„Traditionis Custodes“ und die unterschiedliche Situation der „alten Messe“in den USA und Deutschland
9. Juli 2025

Die Veröffentlichungen von Diane Montagna und Don Nicola Bux über die „Unregelmäßigkeiten“ beim Zustandekommen dieses Dokuments haben der Auseinandersetzung über diesen bislang stärksten Vorstoß, die überlieferte Liturgie aus dem Gemeindeleben zu verbannen, neuen Anstoß gegeben. Das gilt besonders für die USA, und das hat seine Gründe. In Deutschland hat es demgegenüber kaum neuen Streit gegeben - und auch das läßt sich erklären. Wir unternehmen einen ersten Versuch.
Was haben wir von Papst Leo für den alten Ritus zu erwarten - und wann?
7. Juli 2025

Die Diskussion über Grundlagen und Anwendung von Traditionis Custodes, die in der Vergangenen Woche durch die Veröffentlichung von Diana Montagne ausgelöst wurde, hat seitdem an an Tiefe und Breite ganz enorm zugenommen. Dem jeden Montag erscheinenden Überblick zur Woche im Vatikan des Vaticanista Andrea Gagliarducci von heute entnehmen wir einige Passagen über seine Einschätzung der weiteren Entwicklung, die wir teilweise durch eigene Anmerkungen ergänzen.
Was von der 27. Woche übrig blieb
5. Juli 2025

Seit Wahl und Amtsantritt von Papst Leo bekommen wir wöchentlich so viele und meist auch so gute Nachrichten, daß wir mit der Verarbeitung kaum nachkommen. Hier unser Auswahl unter den Themen, die wir für die interessantesten halten:
In Vietnam wurden bereits in den ersten sechs
Monaten dieses Jahres mehr Priester geweiht als in Deutschland in ganz 2024;
In den USA nehmen an die 10% der Gläubigen
sonntags regelmäßig an der „Alten Messe“ teil;
Es gibt eine neue Ausgabe das Missale von vor den „pianischen
Reformen“ in den 50er Jahren;
Neu im
Novus Ordo: Eine Votivmesse „für die Bewahrung der Schöpfung“.
Wie Carlo Acutis den Feinden von Glaube und Tradition Angst einjagt — II
4. Juli 2025

Andrea Grillo ist Professor für Liturgie an der Hochschule der Benediktiner von San Anselmo – das ist quasi der Think-Tank für die moderne Theologie der Liturgie im Geist des Konzils. Sein 1998 zuerst erschienenes und seitdem mehrfach aktualisiertes Buch über Liturgische Fundamentaltheologie entsprach in großem Umfang den weit über die Dokumente des 2. Vatikanums hinausgehenden Vorstellungen der italienischen Progressisten und verschaffte ihm quasi über Nacht eine führende Position in der italienischen Theologie. Das ist ihm einigermaßen zu Kopf gestiegen, und so hat er es sich angewöhnt, in grobianischem Ton alle Leute abzukanzeln, die ihm irgendwie missfallen.
Das hat er nun auch gegenüber Carlo Acutis unternommen - und dabei vielleicht mehr über sich selbst mitgeteilt, als ihm lieb sein kann.
Das Erbe von Kardinal Parecattil und die nachkonziliare Identität der Thomaschristen
3. Juli 2025

Die syro-malabarischen Katholiken in Südindien feiern heute das Fest des hl. Apostels Thomas, der nach ihrer Überlieferung bei seinen Reisen zur Predigt des Evangeliums bis nach Indien kam und als Begründer ihrer Kirche angesehen wird. Diese in Einheit mit Rom stehende orientalische Teilkirche wird seit Jahren von einem Streit um die richtige Feier der Liturgie zerrissen: Soll die Messe „ad populum“ gefeiert werden – wie das in vielen, aber bei weitem nicht allen Gemeinden nach dem Konzil eingeführt worden war? Oder soll sie wie vor dem Konzil „ad Dominum“, zum liturgischen Osten hin, zelebriert werden, wie es im Zuge der zunehmenden Wertschätzung des „Eigenen“ in immer mehr Gemeinden praktiziert oder zumindest gefordert wird?
Heute tritt eine Neuregelung in Kraft, die den Konflikt befrieden soll.
Rom und die alte Messe – da kommt etwas
in Bewegung
2. Juli 2025

Zwei amerikanische Youtube-Kanäle haben gestern eine bemerkenswerte Nachricht gebracht. Danach hat Bischof Michael Sis von St. Angelo (Tx) für die Pfarrkirche St. Margaret beim Gottesdienstdikasterium eine Verlängerung der jetzt ablaufenden Sondergenehmigung für die Zelebration der überlieferten Liturgie erbeten – und diese tatsächlich für zwei weitere Jahre erhalten. Wir warten auf eine Bestätigung.
Die große Nachricht zum Thema kommt jedoch von Diane Montagna, der ein brisantes Dokument zugespielt worden ist: Das Fazit des Berichts der Bischofskongregation über die Umfrage, die im Auftrag von Papst Franziskus zur Einschätzung der Situation um die überlieferte Liturgie in den Diözesen der Welt angestellt worden war und die Franziskus zur Rechtfertigung von Traditionis Custodes „kreativ“ interpretiert hatte.
28. Juni: Priesterweihen für die FSSP in Lindau
30. Juni 2025

