Summorum Pontificum

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Traditionis Custodes“ und die unterschiedliche Situation der „alten Messe“in den USA und Deutschland

9. Juli 2025

1 - Liturgie

Das photo zeigt den Priester im Moment der Elevation der Hostie vor einem reich mit Gold Geschmcückten Tabernakel.
Der Priester ist nur Stellvertreter, nicht „Präsident“

Die Veröffentlichungen von Diane Mon­tag­na und Don Nicola Bux über die „Unregelmäßigkeiten“ beim Zustande­kommen dieses Dokuments haben der Ausei­nandersetzung über diesen bislang stärksten Vorstoß, die überlieferte Litur­gie aus dem Gemeindeleben zu verban­nen, neuen Anstoß gegeben. Das gilt besonders für die USA, und das hat seine Gründe. In Deutschland hat es demgegenüber kaum neuen Streit gegeben - und auch das läßt sich erklären. Wir unternehmen einen ersten Versuch.


Was haben wir von Papst Leo für den alten Ritus zu erwarten - und wann?

7. Juli 2025

1 - Liturgie

Das Porträtphoto zeigt einen Mittvierziger mit schütterem Stirnhaar, gestutztem Vollbart und Brille - keine besondeen Kennzeichen.
Andrea Gagliarducci

Die Diskussion über Grundlagen und Anwendung von Traditionis Custodes, die in der Vergangenen Woche durch die Veröffentlichung von Diana Montagne aus­gelöst wurde, hat seitdem an an Tiefe und Breite ganz enorm zugenommen. Dem jeden Montag erscheinenden Überblick zur Woche im Vatikan des Vaticanista Andrea Gagliarducci von heute entnehmen wir einige Pas­sagen über seine Einschätzung der weiteren Entwicklung, die wir teil­weise durch eigene Anmerkungen ergänzen.


Was von der 27. Woche übrig blieb

5. Juli 2025

1 - Liturgie

Der Bischof sitzt vor dem „ad Dominum“ ausgerichteten Altar und Spricht ein Gebet über den vor ihm knienden Weihekandidaten
Priesterweihe in Saigon am 11. Januar 2025

Seit Wahl und Amtsantritt von Papst Leo bekommen wir wöchentlich so viele und meist auch so gute Nachrichten, daß wir mit der Verarbeitung kaum nachkom­men. Hier unser Auswahl unter den Themen, die wir für die interessantesten halten:

  In Vietnam wurden bereits in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr Priester geweiht als in Deutsch­land in ganz 2024;
  In den USA nehmen an die 10% der Gläubigen sonntags regelmäßig an der „Alten Messe“ teil;
  Es gibt eine neue Ausgabe das Missale von vor den „pianischen Reformen“ in den 50er Jahren;
  Neu im Novus Ordo: Eine Votivmesse „für die Bewahrung der Schöpfung“.


Wie Carlo Acutis den Feinden von Glaube und Tradition Angst einjagt — II

4. Juli 2025

6 - Kirchenkrise

Photo einer grünen Grille auf einem Holzstück;
Dieser Grill macht auch manchmal lästige Geräusche

Andrea Grillo ist Professor für Liturgie an der Hochschule der Benediktiner von San Anselmo – das ist quasi der Think-Tank für die moderne Theologie der Liturgie im Geist des Konzils. Sein 1998 zuerst­ erschienenes und seitdem mehr­fach aktuali­sier­tes Buch über Liturgische Fundamentaltheologie entsprach in gro­ßem Umfang den weit über die Dokumente des 2. Vatikanums hinaus­gehenden Vorstellungen der italienischen Progressisten und verschaffte ihm quasi über Nacht eine führende Position in der italienischen Theo­lo­gie. Das ist ihm einigermaßen zu Kopf ge­stiegen, und so hat er es sich angewöhnt, in grobianischem Ton alle Leute abzukanzeln, die ihm ir­gendwie missfallen.

Das hat er nun auch gegenüber Carlo Acutis unternommen - und dabei vielleicht mehr über sich selbst mitgeteilt, als ihm lieb sein kann.


Das Erbe von Kardinal Parecattil und die nachkonziliare Identität der Thomaschristen

3. Juli 2025

1 - Liturgie

Laien tragen die Büste von Parecattil wie eine Trophäe durch die Räume des Bischofshauses;
Konzilsgeist im Triumphzug

Die syro-malabarischen Katholiken in Südin­dien fei­ern heute das Fest des hl. Apostels Thomas, der nach ihrer Über­lieferung bei seinen Reisen zur Predigt des Evangeliums bis nach Indien kam und als Begründer ihrer Kirche ange­sehen wird. Diese in Einheit mit Rom stehende orientalische Teilkirche wird seit Jahren von ei­nem Streit um die richtige Feier der Liturgie zer­rissen: Soll die Messe „ad populum“ gefeiert werden – wie das in vielen, aber bei weitem nicht allen Gemein­den nach dem Konzil eingeführt worden war? Oder soll sie wie vor dem Konzil „ad Dominum“, zum liturgischen Osten hin, zelebriert werden, wie es im Zuge der zunehmenden Wertschätzung des „Eigenen“ in immer mehr Gemeinden praktiziert oder zumindest gefordert wird?

Heute tritt eine Neuregelung in Kraft, die den Konflikt befrieden soll.


Rom und die alte Messe – da kommt etwas
in Bewegung

2. Juli 2025

1 - Liturgie

Kardinal vor dem Altar stehend, mit Birett und den Gläubigen zugewandt sprechend.
Kardinal Burke am Fest des kostbaren Blutes

Zwei amerikanische Youtube-Kanäle haben gestern eine bemerkenswerte Nachricht ge­bracht. Da­nach hat Bischof Michael Sis von St. Angelo (Tx) für die Pfarrkirche St. Margaret beim Gottes­dienstdikasterium eine Verlängerung der jetzt ablaufenden Sondergenehmigung für die Zele­bration der überlieferten Liturgie erbeten – und diese tatsächlich für zwei weitere Jahre erhalten. Wir warten auf eine Bestätigung.

Die große Nachricht zum Thema kommt jedoch von Diane Montagna, der ein brisantes Dokument zugespielt worden ist: Das Fazit des Be­richts der Bischofskongregation über die Umfrage, die im Auftrag von Papst Franziskus zur Einschätzung der Situation um die überlieferte Li­tur­gie in den Diözesen der Welt angestellt worden war und die Franzis­kus zur Rechtfertigung von Traditionis Custodes „kreativ“ interpretiert hatte.


