die Eucharistie Quelle und Gipfel des ganzen geistigen Lebens der Kirche sei – daher nun endgültig Schluß mit Debatten und Zwietracht. Und wären denn die großen Erfolge bei der Verkündung des Evangeliums in Asien und Afrika möglich gewesen, wenn die Kirche beim Latein stehen geblieben wäre?
So Autor Larry Chapp, von dem wir auch schon Vernünftiges gelesen haben, im National Catholic Register, in dem wir ebenfalls schon viel besseres gelesen haben, zum Jahrestag der Konzilseröffnung vor nunmehr 60 Jahren. Der Beitrag bzw. seine Argumentation verdient eine (begrenzte) Aufmerksamkeit, weil er typisch dafür ist, wie sich eine nach wie vor zahlenmäßig bedeutende Gruppe von Hyperloyalisten gegen die Einsicht abschottet, daß Pauls VI. Liturgiereform gründlich gescheitert ist – und damit die Zeit verlängert, bis die Kirche Mittel zur Heilung des Schadens anwenden kann.
Natürlich gibt es Beispiele dafür, daß der Novus Ordo würdig gefeiert werden kann. Man muß schon lange in Tradiland suchen, um eine verlorene Stimme zu finden, die das, wie Chapp suggeriert, grundsätzlich bestreitet. Und das von Chapp präsentierte Beispiel vom glorreichen Novus Ordo in der Diözese Lincoln in den späten 70er Jahren mag jüngere Leser ohne Kenntnis der amerikanischen Szene vielleicht beeindrucken – Tatsache ist jedoch, daß Lincoln unter nunmehr drei glaubenstreuen Bischöfen in Folge zwar die Dokumente des Konzils nach Kräften umgesetzt hat, dem „Geist des Konzils“ jedoch striktes Hausverbot erteilt hat. Dazu hat die Diözese früh ein eigenes Priesterseminar eingerichtet, in dem streng auf Lehrtreue geachtet wird – wofür sie jährlich mit einer Zahl von 2 – 5 Priesterweihen belohnt wird. Erst im letzten Jahr wurde erstmalig in der Diözese ein „ständiger Diakon“ geweiht, und Lincoln weigert sich bis zum heutigen Tage, Girl-Altarboys den Dienst am Altar zu gestatten. In Lincoln selbst ist eine Pfarrei der Petrusbruderschaft anvertraut, und auch eines (von 2) Seminaren der Petrusbruderschaft in den USA hat in der Diözese Aufnahme gefunden.
Wo Bätzing Recht hat
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- 13. Oktober 2022
Die Behauptung von Herrn Bätzing, der deutsche synodale Weg sei vom 2. Vatikanischen Konzil geprägt worden und quasi dessen legitimer Nachfolger, hat im modernistischen Lager einige Augenbrauen hochgehen lassen. Auch Kardinal Kasper, sonst vielerlei Reformideen durchaus zugeneigt, hielt es für angebracht, ein „so kann man das aber nicht sagen“ zu Protokoll zu geben.
Das kann man nachvollziehen. Bätzing, dem Meister der gespaltenen Zunge, ist hier versehentliche eine Wahrheit entglitten, die er und sein Apostatenkreis bislang gerne versteckt hielten: Wenn man konsequent dem „Geist des Konzils“ folgt, der seit Jahrzehnten die Kirche theologisch zersetzt, an Zahl der gläubigen und Priester Einfluß dezimiert und weltweit „zum Gespött der Heiden“ gemacht hat, landet man zwangsläufig bei jener Bewegung, die jetzt unter dem Schlagwort von der Synodalität den Massenabfall einleitet. In Luthers Deutschland etwas früher, in Bergoglios Rom wo Synodensynodensekretär Grech seine Monstersynode neuerding gar als Fortsetzung von V-II verstanden haben will, etwas später.
Anscheinend sehen die Glaubensverderber jetzt die Zeit gekommen, die Tarnung abzuwerfen und gestützt auf den Machtmißbrauch eines immer autoritärer agierenden Papstes, die gescheiterte Bischofsversammlung des II. Vatikanum offen für das in Anspruch zu nehmen, was sie unter dem Schutzschild des "Geistes des Konzils" bisher hintenrum betrieben haben: Die Zerstörung der apostolischen Tradition, der Entchristlichung der Kirche und ihre Unterwerfung unter das Diktat des atheistischen und antihumanen Weltgeistes.
Feindliche Übernahme geplant
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- 11. Oktober 2022
Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat in Gesprächen mit verschiedenen reichweitenstarken amerikanischen katholischen Medien, darunter Remnant-TV und National Catholic Register – vor einer „feindlichen Übernahme“ der Kirche durch ihre Feinde im Inneren gewarnt und zum Widerstand aufgerufen. Im Mittelpunkt der Besorgnis des Kardinals steht nun nicht nur der deutsche Synodale Weg, als dessen prominentester Kritiker Müller in den letzten Monaten hervorgetreten ist, sondern zunehmend auch die geplante „Synodensynode“, die immer deutlicher erkennbar den gleichen verderblichen Kurs einschlägt wie das deutsche Apostaten-Konzil – nun aber mit weltweiten Auswirkungen.
Wenn sie damit durchkommen – so Müller gegenüber NCR – bedeutet das das Ende der katholischen Kirche. Und dem müssen wir widerstehen wie den arianischen Häretikern des Altertums. (…) Sie träumen von einer anderen Kirche, die nichts mit dem katholischen Glauben zu tun hat. Sie wollen diesen Prozess missbrauchen, um den Kurs der katholischen Kirche zu verändern, nicht nur in eine andere Richtung, sondern zu ihrer Zerstörung. Niemand kann eine vollständige Veränderung (der Lehre) vornehmen und an die Stelle der offenbarten Lehre setzen, aber sie haben diese merkwürdige Vorstellung von der Lehre als einer lediglich von einigen Theologen ausgeklügelten Theorie. Die Lehre der Apostel ist eine Widerspiegelung und ein Ausdruck der Offenbarung des Wortes Gottes. Wir müssen auf das Wort Gottes hören, wie es uns in der Autorität der hl. Schrift, der apostolischen Tradition und des Lehramtes vorliegt. Und wie schon die Konzilien zuvor festgestellt haben: Es ist unmöglich, die Offenbarung, die uns Christus ein und für allemal gegeben hat, durch irgendeine andere Offenbarung zu ersetzen.
(Auf die Frage, warum der Papst das zulasse:)
Das ist schwer zu sagen. Ich verstehe es einfach nicht, das muß ich ganz offen sagen.