Am Samstag den 28. Juni, Vigil des Hochfestes Petrus und Paulus, hat Erzbischof von Vaduz em. Wolfgang Haas in Lindau am Bodensee fünf Diakonen der Petrusbruderschaft aus dem europäischen Seminar der FSSP in Wigratzbad die Priesterweihe erteilt. Geweiht wurden 3 Diakone aus Frankreich und 2 aus Portugal.
Wir bringen einige Photos von der Website des Seminars - dort findet sich auch ein Verweis auf eine wesentlich umfangreichere Bildersammlung.
Prudentius: Hymne auf das Doppelfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus
29. Juni 2025

Aurelius Prudentius Clemens (* 349 – † nach 405) gehört zu den frühesten christlichen Dichtern lateinischer Sprache. Seine an den Vorbildern Horaz, Vergil und Ovid geschulten Verse ziehen alle Register der klassischen Dichtkunst und bieten somit ein frühes Beispiel jener Inkulturationstechniken, mit denen die aus dem Orient gekommene und zunächst eher im einfachen Volk verbreitete Lehre vermehrt Zugang zu den gebildeten und vermögenden Schichten gewann.
Das Gedicht auf den Feiertag der Apostelfürsten ist der 12. Hymnus in Prudentius’ Buch Peristephanon. Die Übersetzung ist von Johann Peter Silbert und stammt aus der Zeit um 1800.
50 Tage Leo XIV — eine sehr frühe und hoffentlich fortschreibbare Zwischenbilanz
28. Juni 2025

Vor 50 Tagen wurde Robert Prevost zum Papst gewählt – und an jedem der seitdem vergangenen Tage ist deutlicher geworden, wie sehr sich Amts- und Glaubensverständnis Leos XIV. von dem seines Vorgängers unterscheiden. Nicht durch Abgrenzung in demonstrativen Worten. Da ist Papst Leo peinlich darum bemüht, Kontinuität oder zumindest Harmonie zu demonstrieren, wo immer das möglich ist. Aber in Liturgie und öffentlichem Auftreten greift er ganz selbstverständlich auf Formen zurück, die unter Katholiken als „herkömmlich“ empfunden werden – obwohl manches davon nicht älter ist als die Neuerungen Pauls VI. In den Inhalten zeigt er sich kaum weniger entschieden als Papst Benedikt – auf das Problem einiger Bischofsernennungen kommen wir dann zum Abschluß noch einmal zurück.
Wie Carlo Acutis den Feinden von Glaube
und Tradition Angst einjagt — I.
27. Juni 2025

Carlo Acutis, der 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie verstorbene fromme italienische Junge, der im kommenden September heiliggesprochen werden soll, war bisher bei uns nicht so recht auf dem Bildschirm. Der Hauptgrund, warum man sich heute außerhalb seines engsten familiären Umfeldes an Carlo, der mit 7 Jahren seinen ersten Computer geschenkt bekommen hatte, erinnert, sind neben seiner beispielhaften Frömmigkeit die Webseiten zu traditionell-katholischen Themen, die er ab dem 11. Lebensjahr zu erstellen begonnen hatte — und die ganz und gar nicht so aussehen, wie sich die Kirchenmodernisiere sich das im Jahre 60 „nach dem Konzil“® vorgestellt und gewünscht haben.
Zwei Päpste und zweierlei Maltester
26. Juni 2025

Messainlatino veröffentlicht heute diesen Zusammenschnitt zweier Photos vom traditionell am 23. Juni, dem Vorabend des Johannes-Geburt-Festes, stattfindenden Empfang der Delegation des Malteserordens beim Papst. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Das viele Rot kann den Betrachter leicht zu einer Überinterpretation führen – daher hier ein relativierender Hinweis. Alles, was wir bisher in den Auftritten Leos – sei es in der Liturgie, sei es bei anderen offiziellen Aktivitäten – beobachtet haben, deutet nicht auf ein nostalgisches „Zurück nach Früher“, sondern auf ein „Exakt nach dem Wortlaut der geltenden Vorschriften.“ Mit dieser kurzen Direktive hat er offensichtlich die Zeremoniare seiner Liturgien instruiert, dann ebenso die Kammerherren, die ihm selbst den jeweils passenden Anzug bereitlegen, und schließlich auch – soweit sie der päpstlichen Autorität unterstehen – die Teilnehmer der jeweiligen Veranstaltung.
Das erlaubt noch keine Prognose auf die von Papst Leo zu erhoffende Klärung der Stellung der überlieferten Liturgie. Aber nach über einem Jahrzent der bis zur Anarchie reichenden Spontanität (gab es da nicht die Redewendung vom „Spontifex Maximus?) ist die betonte Rückkehr zur geltenden Ordnung schon eine Wohltat. Und ein klein wenig Flexibilität bleibt auch hier noch: Wir haben bisher drei verschiedene Formen der zur Mozetta getragenen roten Amtsstola gesehen: Die ganz schwere mit den Porträts der vier Evangelisten bestickte bei Haupt- und Staatsaktionen, eine nicht ganz so schwere und prächtige ebenfalls mit den Evangelisten verzierte Variante für mittlere Anlässe und die hier gezeigte „leichte Version“ mit den Apostelfürsten Petrus und Paulus.
Und genau solche Differenzierungen machen den Unterschied zwischen Chaos und Kosmos aus.
Erfreuliches und Unerfreuliches aus dem Rom von Papst Leo
25. Juni 2025