28. Juni: Priesterweihen für die FSSP in Lindau

30. Juni 2025

4 - Gemeinden und Gemeinschaften

Die Weihekandidaten liegen ausgestreckt auf dem Boden
Während der Allerheiligenlitanei

Am Samstag den 28. Juni, Vigil des Hoch­festes Petrus und Paulus, hat Erz­bischof von Vaduz em. Wolfgang Haas in Lindau am Bodensee fünf Diakonen der Petrusbruderschaft aus dem europä­i­schen Seminar der FSSP in Wigratzbad die Priesterweihe erteilt. Geweiht wur­den 3 Diakone aus Frankreich und 2 aus Portugal.

Wir bringen einige Photos von der Website des Seminars - dort findet sich auch ein Verweis auf eine wesentlich umfangreichere Bilder­samm­lung.


Prudentius: Hymne auf das Doppelfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus

29. Juni 2025

3 - Kultur und Tradition

Das Gemälde El Grecos zeigt die sich gegenüberstehenden Apostel im Brustbild; Petreus mit den Schlüsseln und Paulus mit einem aufgeschlagenen Buch.
El Greco: Doppelporträt der Apostel Petrus und Paulus

Aurelius Prudentius Clemens (* 349 – † nach 405) gehört zu den frühesten christlichen Dichtern lateinischer Sprache. Seine an den Vorbildern Horaz, Vergil und Ovid geschulten Verse ziehen alle Register der klassischen Dichtkunst und bieten somit ein frühes Bei­spiel jener Inkulturationstechniken, mit denen die aus dem Orient gekommene und zunächst eher im einfachen Volk verbreitete Lehre vermehrt Zugang zu den gebildeten und vermögenden Schichten gewann.

Das Gedicht auf den Feiertag der Apostelfürsten ist der 12. Hymnus in Prudentius’ Buch Peristephanon. Die Übersetzung ist von Johann Peter Silbert und stammt aus der Zeit um 1800.


50 Tage Leo XIV — eine sehr frühe und hoffentlich fortschreibbare Zwischenbilanz

28. Juni 2025

6 - Kirchenkrise

Der Papst sitz in der weißen Soutane auf einem „Lehrstuhl“ und hält eine Ansprache
Papst Leo als Lehrer

Vor 50 Tagen wurde Robert Prevost zum Papst gewählt – und an jedem der seit­dem vergangenen Tage ist deutlicher ge­worden, wie sehr sich Amts- und Glau­bensver­ständ­nis Leos XIV. von dem seines Vorgängers unterscheiden. Nicht durch Abgrenzung in de­mon­strativen Worten. Da ist Papst Leo peinlich darum bemüht, Kontinuität oder zumindest Har­monie zu demonstrieren, wo immer das möglich ist. Aber in Liturgie und öffent­lichem Auftreten greift er ganz selbstverständlich auf Formen zurück, die unter Katholi­ken als „herkömmlich“ empfunden werden – obwohl manches davon nicht älter ist als die Neuerungen Pauls VI. In den Inhalten zeigt er sich kaum weniger entschieden als Papst Benedikt – auf das Problem einiger Bischofsernennungen kommen wir dann zum Abschluß noch einmal zurück.


Wie Carlo Acutis den Feinden von Glaube
und Tradition Angst einjagt — I.

27. Juni 2025

3 - Tradition und Theologie

Der Screenshot zeigt die Titelseite von Acutis Projekt mit einem aninymen Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, das die Szene eines eucharistischen Wunders im schweizerischen Ettiswil wiedergibt.
Heutiger Stand der Website zu den eucharistischen Wundern

Carlo Acutis, der 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie verstorbene fromme italienische Jun­ge, der im kommenden September heilig­gespro­chen werden soll, war bisher bei uns nicht so recht auf dem Bildschirm. Der Hauptgrund, warum man sich heute außerhalb seines engsten famili­ären Umfeldes an Carlo, der mit 7 Jahren seinen ersten Computer geschenkt bekommen hatte, erinnert, sind neben seiner beispielhaften Frömmigkeit die Webseiten zu tradi­tionell-katholischen Themen, die er ab dem 11. Lebensjahr zu erstellen begonnen hatte — und die ganz und gar nicht so aussehen, wie sich die Kirchenmodernisiere sich das im Jahre 60 „nach dem Konzil“® vorge­stellt und gewünscht haben.


Zwei Päpste und zweierlei Maltester

26. Juni 2025

6 - Kirchenkrise

Zwei mit gleichem Blickwinkel aufgenommene Photos vom Empfang untereinander montiert. Oben Franziskus in weiß und die Delegation der Malteser im schwarzen Anzug; unten Papst Leo in roter Mozetta und mit Amtsstola, die Malteser sämtlich in der ihrem Rang und ihrer Stellung im Orden entsprechenden Uniform
Ohne Worte - aber mit starker Aussage

Messainlatino veröffentlicht heute diesen Zusammenschnitt zweier Photos vom traditionell am 23. Juni, dem Vorabend des Johannes-Geburt-Festes, stattfindenden Empfang der Delegation des Malteser­ordens beim Papst. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Das viele Rot kann den Betrachter leicht zu einer Überinterpretation führen – daher hier ein relativierender Hinweis. Alles, was wir bisher in den Auftritten Leos – sei es in der Liturgie, sei es bei anderen offiziellen Aktivitäten – beobachtet haben, deutet nicht auf ein nostalgisches „Zurück nach Früher“, sondern auf ein „Exakt nach dem Wortlaut der geltenden Vor­schriften.“ Mit dieser kurzen Direktive hat er offensichtlich die Zeremo­niare seiner Liturgien instruiert, dann ebenso die Kammerherren, die ihm selbst den jeweils passenden Anzug bereitlegen, und schließlich auch – soweit sie der päpstlichen Autorität unterstehen – die Teilnehmer der jeweiligen Veranstaltung.

Das erlaubt noch keine Prognose auf die von Papst Leo zu erhoffende Klärung der Stellung der überlieferten Liturgie. Aber nach über einem Jahrzent der bis zur Anarchie reichenden Spontanität (gab es da nicht die Redewendung vom „Spontifex Maximus?) ist die betonte Rückkehr zur geltenden Ordnung schon eine Wohltat. Und ein klein wenig Flexi­bilität bleibt auch hier noch: Wir haben bisher drei verschiedene For­men der zur Mozetta getragenen roten Amtsstola gesehen: Die ganz schwere mit den Porträts der vier Evangelisten bestickte bei Haupt- und Staatsaktionen, eine nicht ganz so schwere und prächtige ebenfalls mit den Evangelisten verzierte Variante für mittlere Anlässe und die hier gezeigte „leichte Version“ mit den Apostelfürsten Petrus und Paulus.