Die unerfreuliche Nachricht zuerst: Papst Leo hat eine Anzahl neuer Mitglieder für das Dikasterium der Institute und Gemeinschaften des geweihten Lebens ernannt. Prominenteste Neuernennung ist Kardinal Arthur Roche, der seit seiner Ernennung durch Franziskus 2021 dem Dikasterium für den Gottesdienst als Präfekt vorsteht und sich nicht erst seit dieser Ernennung als einer der schärfsten Gegner der überlieferten Liturgie profiliert hat. Das Ordensdikasterium, zu dessen Mitglied Roche jetzt zusätzlich ernannt wurde, erhielt von Franziskus auch die Zuständigkeit für die Ex-Ecclesia-Dei-Gemeinschaften zur Pflege der überlieferten Liturgie. Von daher ist Roche jetzt in einer Position, die die Zukunft dieser Institute maßgeblich bestimmen wird. Das eröffnet höchst beunruhigende Perspektiven und muß ernste Fragen aufwerfen.
Fronleichnamsprozessionen in Rom
und Hongkong
24. Juni 2025

Was das laizistisch regierte Rom und das von der Kommunistischen Partei Chinas beherrschte Hongkong gemeinsam haben: An beiden Orten ist der Fronleichnams-Donnerstag kein Feiertag mehr, so daß nicht nur die traditionelle Fronleichnamsprozession am Sonntag stattfand, sondern auch die Feier des Festes selbst. Das ist nicht schön, aber damit kann man leben, zumal für Rom im kommenden Jahr eine Rückkehr zum Donnerstag im Gespräch ist.
Die Form und Strecke der römischen Prozession entsprachen wieder dem in den 60er-Jahren nach Aufgabe der Sedia-Gestatoria aufgekommenen Brauch, daß der Papst selbst das Allerheiligste in der Monstranz vom Lateran zur Kirche Santa Maria Maggiore trägt – begleitet von einer großen Zahl von Würdenträgern in Chorkleidung und gefolgt von einer noch einmal weitaus größeren Zahl von Gläubigen.
Amerikanische Diözesen im Brennpunkt des Kampfes um die überlieferte Liturgie
21. Juni 2025

Über das Grab des Urhebers hinaus streut Traditionis Custodes seine giftigen Früchte. Besonders deutlich zeigt sich das in den Vereinigten Staaten, und das ist kein Zufall, denn dort hat es im Anschluß an Papst Benedikts Summorum-Pontificum nicht nur einen Aufschwung der überlieferten Liturgie für sich gegeben, sondern zahlreiche Ansätze zu einem oft gedeihlichen Miteinander von Anhängern der überlieferten und der neuen Form in den Gemeinden. Das – nämlich eine theologisch mehr oder weniger überzeugende Überwindung der Bruchtheologie der säkularistischen Konzilsgeister auf der praktischen Ebene – scheuen die Glaubensverderber mehr als alles andere, und deshalb setzte TC genau an dieser Stelle an, um die gerade in Charlotte unter dem früheren Bischof beispielhaft praktizierte „friedliche Koexistenz“ unmöglich zu machen.
Fronleichnam 2025:
Erfreuliche Anordnungen aus Rom
20. Juni 2025
Nach vielen Jahren kehrt der Heilige Vater Leo XIV wieder zu der Praxis zurück, persönlich die Heilige Messe zum Fronleichnamsfest (wenn auch nicht am Festtag selbst, sondern am darauffolgenden Sonntag) auf dem Vorplatz der Lateranbasilika zu zelebrieren und anschließend die Prozession zur Basilika Santa Maria Maggiore anzuführen.
Für die an der Feier teilnehmenden Kleriker hat die Diözese Rom jetzt folgende Hinweise veröfentlicht:
Die Priester tragen Chorkleidung: Soutane (oder
Ordenstracht) und Chorhemd; nur die Pfarrer von Rom dürfen die weiße Stola über dem
Chorhemd tragen. Bitte beachten Sie, dass keine Konzelebration vorgesehen
ist.
Jeder kann die ihm zugewiesene Teilnehmerkarte im Vikariat von Rom –
Liturgisches Büro (2. Stock) abholen.
Ordensleute, die nicht Priester sind, können bis zu zwei Teilnehmerkarten im Vikariat Rom – Büro für das geweihte Leben (2. Stock) abholen
Seminaristen müssen Chorkleidung tragen und können die ihnen zugeteilte Teilnehmerkarten ebenfalls im Vikariat Rom abholen;
Die ständigen Diakone des Bistums Rom nehmen mit Albe, weißer Stola und Dalmatik teil und können die ihnen zugeteilten Eintrittskarten ebenfalls im Vikariat Rom abholen;
Fronleichnam 2025:
Eucharistische Hymnen Thomas von Aquins
19. Juni 2025