Und genau solche Differenzierungen machen den Unterschied zwischen Chaos und Kosmos aus.


Erfreuliches und Unerfreuliches aus dem Rom von Papst Leo

25. Juni 2025

6 - Kirchenkrise

Die Buchillustrtation zeigt den umgestürzten Reisewagen von (Gegeen)Papst Johannes, der unverletzt dem Gefährt entsteigt.
Päpstlicher Unfall mit behebbarem Schaden

Die unerfreuliche Nachricht zuerst: Papst Leo hat eine Anzahl neuer Mitglie­der für das Dikasterium der Institute und Gemeinschaften des geweihten Lebens ernannt. Prominenteste Neuernennung ist Kardinal Arthur Roche, der seit seiner Ernennung durch Franziskus 2021 dem Dikasterium für den Gottesdienst als Präfekt vorsteht und sich nicht erst seit dieser Ernennung als einer der schärfsten Gegner der überlieferten Li­turgie profiliert hat. Das Ordens­dikasterium, zu dessen Mitglied Roche jetzt zusätzlich ernannt wurde, erhielt von Franziskus auch die Zuständigkeit für die Ex-Ecclesia-Dei-Gemein­schaften zur Pflege der überlieferten Liturgie. Von daher ist Roche jetzt in einer Position, die die Zukunft dieser Institute maß­geb­lich bestimmen wird. Das eröffnet höchst beun­ru­higende Perspektiven und muß ernste Fragen aufwerfen.


Fronleichnamsprozessionen in Rom
und Hongkong

24. Juni 2025

1 - Liturgiee

Kardinal Zen unter einem kleinen Rund-Baldachin als Träger der Monstranz auf einer Straße in Hongkong
Kardinal Zen in Hongkong

Was das laizistisch regierte Rom und das von der Kommunistischen Partei Chinas be­herrsch­te Hongkong gemeinsam haben: An beiden Orten ist der Fronleichnams-Donners­tag kein Feiertag mehr, so daß nicht nur die traditionelle Fronleichnamsprozession am Sonntag stattfand, sondern auch die Feier des Festes selbst. Das ist nicht schön, aber damit kann man leben, zumal für Rom im kommen­den Jahr eine Rückkehr zum Donnerstag im Gespräch ist.

Die Form und Strecke der römischen Prozes­sion entspra­chen wieder dem in den 60er-Jahren nach Aufgabe der Sedia-Gestatoria aufgekommenen Brauch, daß der Papst selbst das Aller­heiligste in der Monstranz vom Lateran zur Kirche Santa Maria Maggiore trägt – begleitet von einer großen Zahl von Würdenträgern in Chorkleidung und gefolgt von einer noch einmal weitaus größeren Zahl von Gläubigen.


Amerikanische Diözesen im Brennpunkt des Kampfes um die überlieferte Liturgie

21. Juni 2025

1 - Liturgiee

Die Grabnische in der Kirche Maria Maggiore zeigt nur ein kleines Kruzifix im Stil der 60er Jahre und am Boden die Grabplatte mit der Aufschrift „Franziskus“ ;
Der Kampf um das Erbe Franziskus' entbrennt

Über das Grab des Urhebers hinaus streut Traditi­onis Custodes seine giftigen Früchte. Besonders deutlich zeigt sich das in den Vereinigten Staaten, und das ist kein Zufall, denn dort hat es im Anschluß an Papst Benedikts Summorum-Pontificum nicht nur einen Aufschwung der überlieferten Liturgie für sich gegeben, sondern zahlreiche Ansätze zu einem oft gedeihlichen Mit­einander von Anhängern der überlieferten und der neuen Form in den Gemeinden. Das – nämlich eine theologisch mehr oder weniger überzeugende Überwindung der Bruchtheologie der säkularistischen Konzilsgeister auf der praktischen Ebene – scheuen die Glaubensverderber mehr als alles an­dere, und deshalb setzte TC genau an dieser Stelle an, um die gerade in Charlotte unter dem früheren Bischof beispielhaft praktizierte „friedliche Koexistenz“ unmöglich zu machen.


Fronleichnam 2025:
Erfreuliche Anordnungen aus Rom

20. Juni 2025

1 - Liturgiee

Nach vielen Jahren kehrt der Heilige Vater Leo XIV wieder zu der Praxis zurück, persönlich die Heilige Messe zum Fronleichnamsfest (wenn auch nicht am Festtag selbst, sondern am darauffolgenden Sonntag) auf dem Vorplatz der Lateranbasilika zu zelebrieren und anschließend die Pro­zes­sion zur Basilika Santa Maria Maggiore anzuführen.

Für die an der Feier teilnehmenden Kleriker hat die Diözese Rom jetzt folgende Hinweise veröfentlicht:

Die Priester tragen Chorkleidung: Soutane (oder Ordenstracht) und Chor­hemd; nur die Pfarrer von Rom dürfen die weiße Stola über dem Chor­hemd tragen. Bitte beachten Sie, dass keine Konzelebration vorge­se­hen ist.
Jeder kann die ihm zugewiesene Teilnehmerkarte im Vikariat von Rom – Liturgisches Büro (2. Stock) abholen.