Als 1264 Papst Urban IV das Fronleichnamsfest für die ganze lateinische Kirche vorschrieb, betraute er keinen Geringeren als Thomas von Aquin mit der Aufgabe, ein neues Offizium für den neuen Festtag zusammenzustellem. Für die meisten Teile des Offiziums war der Kompilator freilich an feste Vorgaben gebunden: Die Lesungen waren aus der hl. Schrift und den Vätern zu nehmen und es war eine bestimmte Anzahl von Psalmen zu berücksichtigen. Größere Freiheit bestand bei der Auswahl der Hymnen, und diese Freiheit nutzte Thomas, der damals gerade die Arbeit an seiner streng logisch argumentierenden „Summa contra gentiles“ beendet hatte und daran ging, die noch strengere Summa Theologiae zu verfassen, seine poetischen Fähigkeiten einzusetzen.
Abschließende Bemerkungen zum Zusammenhang zwischen Tobit 12,6 und den trinitarischen Texten des Propriums von Trinitatis
18. Juni 2025

Das Thema ist schwierig und bisher nur am Rande bearbeitet. Mit Hilfe der Suchmaschine Simplicity.ai haben wir dazu in den vergangenen Tagen Informationen eingeholt und sind von dem jetzt erreichten Ergebnis mehr als verblüfft. Material-Reichweite und Verknüpfungsleistung dieser mit sog. „künstlicher Intelligenz“ ausgestatteten Suchmaschine übertrifft alles, was unsereins mit den bisher genutzten Mitteln hätte erreichen können. Zumal sie das Ergebnis als formvollendete Seminararbeit abliefert.
Wir präsentierend die unredigierte Originalauskunft der Suchmaschine.
Dämonische Kräfte im Kampf gegen das Christentum
17. Juni 2025

Die blutigen Kriege in Europa und West-Asien nehmen immer bedrohlichere Formen an – die Gefahr des großen Atomkrieges ist nicht mehr auszuschließen. Die Länder des so zivilisationsstolzen „Westens“ werden von weltanschaulichen und kulturellen Bürgerkriegen zerrissen, die immer mehr Gewaltpotential freilegen. Christenverfolgung in Südasien und Afrika nimmt immer brutaler Formen an – erst in der vergangenen Woche entfesselten islamische Mordbrenner im nigerianischen Yelwata ein Chaos, dem 200 oder mehr christliche Flüchtlinge zum Opfer fielen.
Viele schließen vor alledem die Augen, andere begnügen sich mit der wohlfeilen Diagnose: „Die Welt ist wahnsinnig geworden“. Bischof Marian Eleganti wagt in seinem Blog einen Blick auf tiefere Ursachen – nicht ohne zunächst auch von aufkeimender Hoffnung zu sprechen.
Die Pfingstquatember und
das Geheimnis der Dreifaltigkeit
13. Juni 2025

Mittwoch, Freitag und Samstag dieser Woche sind die Tage der Pfingstquatember – der einzigen Quatember in der Oktav eines hohen Festes. Dieser Umstand prägt die Liturgie dieser Tage auf besondere Weise. Die Tagesgebete machen wie an den anderen Wochentagen der Oktav ausdrücklich den Heiligen Geist zu ihrem Thema, und die Schriftlesungen – zwei am Mittwoch, eine am Freitag und gleich fünf am Samstag – schlagen zunächst eine Brücke zurück von den Berichten über die Ausgießung des Geistes an die Jünger im Obergemach von Jerusalem zu den alttestamentlichen Prophetien über den Gottesgeist bei Joel. Von dort springen sie anscheinend unvermittelt zu Lesungen aus den Büchern Moses, die die traditionell am Quatembersamstag gespendeten niederen und höheren Weihen der Kleriker begleiten.
Nachtrag zum Proprium von Trinitatis:
Da stimmt doch etwas nicht!
16. Juni 2025