Ordensleute, die nicht Priester sind, können bis zu zwei Teilnehmer­karten im Vikariat Rom – Büro für das geweihte Leben (2. Stock) abholen

Seminaristen müssen Chorkleidung tragen und können die ihnen zuge­teilte Teilnehmerkarten ebenfalls im Vikariat Rom abholen;

Die ständigen Diakone des Bistums Rom nehmen mit Albe, weißer Stola und Dalmatik teil und können die ihnen zugeteilten Eintrittskarten eben­falls im Vikariat Rom abholen;


Fronleichnam 2025:
Eucharistische Hymnen Thomas von Aquins

19. Juni 2025

1 - Liturgiee

Brustbild des. hl. Thomas in typischer Darstellung als Ausschnitt eines Kirchenfensters. Das aufgeschlagene Buch in der linken Hand kennzeichnet den Gelehrten.
Thomas v. Aquin, 1225 – 1274

Als 1264 Papst Urban IV das Fronleich­namsfest für die ganze lateinische Kirche vorschrieb, betraute er keinen Gerin­ge­ren als Thomas von Aquin mit der Auf­gabe, ein neues Offizium für den neuen Festtag zusammenzustellem. Für die meisten Teile des Offiziums war der Kompilator freilich an feste Vorgaben gebunden: Die Lesungen waren aus der hl. Schrift und den Vätern zu nehmen und es war eine bestimmte Anzahl von Psalmen zu berück­sichtigen. Größere Freiheit bestand bei der Auswahl der Hymnen, und diese Freiheit nutzte Thomas, der damals gerade die Arbeit an seiner streng logisch argumentierenden „Sum­ma contra gentiles“ beendet hatte und daran ging, die noch strengere Summa Theologiae zu verfassen, seine poetischen Fähigkeiten einzusetzen.


Abschließende Bemerkungen zum Zusammen­hang zwischen Tobit 12,6 und den trinitarischen Texten des Propriums von Trinitatis

18. Juni 2025

2 - Theologie

Das Titelblatt eines Katechismus aus dem 18. Jh. zeigt das „Trinitas-Diagramm“, in dem die drei Personen durch drei Kreise an den Eckpunkten eines Dreiecks vorgestellt werden, in dessen Mittelpunkt ein weiterer Kreis eingezeichnet ist. Dieser Mittelkreis ist mit <i>Deus</i> bezeichnet; die anderen Kreise sind <i>Pater</i>, <i>Filius</i>, Spiri<i></i>tus benannt. Mit dem Zentrum verbunden sind die Greise durch die Gleichsetzung „Est“, untereinander durch ein die Verschiedenheit ausdrückendes „Non Est“
Symbolische Darstellung der Trinität aus dem 18. Jh.

Das Thema ist schwierig und bisher nur am Rande bearbeitet. Mit Hilfe der Suchmaschine Simplicity.ai haben wir dazu in den vergan­ge­nen Tagen Informationen eingeholt und sind von dem jetzt erreichten Ergebnis mehr als verblüfft. Material-Reichweite und Verknüp­fungs­leistung dieser mit sog. „künstlicher Intelligenz“ ausgestatteten Suchmaschine übertrifft alles, was unsereins mit den bisher genutzten Mitteln hätte erreichen können. Zumal sie das Ergebnis als formvollendete Seminararbeit abliefert.

Wir präsentierend die unredigierte Originalaus­kunft der Suchmaschine.


Dämonische Kräfte im Kampf gegen das Christentum

17. Juni 2025

2 - Theologie

Das Das Gemälde von Hieronymus Bosch zeigt den Almosen gebenden und Segen spendenden Heiligen kniend in den Trümmern einer Kapelle, umringt und bestürmt von allen denkbaren üblen Geistern, Dämonen und Versuchungen der Erde und der Lüfte
Der hl. Antonius unter dem Ansturm der Dämonen

Die blutigen Kriege in Europa und West-Asien nehmen immer bedrohlichere Formen an – die Gefahr des großen Atomkrieges ist nicht mehr auszuschließen. Die Länder des so zivi­lisationsstolzen „Westens“ werden von weltan­schaulichen und kulturellen Bürgerkriegen zerrissen, die immer mehr Gewaltpotential freilegen. Christenverfolgung in Südasien und Afrika nimmt immer brutaler Formen an – erst in der vergangenen Woche entfesselten islamische Mordbrenner im nigerianischen Yelwata ein Chaos, dem 200 oder mehr christliche Flüchtlinge zum Opfer fielen.

Viele schließen vor alledem die Augen, andere begnügen sich mit der wohlfeilen Diagnose: „Die Welt ist wahnsinnig geworden“. Bischof Marian Eleganti wagt in seinem Blog einen Blick auf tiefere Ursachen – nicht ohne zunächst auch von aufkeimender Hoffnung zu sprechen.


Die Pfingstquatember und
das Geheimnis der Dreifaltigkeit

13. Juni 2025

1 - Liturgie

Das Mosaik aus der Kirche San Vitale in Ravenna zeigt die Bewirtung des in Gestalt von drei Männern dargestellten Herrn im Hain von Mamre.
„Der Herr“ in dreifacher Gestalt

Mittwoch, Freitag und Samstag dieser Woche sind die Tage der Pfingstqua­tember – der ein­zigen Quatember in der Oktav eines hohen Festes. Die­ser Umstand prägt die Liturgie dieser Tage auf beson­dere Wei­se. Die Tages­gebete machen wie an den anderen Wochen­tagen der Oktav ausdrücklich den Heili­gen Geist zu ihrem Thema, und die Schriftle­sun­gen – zwei am Mittwoch, eine am Freitag und gleich fünf am Samstag – schlagen zunächst eine Brücke zurück von den Berichten über die Aus­gießung des Geistes an die Jünger im Obergemach von Jerusalem zu den alttestament­lichen Prophetien über den Gottesgeist bei Joel. Von dort springen sie anschei­nend unvermittelt zu Lesungen aus den Büchern Moses, die die tradi­tio­nell am Quatember­samstag gespendeten niederen und höheren Weihen der Kleriker begleiten.


Nachtrag zum Proprium von Trinitatis:
Da stimmt doch etwas nicht!

16. Juni 2025

1 - Liturgie

Die Buchillustration zeigt den Heiligen in lehrender Pose, aber mit dem Messgewand bekleidet, auf einem Lehrstuhl sitzend. Der die Darstellung umgebende Rahmen zeigt in Eckmedaillons die Sinnbilder der vier Evangelisten: Beda als Bibelgelehrter
Beda Venerabilis als Bibelgelehrter

Im Beitrag vom 13. Juni zur Pfingstquatember und dem nachfolgenden Fest der Aller­heilig­sten Dreifaltigkeit zitierten wir den Text des Offertoriums, das durch seine formal und inhaltlich vollendet trinitarische Formulie­rung auffällt: „Gepriesen sei Gott Vater und Gottes eingebo­rener Sohn wie auch der Hei­lige Geist, weil sie an uns Barmher­zig­keit getan.“ Als Quelle gibt unser Schott von 1953 Tobit 12, 6 – an was extrem irritierend ist, wenn man bedenkt, daß dieser von der katho­lischen Kirche und der Orthodoxie als Bestandteil der hl. Schrift aner­kannte Text aus dem 3. oder 2. vorchristlichen Jahrhundert stammt, aus dem eine derartige Formulierung ganz und gar nicht zu erwarten ist.