Im Beitrag vom 13. Juni zur Pfingstquatember und dem nachfolgenden Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zitierten wir den Text des Offertoriums, das durch seine formal und inhaltlich vollendet trinitarische Formulierung auffällt: „Gepriesen sei Gott Vater und Gottes eingeborener Sohn wie auch der Heilige Geist, weil sie an uns Barmherzigkeit getan.“ Als Quelle gibt unser Schott von 1953 Tobit 12, 6 – an was extrem irritierend ist, wenn man bedenkt, daß dieser von der katholischen Kirche und der Orthodoxie als Bestandteil der hl. Schrift anerkannte Text aus dem 3. oder 2. vorchristlichen Jahrhundert stammt, aus dem eine derartige Formulierung ganz und gar nicht zu erwarten ist.
Weitere Nachforschungen eröffnen unerwartete Einblicke in die komplexe Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte des Missales.
Die Pfingstquatember und
das Geheimnis der Dreifaltigkeit
13. Juni 2025

Mittwoch, Freitag und Samstag dieser Woche sind die Tage der Pfingstquatember – der einzigen Quatember in der Oktav eines hohen Festes. Dieser Umstand prägt die Liturgie dieser Tage auf besondere Weise. Die Tagesgebete machen wie an den anderen Wochentagen der Oktav ausdrücklich den Heiligen Geist zu ihrem Thema, und die Schriftlesungen – zwei am Mittwoch, eine am Freitag und gleich fünf am Samstag – schlagen zunächst eine Brücke zurück von den Berichten über die Ausgießung des Geistes an die Jünger im Obergemach von Jerusalem zu den alttestamentlichen Prophetien über den Gottesgeist bei Joel. Von dort springen sie anscheinend unvermittelt zu Lesungen aus den Büchern Moses, die die traditionell am Quatembersamstag gespendeten niederen und höheren Weihen der Kleriker begleiten.
„Das machen die Chinesen aber billiger“ oder: Warum die Kirche oft umständlich ist.
12. Juni 2025

Eine kleine, aber doch sehr erfreuliche Nachricht kommt aus Rom: Wie das Amt für die liturgischen Feiern des Papstes am 11. Juni mitgeteilt hat wird Papst Leo am Hochfest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni die Pallien für die Metropolitan-Erzbischöfe segnen und sie im Rahmen einer feierlichen Zeremonie während der hl. Messe im Petersdom den im Lauf des letzten Jahres neu ernannten Metropoliten auflegen. So war es viele Jahrhunderte lang der römische und im Kirchenrecht aufgenommene Brauch – die Ursprünge sollen bis ins 6. Jh. zurückgehen – bis Papst Franziskus den Ritus bereits in seinem zweiten Amtsjahr „vereinfacht“ hat – was das Codewort für „abgeschafft“ ist.
Paris-Chartres im Zeichen neuer Normalität. Und: wie geht es weiter mit Roche?
10. Juni 2025

Die alljährlich stattfindende Wallfahrt der Tradition von Paris nach Chartres ging am Pfingstmontag mit einem feierlichen Levitenamt in der Kathedrale von Chartres zu Ende. Zelebrant des Hochamtes war „Feldkaplan“ der Wallfahrt, P. de Massia von der FSSP , das Amt selbst wurde, wenn wir die Bilder recht deuten, nach den Rubriken als „Amt in Anwesenheit eines höheren Prälaten“ gefeiert. Der höhere Prälat war kein anderer als der Hausherr, Bischof Maurice Marie Joseph Christory von Chartres, der auch die Festpredigt hielt. In dieser Predigt teilte Mgr Christory mit, daß man ihm aus Rom mitgeteilt habe, der Papst habe die Teilnehmer der Wallfahrt ausdrücklich in sein Gebet eingeschlossen.
Frohe Pfingsten!
07. Juni 2025

Der Heilige Geist ist , wenn man so sagen darf, der „große Unbekannte“ der hochheiligen Dreifaltigkeit. Er ist die „Persona“ der Gottheit, die am wenigsten dazu verleitet, sich „ein Bild zu machen“ – und erst recht nicht eines in menschenähnlicher Gestalt. Die hl. Schrift zeichnet von Ihm drei Sprachbilder: Als „Finger der Rechten Gottes“ (Lukas 11, 20 / Matthäus 12, 28, Exodus 31, 18) ) versinnbildlicht er das fortwirkende Handeln des Allmächtigen in seiner durch das Wort vollzogenen Schöpfung. Als Sturnmesbraus wird er den im Obergemach versammelten Jüngern hörbar (Apg 2,2), um sich dann im Bild von feurigen Zungen über ihnen sichtbar zu machen. All das sind keine „Bilder“ im Sinne von Abbild, sie sind auch nie in diesem Sinne mißverstanden worden, sondern sichtbare Symbolzeichen für sein unsichtbares Wirken.
Bischöflicher Machtmißbrauch ruiniert mit der Liturgie auch das Priestertum
06. Juni 2025

In unseren Beiträgen zu Traditionis Custodes oder dem Vorgehen von Bischof Martin, Charlotte, nehmen wir zumeist die Perspektive des Laien ein, der sich durch das faktische Verbot der überlieferten Liturgie um sein Geburtsrecht als Katholik gebracht sieht: Aus der ganzen Fülle der lehrmäßigen und liturgischen Tradition der Kirche schöpfen zu dürfen. Die Autorin Sarah Cain hat in einem Artikel im Crisis-Magazine den Blick darauf gelenkt, was die Liturgie-Despoten den Priestern als geweihten Verwaltern der göttlichen Geheimnisse antun - die Perspektiven sind erschreckend.
Alle Wege führen nach Rom — in Charlotte und anderswo kann nur der Papst helfen
05. Juni 2025