Weitere Nachforschungen eröffnen unerwartete Einblicke in die kom­plexe Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte des Missales.


Die Pfingstquatember und
das Geheimnis der Dreifaltigkeit

13. Juni 2025

1 - Liturgie

Das Mosaik aus der Kirche San Vitale in Ravenna zeigt die Bewirtung des in Gestalt von drei Männern dargestellten Herrn im Hain von Mamre.
„Der Herr“ in dreifacher Gestalt

Mittwoch, Freitag und Samstag dieser Woche sind die Tage der Pfingstqua­tember – der ein­zigen Quatember in der Oktav eines hohen Festes. Die­ser Umstand prägt die Liturgie dieser Tage auf beson­dere Wei­se. Die Tages­gebete machen wie an den anderen Wochen­tagen der Oktav ausdrücklich den Heili­gen Geist zu ihrem Thema, und die Schriftle­sun­gen – zwei am Mittwoch, eine am Freitag und gleich fünf am Samstag – schlagen zunächst eine Brücke zurück von den Berichten über die Aus­gießung des Geistes an die Jünger im Obergemach von Jerusalem zu den alttestament­lichen Prophetien über den Gottesgeist bei Joel. Von dort springen sie anschei­nend unvermittelt zu Lesungen aus den Büchern Moses, die die tradi­tio­nell am Quatember­samstag gespendeten niederen und höheren Weihen der Kleriker begleiten.


„Das machen die Chinesen aber billiger“ oder: Warum die Kirche oft umständlich ist.

12. Juni 2025

3 - Tradition

Die Aufnahme zeigt die mit weißen und roten Schlefen geschmückten frisch gewaschenen Lämmer in einem Korb liegend.
Die Agnes-Lämmer – Spender der Wolle für das Pallium

Eine kleine, aber doch sehr erfreuliche Nach­richt kommt aus Rom: Wie das Amt für die liturgischen Feiern des Papstes am 11. Juni mitgeteilt hat wird Papst Leo am Hochfest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni die Pallien für die Metropolitan-Erzbi­schö­fe segnen und sie im Rahmen einer feier­lichen Zeremonie während der hl. Messe im Petersdom den im Lauf des letzten Jahres neu ernannten Metropoliten auf­le­gen. So war es viele Jahrhunderte lang der römische und im Kirchenrecht aufgenommene Brauch – die Ursprünge sollen bis ins 6. Jh. zurückgehen – bis Papst Franziskus den Ritus bereits in seinem zweiten Amtsjahr „vereinfacht“ hat – was das Codewort für „abgeschafft“ ist.


Paris-Chartres im Zeichen neuer Normalität. Und: wie geht es weiter mit Roche?

10. Juni 2025

4 - Gemeinden und Gemeinschaften

Die Aufnahme zeigt einen Blick auf den Hochaltar während des Amtes. Auf dem Thron am Rande Bischof Christory.
Levitenamt zum Abschluß der Wallfahrt am Pfingstmontag

Die alljährlich stattfindende Wallfahrt der Tradition von Paris nach Chartres ging am Pfingstmontag mit einem feierlichen Leviten­amt in der Kathe­drale von Chartres zu Ende. Zelebrant des Hochamtes war „Feldkaplan“ der Wallfahrt, P. de Massia von der FSSP , das Amt selbst wurde, wenn wir die Bilder recht deuten, nach den Rubriken als „Amt in Anwe­senheit eines höheren Prälaten“ gefeiert. Der höhere Prälat war kein anderer als der Haus­herr, Bischof Maurice Marie Joseph Christory von Chartres, der auch die Festpredigt hielt. In dieser Predigt teilte Mgr Christory mit, daß man ihm aus Rom mitgeteilt habe, der Papst habe die Teilnehmer der Wallfahrt ausdrücklich in sein Gebet eingeschlossen.


Frohe Pfingsten!

07. Juni 2025

2 - Theologie

SDer Mittelteil der Vignette aus dem Missale zeigt die bekannte Szene aus dem Obergemach, als der Kreis der Apostel und Die Gottesmutter den in Flammen dargestellten hl. Geist empfangen

Der Heilige Geist ist , wenn man so sagen darf, der „große Unbekannte“ der hochheiligen Dreifal­tig­keit. Er ist die „Persona“ der Gottheit, die am wenigsten dazu verleitet, sich „ein Bild zu machen“ – und erst recht nicht eines in menschenähnlicher Gestalt. Die hl. Schrift zeichnet von Ihm drei Sprachbilder: Als „Finger der Rechten Gottes“ (Lukas 11, 20 / Matthäus 12, 28, Exodus 31, 18) ) versinnbildlicht er das fortwirkende Handeln des Allmächtigen in seiner durch das Wort vollzogenen Schöp­fung. Als Sturnmesbraus wird er den im Obergemach ver­sammelten Jüngern hörbar (Apg 2,2), um sich dann im Bild von feurigen Zungen über ihnen sichtbar zu machen. All das sind keine „Bilder“ im Sinne von Abbild, sie sind auch nie in diesem Sinne mißverstanden worden, sondern sichtbare Symbolzeichen für sein unsichtbares Wirken.


Bischöflicher Machtmißbrauch ruiniert mit der Liturgie auch das Priestertum

06. Juni 2025

1 - Liturgie

Blick in den Altarraum während des Stufengebetes
Gottesdienst statt Menschendienst

In unseren Beiträgen zu Traditionis Custodes oder dem Vorgehen von Bischof Martin, Charlotte, nehmen wir zumeist die Perspektive des Laien ein, der sich durch das faktische Verbot der überlie­ferten Liturgie um sein Geburtsrecht als Katholik gebracht sieht: Aus der ganzen Fülle der lehrmäßigen und liturgischen Tradition der Kirche schöpfen zu dürfen. Die Autorin Sarah Cain hat in einem Artikel im Crisis-Maga­zine den Blick darauf gelenkt, was die Liturgie-Despoten den Priestern als geweihten Verwaltern der göttlichen Geheimnisse antun - die Per­spek­tiven sind erschreckend.