Kaum hat Bischof Martin von Charlotte eine – befristete – Entspannung im den Aktivitäten gegen die überlieferte Liturgie signalisiert, drohen aus dem Bistum Jefferson-City in Missouri ähnliche Entwicklungen: Wie der bisher für die „alte Messe“ zuständige und sehr engagierte Diözesanpriester seiner Gemeinde mitgeteilt hat, ist zu befürchten, daß mit Ende Juni auch dort die überlieferte Liturgie gar nicht mehr oder zumindest nicht am bisherigen Ort gefeiert werden kann. Dann läuft die vor zwei Jahren vom Gottesdienstdikasterium gewährte Verlängerung für die Messfeier in der Pfarrkirche zum hl. Joseph aus. Und da solche Fristverlängerungen seinerzeit in mehreren Fällen gewährt worden sind, ist damit zu rechnen, daß in diesem Sommer noch mehr "alte Messen" ihre Rechtsgrundlage verlieren.
Der Papst könnte helfen.
Der Ritenstreit von Charlotte —
Zwischenbericht und Zukunftsaussichten
04. Juni 2025

In der US-Diözese Charlotte, in der Bischof Martin die Feier der überlieferten Liturgie extrem einschränkenden Bedingungen unterworfen hatte, zeichnet sich eine zumindest zeitweilige Entspannung ab: Nach einer Mitteilung in der Diözesanzeitungen hat der Bischof das Inkrafttreten der von ihm verfügten Maßnahmen bis in den Oktober ausgesetzt und schöpft damit die von seinem Vorgänger von Rom erbetene und erhaltene Dispens voll aus. Der Bischof begründet seinen erfreulichen Schritt damit, daß er auf die Bitten der vier Pfarrer eingehen wolle, die bisher in ihren Pfarrkirchen Sonntagsmessen im überlieferen Ritus angeboten haben und darum gebeten hatten, diese Praxis auch weiterhin fortsetzen zu können.
Wie kann es weitergehen?
Nachdenken über Spiritualität
03. Juni 2025

Im katholischen Bereich wird der Begriff „Spiritualität“ nur zurückhaltend bis gar nicht gebraucht – er scheint nicht nur vom Klang her etwas von „spinnert“ an sich zu haben. Was allerdings ein grobes Mißverständnis wäre.
„Spiritualität“ bezieht sich auf das geistige Leben von Menschen und die verschiedenen Formen, in denen sich dieses über die materielle Sphäre hinausreichende Leben und Denken äußert – und von dieser höheren Sphäre auch wieder auf das alltägliche Leben zurückwirkt. Als Katholiken haben wir ein gutes Anschauungsbeispiel dafür, was mit Spiritualität gemeint ist und daß es so viele unterschiedliche Formen davon gibt, wenn wir den Stimmen im endlosen Chor der Heiligen lauschen und den Blick auf die Vielfalt der Orden und frommen Gemeinschaften werfen, die die Kirchengeschichte hervorgebracht hat – und in der Gegenwart leider immer schneller wieder verliert.
Bischof Michael Martin - ein
Westentaschen-Bergoglio in North-Carolina
30. Mai 2025

Die mittelgroße (ca. 500 000 Katholiken, 140 Diözesanpriester) amerikanische Diözese von Charlotte steht derzeit im Zentrum eines mittelstarken Erdbebens, dessen Auswirkungen bis nach Rom und zum neuen Papst Leo XIV zu spüren sind.
Aus der Perspektive einiger stets zu „sprungbereitem Mißtrauen“ neigenden Super-Ultra-Tradis in USA und anderswo - wir hatten darüber berichtet – ist Papst Leo bereits in einer der mit diesem Erdbeben aufgerissenen Spalten abgestürzt – schließlich trägt er als seinerzeitiger Präfekt des Bischofsdikasteriums mit die politische Verantwortung für die Ernennung des derzeitigen Bischofs Michael Martin OFM Conv, der sich als eine der übelsten Fehlbesetzungen des an Fehlbesetzungen reichen verflossenen Pontifikats zu erweisen scheint scheint. Doch der Reihe nach – das Epizentrum des Bebens liegt nach wie vor nicht in Rom, sondern in Charlotte.
Pius Parsch zum Fest Christi Himmelfahrt
29. Mai 2025

Die Kommentare zu den Fest- und Sonntagsmessen des Kirchenjahres von Pius Parsch (1884 - 1954) gehören mit denen von Kardinal Ildefons Schuster zu denjenigen, die dem Verständnishorizon des „modernen Menschen“ am meisten entgegenkommen. Dennoch sind sie völlig rechtgläubig und in der Tradition der Kirche verwurzelt. Kein Vergleich zu den gewundenen Pseudo-Erklärungen, die beispielsweise aktuelle Ausgaben des Schott bieten. Und absolut kein Anlaß dazu, Pius Parsch als einen der Wegbereiter der spirituellen Verwahrlosung in der Praxis des Novus Ordo in Anspruch zu nehmen. Wir zitieren aus dem Kapitel über das Fest der Himmelfahrt in seinem „Jahr des Heils“.
Caminante Wanderer: Das Syndrom des geprügelten Hundes – Papst Leo XIV verdient einen Vertrauensvorschuss
28. Mai 2025

Der anonyme argentinische Blogger gehörte zu den schärfsten Kritikern der Mißstände im Pontifikat von Franziskus. Nun wendet er sich gegen die vielfach zu beobachtende „Hermeneutik des Mißtrauens“ und fordert dazu auf, Papst Leo nicht vorschnell mit seinem Vorgänger gleichzusetzen - auch wenn er von dessen Gefolgsleuten mitgewählt wurde. Der folgende Text bietet einen Auszug aus dem längeren Artikel in spanischer Sprache, der unter dem Titel „León XIV, dos semanas después“ erschienen ist. Wir haben den Auszug mit Hilfe von Google-Translate übersetzt und anschließend sprachlich und terminologisch überarbeitet.
Zum Text von Caminante Wanderer
Peter Kwasniewski:
Warum Papst Leo uns Mut machen kann
27. Mai 2025

In den Vereinigten Staaten stärker als in Deutschland melden sich nach der Wahl von Papst Leo Stimmen zu Wort, die nach den Enttäuschungen des vergangenen Pontifikats auch von dem neuen Amtsinhaber nichts Gutes erwarten können oder wollen. Peter Kwasniewski hat den aktuellen Wochenrückblick auf seiner Website Tradition and Sanity zu einem guten Teil der Auseinandersetzung mit solchen Stimmen gewidmet, die ihn in den letzten Tagen mit kritischen und manchmal auch gehässigen Zuschriften geradezu bomardiert haben.
Nun gibt es, soweit wir das sehen, solche „Hard-Core-Tradis“ hierzulande nur in geringerer Zahl, und sie sind auch weitaus weniger lautstark. Aber einzelne der von ihnen propagierten Gedanken finden auch hier Anklang - und deshalb geben wir die von Peter Kwasniewski entwickelten Argumente und Überlegungen gerne hier weiter.
Zum Text von Peter Kwasniewski
Wider die Hermeneutik des Mißtrauens
26. Mai 2025

Viele Anhänger der Tradition schauen derzeit beunruhigt auf die Entwicklungen um die Wallfahr Paris-Chartres – wir hatten darüber berichtet – und auf das brutale Vorgehen des Bischofs von Charlotte, der sämtliche bisher in Pfarrkirchen stattfindenden Zelebrationen der überlieferten Liturgie untersagt hat und die Besucher von ursprünglich 28 Sonntagsmesen auf eine art ökumenische Autobahnkapelle verwiesen hat. In beiden Fällen richten sich hoffnungsvolle Blicke auf den neuen Mann in Rom, aber immer öfter unterlegt mit skeptischen Untertönen oder offenen Anzeichen von Ungedultd. Besonders Ungeduldige wie z.B. Erbischof Vigano haben ihr Urteil bereits gefällt: Leo wäre danach nichts anderes als Franziskus in roter Mozetta und mit besseren Manieren. Stimmt das?
Was sonst noch in der deutschen Synodalkirche geschehen ist
24. Mai 2025

Die letzten 4 Wochen war unser Blick hauptsächlich auf Rom gerichtet: Die Ereignisse um den Tod von Franziskus, das Konklave und die ersten Tage von Papst Leo XIV forderten alle Aufmerksamkeit. Das heißt aber nicht, daß anderswo in der Kirchenwelt nichts geschehen wäre, und gerade die deutsche Restkirche scheint die Tatsache, daß aller Augen nach Rom gerichtet waren, dazu genutzt zu haben, im Windschatten der römischen Ereignisse ihre Lieblingsprojekte umso intensiver voranzutreiben.
An der Spitze dieser Vorhaben steht sicher der „Synodale Weg“ – jenes monströse Netz von Gremien und Veranstaltungen, mit deren Hilfe die Kirche in Deutschland immer weiter von Rom gelöst und immer mehr zu einer Selbtsverwaltungskörperschaft der Funktionäre mit und ohne Weiheamt und der hauptamtlichen Beschäftigten gemacht werden soll. Die Gewerkschaft Kirche und Soziales greift nach der Macht – und nach der durch die Kirchensteuer nach wie vor prall gefüllten Kasse.
Der neue Papst. Oder:
Was bedeutet der Papst für uns Katholiken?
23. Mai 2025