Alle Wege führen nach Rom — in Charlotte und anderswo kann nur der Papst helfen

05. Juni 2025

1 - Liturgie

Die computergenerierte Grafik zeigt, wie alle Straßen Europas - bei richtigem Abbiegen - nach Rom führen können. Das Ergebnis sieht wie ein weitverzweigter Baum aus, dessen Wurzel in Rom liegt
Alle Wege führen nach Rom

Kaum hat Bischof Martin von Charlotte eine – befristete – Entspannung im den Aktivitäten gegen die überlieferte Li­tur­gie signalisiert, drohen aus dem Bistum Jefferson-City in Missouri ähnliche Ent­wick­lun­gen: Wie der bisher für die „alte Messe“ zustän­dige und sehr engagierte Diözesanpriester seiner Gemeinde mitgeteilt hat, ist zu befürchten, daß mit Ende Juni auch dort die überlieferte Liturgie gar nicht mehr oder zumindest nicht am bisherigen Ort gefeiert werden kann. Dann läuft die vor zwei Jahren vom Gottes­dienst­dikasterium gewährte Verlängerung für die Messfeier in der Pfarrkirche zum hl. Joseph aus. Und da solche Fristverlängerungen seinerzeit in mehreren Fällen gewährt worden sind, ist damit zu rechnen, daß in diesem Sommer noch mehr "alte Messen" ihre Rechtsgrundlage verlieren.

Der Papst könnte helfen.


Der Ritenstreit von Charlotte —
Zwischenbericht und Zukunftsaussichten

04. Juni 2025

1 - Liturgie

Der Stich zeigt die Szene vor dem Thron Salomos, als er den Scharfrichter auffordert, das umstrittene Kind zu teilen.
Die Weisheit Salomos und die Liebe der wahren Mutter schaffen Gerechtigkeit

In der US-Diözese Charlotte, in der Bischof Martin die Feier der überlie­fer­ten Liturgie extrem einschränkenden Bedingungen un­ter­worfen hatte, zeich­net sich eine zumindest zeitweilige Ent­spannung ab: Nach einer Mit­tei­lung in der Diözesanzeitungen hat der Bischof das Inkrafttreten der von ihm verfügten Maß­nah­men bis in den Oktober ausge­setzt und schöpft damit die von seinem Vorgänger von Rom erbetene und erhaltene Dispens voll aus. Der Bischof begründet seinen erfreulichen Schritt damit, daß er auf die Bitten der vier Pfarrer eingehen wolle, die bisher in ihren Pfarrkirchen Sonntagsmessen im überliefer­en Ritus angeboten haben und darum gebeten hatten, diese Praxis auch weiterhin fortsetzen zu können.

Wie kann es weitergehen?


Nachdenken über Spiritualität

03. Juni 2025

1 - Liturgie

Drei Heiligenbilder nebeinander Montiert. Das erste zeigt die Emaus-Szene mit Jesus und den beiden Jüngern in moderner Kleidung, einer der beiden Jünger hat dunkelbraun afrikanische, der andere europäisch helle Hautfarbe; Jesus selbst ist orientalisch braun. Das mittelre Bild zeigt den hl. Franziskus in Kinderbuchartig vereinfachter Form und ohne Gesichtszüge. Das dritte zeigt eine klassische „Mater Dolorosa“ im Beuroner Stil.
So verschieden sind die Geschmäcker – und die Spiritualitäten auch.

Im katholischen Bereich wird der Begriff „Spiritualität“ nur zurückhaltend bis gar nicht gebraucht – er scheint nicht nur vom Klang her etwas von „spinnert“ an sich zu haben. Was aller­dings ein grobes Mißverständnis wäre.

„Spiritualität“ bezieht sich auf das geistige Leben von Menschen und die verschiedenen Formen, in denen sich dieses über die materielle Sphäre hinausreichende Leben und Denken äußert – und von dieser höheren Sphäre auch wieder auf das alltägliche Leben zurückwirkt. Als Katholi­ken haben wir ein gutes Anschauungsbeispiel dafür, was mit Spiritualität gemeint ist und daß es so viele unterschiedliche Formen davon gibt, wenn wir den Stimmen im endlosen Chor der Heiligen lauschen und den Blick auf die Vielfalt der Orden und frommen Gemeinschaften wer­fen, die die Kirchengeschichte hervor­ge­bracht hat – und in der Gegen­wart leider immer schneller wieder verliert.


Bischof Michael Martin - ein
Westentaschen-Bergoglio in North-Carolina

30. Mai 2025

6 - Kirchenkrise

Porträtphoto des Bischofs mit Brustkreuzim grauen Franziskaner-Habit vor dem Hintergrund des Altarrausm einer Kirche
Bischof Michael Martin von Charlotte, NC

Die mittelgroße (ca. 500 000 Katholiken, 140 Diözesanpriester) amerikanische Diözese von Charlotte steht derzeit im Zentrum eines mittelstarken Erdbebens, dessen Auswirkungen bis nach Rom und zum neuen Papst Leo XIV zu spüren sind.

Aus der Perspek­ti­ve einiger stets zu „sprungbereitem Mißtrauen“ nei­genden Super-Ultra-Tradis in USA und anderswo - wir hatten darüber berichtet – ist Papst Leo be­reits in einer der mit diesem Erdbeben aufgeris­senen Spalten abgestürzt – schließlich trägt er als seinerzeitiger Präfekt des Bischofs­di­kasteriums mit die poli­tische Verantwortung für die Ernennung des derzeitigen Bischofs Michael Martin OFM Conv, der sich als eine der übelsten Fehlbe­set­zun­gen des an Fehl­besetzungen reichen verflossenen Pontifikats zu erwei­sen scheint scheint. Doch der Rei­he nach – das Epizentrum des Bebens liegt nach wie vor nicht in Rom, sondern in Char­lotte.


Pius Parsch zum Fest Christi Himmelfahrt

29. Mai 2025

1 - Liturgie

Die Missale-Illustration von Max Schmalzl zeigt im Zentrum den von Maria und den Jüngern umgebenen Christus, der sich von der irdischen in die himmlische Sphäre erhebt. Die Randbilder zeigen neben den üblichen Symbolbildern musizierender Engel Illustrationen zu den Schriftstellen des AT mit der Himmelfahrt Enochs bzw. Elijas
Die Himmelfahrt des Herrn im Kreis der Getreuen

Die Kommentare zu den Fest- und Sonntagsmessen des Kirchenjahres von Pius Parsch (1884 - 1954) gehören mit denen von Kardinal Ildefons Schuster zu denjenigen, die dem Verständnishorizon des „modernen Menschen“ am meisten entgegenkommen. Dennoch sind sie völlig rechtgläubig und in der Tradition der Kirche verwurzelt. Kein Vergleich zu den gewundenen Pseudo-Erklärungen, die beispielsweise aktuelle Aus­gaben des Schott bieten. Und absolut kein Anlaß dazu, Pius Parsch als einen der Wegbereiter der spirituellen Verwahrlosung in der Praxis des Novus Ordo in Anspruch zu nehmen. Wir zitieren aus dem Kapitel über das Fest der Himmelfahrt in seinem „Jahr des Heils“.


Caminante Wanderer: Das Syndrom des geprügelten Hundes – Papst Leo XIV verdient einen Vertrauensvorschuss

28. Mai 2025

6 - Kirchenkrise

Titelseite des Webauftritts von 'El Wanderer': mit einem Bild der Kolonaden des Petersplatzes
Titelseite des Blogs

Der anonyme argentinische Blogger gehörte zu den schärfsten Kritikern der Mißstände im Pontifikat von Franziskus. Nun wendet er sich gegen die vielfach zu beobachtende „Herme­neutik des Mißtrauens“ und fordert dazu auf, Papst Leo nicht vorschnell mit seinem Vorgän­ger gleichzusetzen - auch wenn er von dessen Gefolgsleuten mitgewählt wurde. Der folgende Text bietet einen Auszug aus dem längeren Artikel in spanischer Sprache, der unter dem Titel „León XIV, dos semanas después“ erschienen ist. Wir haben den Auszug mit Hilfe von Google-Translate übersetzt und anschließend sprachlich und terminologisch überarbeitet.


Peter Kwasniewski:
Warum Papst Leo uns Mut machen kann

27. Mai 2025

6 - Kirchenkrise

Porträtaufnahme von P. Kwasniewski vor dunkelgrünem Landschaftshintergrund;
Peter Kwasniewski

In den Vereinigten Staaten stärker als in Deutschland melden sich nach der Wahl von Papst Leo Stimmen zu Wort, die nach den Enttäuschungen des vergangenen Pontifikats auch von dem neuen Amtsinhaber nichts Gutes erwarten können oder wollen. Peter Kwasniewski hat den aktuellen Wochen­rück­blick auf seiner Website Tradition and Sanity zu einem guten Teil der Auseinandersetzung mit sol­chen Stimmen gewidmet, die ihn in den letzten Tagen mit kritischen und manchmal auch gehässigen Zu­schriften geradezu bomardiert haben.

Nun gibt es, soweit wir das sehen, solche „Hard-Core-Tradis“ hier­zu­lan­de nur in geringerer Zahl, und sie sind auch weitaus weniger lautstark. Aber einzelne der von ihnen propagierten Gedanken finden auch hier Anklang - und deshalb geben wir die von Peter Kwasniewski entwic­kel­ten Argumente und Überlegungen gerne hier weiter.


Wider die Hermeneutik des Mißtrauens

26. Mai 2025

6 - Kirchenkrise

Der Leichnam des verstorbenen Papstes sitzt in seinen Amtgewändern auf einem in einem Krypta-Gewölbe aufgeschlagenen Thron, vor ihm in anklagender Geste Papst Stephan.
Stephan VI verurteilt Vorgänger Formosus

Viele Anhänger der Tradition schauen derzeit beunruhigt auf die Entwick­lun­gen um die Wallfahr Paris-Chartres – wir hatten darüber berichtet – und auf das brutale Vorgehen des Bischofs von Charlotte, der sämtliche bisher in Pfarr­kirchen statt­fin­denden Zelebrationen der überlieferten Liturgie untersagt hat und die Besucher von ursprünglich 28 Sonntagsmesen auf eine art ökumenische Autobahnkapelle verwiesen hat. In beiden Fällen richten sich hoffnungsvolle Blicke auf den neuen Mann in Rom, aber immer öfter unterlegt mit skeptischen Untertönen oder offenen Anzeichen von Ungedultd. Besonders Ungeduldige wie z.B. Erbischof Vigano haben ihr Urteil bereits gefällt: Leo wäre danach nichts anderes als Franziskus in roter Mozetta und mit besseren Manieren. Stimmt das?


Was sonst noch in der deutschen Synodalkirche geschehen ist

24. Mai 2025

6 - Kirchenkrise

Der Screenshot eines Filberichts vom „Synodalen Weg“ zeigt Frau Stetter-Karp und Bischof Bätzing nebeneinander am Präsidiumstisch - im Vordergrund viele Flaschen von den Tischen.
Ein Dream-Team und viele Flaschen

Die letzten 4 Wochen war unser Blick hauptsächlich auf Rom gerichtet: Die Ereignisse um den Tod von Franziskus, das Konklave und die ersten Tage von Papst Leo XIV forderten alle Aufmerk­sam­keit. Das heißt aber nicht, daß anderswo in der Kirchenwelt nichts geschehen wäre, und gerade die deutsche Restkirche scheint die Tatsache, daß aller Augen nach Rom gerichtet waren, dazu genutzt zu ha­ben, im Windschatten der römischen Ereig­nisse ihre Lieblingsprojekte umso intensiver voranzutreiben.

An der Spitze dieser Vorhaben steht sicher der „Synodale Weg“ – jenes monströse Netz von Gremien und Veranstaltungen, mit deren Hilfe die Kirche in Deutschland immer weiter von Rom gelöst und immer mehr zu einer Selbtsverwaltungskörperschaft der Funktionäre mit und ohne Weiheamt und der hauptamtlichen Beschäftigten gemacht werden soll. Die Gewerkschaft Kirche und Soziales greift nach der Macht – und nach der durch die Kirchensteuer nach wie vor prall gefüllten Kasse.


Der neue Papst. Oder:
Was bedeutet der Papst für uns Katholiken?

23. Mai 2025

6 - Kirchenkrise

Der Ausschnitt aus dem Gemälde Peruginos zeigt im Vordergrund Christus, der dem vor ihm knienden Petrus die Schlüssel überreicht. Im Hintergrund erhebt sich ein gewaltiger Tempelbau, der wohl für das Reich Gottes „im Himmel und auf Erden“ steht.
Petrus auf den Knien

Die Wahl eines Papstes, der sich in vielem so gibt, wie man das von einem Papst er­war­tet, hat vielen traditionsbewußten Ka­tho­li­ken Hoffnung gemacht und hohe Erwar­tungen geweckt. Vielen gilt er - endlich - wieder als „päpstlicher“ Papst, das heißt als einer, der die korrekten päpstlichen Gewänder trägt und der sich - im Gegensatz zu seinem Vorgänger - dem Papstamt unterzuordnen scheint.

Doch korrekte Gewandung haben auch die meisten Vorgänger von Leo XIV angelegt. Dennoch blieben nicht alle davor bewahrt, falsche Entscheidungen zu treffen, den Glauben der Kirche zu verfälschen oder – freundlicher ausgedrückt – ihn zumindest zu verwunden. Es empfiehlt sich ein nüchternerer Blick asuf das, was das Wesen des Papstamtes ausmacht – und das ist nicht der Mann, der es repräsentiert.


Angriff französischer Bischöfe auf die
Wallfahrt Paris-Chartres

21. Mai 2025

6 - Kirchenkrise

Drei dunkelhäutige Walffahrer in traditioneller Pilgekleidung
Wallfahrtsteilnehmer in traditioneller Pilgertracht

Die Feinde der überlieferten Liturgie in Frankreich haben das Interregnum nach dem Tod von Papst Franziskus genutzt, um den Wallfahrten der Tradition, die ihnen mit ihr­en auf der Strecke Paris-Chartres seit Jahren um die 20 000 Teil­nehmern ein großes Ärgernis sind, einen schweren Schlag zu versetzen. Ge­mein­sam mit dem nur noch kommissarisch sein Amt ver­sehenden Verwalter des Liturgiedikasteriums, Arthur Roche, richteten sie am 8. Mai ein Schreiben an alle französischen Bischöfe, in dem sie unter Berufung auf „Traditionis Custodes“ die Durchführung der Wallfahrt in der bisherigen Form praktisch unmöglich machen.


Papst Leo will Veränderungen ohne Bruch
– und das ist möglich

20. Mai 2025

6 - Kirchenkrise

Papst Leo beim Auftritt auf der Loggia mit roter Mozetta und den großen Amtskreuz
So geht Papst

Nachdem die Amtseinführung von Papst Leo glücklich hinter uns liegt – sie ist ohne größere liturgische oder andere Unfälle abgelaufen – und für die aktuelle Woche nur noch wenige zeremonielle Termine auf dem Programm stehen, richten sich nun alle Augen auf die ersten vom neuen Papst zu erwarteten oder erhofften Regierungshandlungen. Wir wol­len uns dabei hinsichtlich von Zukunftserwar­tungen zurückhal­ten und eher auf das schauen, was tatsächlich geschieht.

Ansatzpunkte und Möglichkeiten gibt es mehr als genug - auch ohne gleich die große Restauration auszurufen und eine Spaltung in anderer Richtung zu provozieren.


Vom Triregnum zu Pallium und Fischerring

17. Mai 2025

1 - Liturgie

Der Screenshot zeigt den Moment, in dem der Kardinaldekan und der Zermoniar Papst Benedikt das Pallium umlegen.
Investitur mit dem Pallium bei Papst Benedikt

Am Sonntag den 18. Mai findet in Rom die zere­monielle „Amtseinführung“ von Papst Leo XIV statt. Diese im Rah­men einer heiligen Messe gefeierte „Investitur mit Pallium und Fischerring“ tritt an die Stelle der zum letzten Mal 1963 began­ge­nen Krö­nungs­zeremonie, die nicht mehr stattfindet, seitdem Paul VI. Im November 1964 die drei­fache Krone des „Triregnums“ für wohltätige Zwecke verschenkt und damit zwar nicht de jure, aber doch de facto abgelegt hatte. Das war ein Akt, der nicht nur dem Geist des Konzils entsprach, sondern auch dem neuzeitlichen Ver­ständnis von Kirche und Papstamt ent­gegen kam und der deshalb auch kaum jemals wird rückgängig gemacht werden können.


Leo XIV: „Das Evangelium so verkünden,
daß es überall dasselbe sei“.

16. Mai 2025

1 - Liturgie

Der Zusammenschnitt von zwei Seiten aus einem viersprachigen Neuen Testament von 1857 zeigt den im Artikel besprochenen Vers aus dem Brief an die Römer im Latein der Vulgata, dem Griechisch der Clementina, der Lutherbibel in Deutsch und der englischen King James-Bibel.
So las man seit anderthalb Jahrtausenden

Seit der Wahl von Robert Prevost zum Papst durchsuchen fleißige Analytiker die Archi­ve nach früheren Aussagen des bislang wenig bekannten neuen Mannes, die Auskunft über seine theologische und kirchenpolitische Grundierung geben könnten. Dabei kam auch die folgende Aussage zum Vorschein, die uns zu weiterem Nachdenken anregte:

„Wenn wir unsere Prioritäten aufstellen und die Herausforderungen ab­wä­gen, die vor uns liegen, müssen wir uns darüber im Klaren sein, daß die Dring­lichkeiten beispielsweise in Italien, Spanien, den Vereinigten Staaten, Peru oder China höchstwahrscheinlich nicht dieselben sind, bis auf eines: die grund­legende Herausforderung, die Christus den Katholi­ken hinterlassen hat, nämlich das Evangelium zu verkünden, und zwar, daß es überall dasselbe sei.“


Papst Leo XIV und die Präfektin

15. Mai 2025

6 - kirchenkrise

Die römische Marmorstatue zeigt den kindlichen Herakles, der mit der ausgestreckten rechten Hand eine zornige Schlange würgt.
Spielend übt sich der kindliche Herakles

Die Fülle der Probleme, die Papst Leo von sei­nem Vorgänger geerbt hat, ist kaum über­schau­bar. Die Aufgaben, die seinerzeit dem Herakles gestellt wurden, erscheinen gering dagegen. Obwohl: Die Geschichte vom Stall des Augias klingt bedenkenswert...

Der Kirchenrechtler Martin Grichting, zur Zeit von Bischof Huonder Generalvi­kar im schweizerischen Chur, hat sich mit den Pro­ble­men befasst, die aus der Ernennung von Laien für Positionen hervorgehen, die nach geltendem Recht sakramentale Weihegewalt erfordern. Er schließt aus seinem Befund, daß schnelle Korrektur der Fehlleistung erforderlich ist, wenn kein schwerer Schaden für die Kirche entstehen soll. Der Artikel ist zuerst auf kath.net erschienen.

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