Die Wahl eines Papstes, der sich in vielem so gibt, wie man das von einem Papst erwartet, hat vielen traditionsbewußten Katholiken Hoffnung gemacht und hohe Erwartungen geweckt. Vielen gilt er - endlich - wieder als „päpstlicher“ Papst, das heißt als einer, der die korrekten päpstlichen Gewänder trägt und der sich - im Gegensatz zu seinem Vorgänger - dem Papstamt unterzuordnen scheint.
Doch korrekte Gewandung haben auch die meisten Vorgänger von Leo XIV angelegt. Dennoch blieben nicht alle davor bewahrt, falsche Entscheidungen zu treffen, den Glauben der Kirche zu verfälschen oder – freundlicher ausgedrückt – ihn zumindest zu verwunden. Es empfiehlt sich ein nüchternerer Blick asuf das, was das Wesen des Papstamtes ausmacht – und das ist nicht der Mann, der es repräsentiert.
Angriff französischer Bischöfe auf die
Wallfahrt Paris-Chartres
21. Mai 2025

Die Feinde der überlieferten Liturgie in Frankreich haben das Interregnum nach dem Tod von Papst Franziskus genutzt, um den Wallfahrten der Tradition, die ihnen mit ihren auf der Strecke Paris-Chartres seit Jahren um die 20 000 Teilnehmern ein großes Ärgernis sind, einen schweren Schlag zu versetzen. Gemeinsam mit dem nur noch kommissarisch sein Amt versehenden Verwalter des Liturgiedikasteriums, Arthur Roche, richteten sie am 8. Mai ein Schreiben an alle französischen Bischöfe, in dem sie unter Berufung auf „Traditionis Custodes“ die Durchführung der Wallfahrt in der bisherigen Form praktisch unmöglich machen.
Papst Leo will Veränderungen ohne Bruch
– und das ist möglich
20. Mai 2025

Nachdem die Amtseinführung von Papst Leo glücklich hinter uns liegt – sie ist ohne größere liturgische oder andere Unfälle abgelaufen – und für die aktuelle Woche nur noch wenige zeremonielle Termine auf dem Programm stehen, richten sich nun alle Augen auf die ersten vom neuen Papst zu erwarteten oder erhofften Regierungshandlungen. Wir wollen uns dabei hinsichtlich von Zukunftserwartungen zurückhalten und eher auf das schauen, was tatsächlich geschieht.
Ansatzpunkte und Möglichkeiten gibt es mehr als genug - auch ohne gleich die große Restauration auszurufen und eine Spaltung in anderer Richtung zu provozieren.
Vom Triregnum zu Pallium und Fischerring
17. Mai 2025

Am Sonntag den 18. Mai findet in Rom die zeremonielle „Amtseinführung“ von Papst Leo XIV statt. Diese im Rahmen einer heiligen Messe gefeierte „Investitur mit Pallium und Fischerring“ tritt an die Stelle der zum letzten Mal 1963 begangenen Krönungszeremonie, die nicht mehr stattfindet, seitdem Paul VI. Im November 1964 die dreifache Krone des „Triregnums“ für wohltätige Zwecke verschenkt und damit zwar nicht de jure, aber doch de facto abgelegt hatte. Das war ein Akt, der nicht nur dem Geist des Konzils entsprach, sondern auch dem neuzeitlichen Verständnis von Kirche und Papstamt entgegen kam und der deshalb auch kaum jemals wird rückgängig gemacht werden können.
Leo XIV: „Das Evangelium so verkünden,
daß es überall dasselbe sei“.
16. Mai 2025

Seit der Wahl von Robert Prevost zum Papst durchsuchen fleißige Analytiker die Archive nach früheren Aussagen des bislang wenig bekannten neuen Mannes, die Auskunft über seine theologische und kirchenpolitische Grundierung geben könnten. Dabei kam auch die folgende Aussage zum Vorschein, die uns zu weiterem Nachdenken anregte:
„Wenn wir unsere Prioritäten aufstellen und die Herausforderungen abwägen, die vor uns liegen, müssen wir uns darüber im Klaren sein, daß die Dringlichkeiten beispielsweise in Italien, Spanien, den Vereinigten Staaten, Peru oder China höchstwahrscheinlich nicht dieselben sind, bis auf eines: die grundlegende Herausforderung, die Christus den Katholiken hinterlassen hat, nämlich das Evangelium zu verkünden, und zwar, daß es überall dasselbe sei.“
Papst Leo XIV und die Präfektin
15. Mai 2025

Die Fülle der Probleme, die Papst Leo von seinem Vorgänger geerbt hat, ist kaum überschaubar. Die Aufgaben, die seinerzeit dem Herakles gestellt wurden, erscheinen gering dagegen. Obwohl: Die Geschichte vom Stall des Augias klingt bedenkenswert...
Der Kirchenrechtler Martin Grichting, zur Zeit von Bischof Huonder Generalvikar im schweizerischen Chur, hat sich mit den Problemen befasst, die aus der Ernennung von Laien für Positionen hervorgehen, die nach geltendem Recht sakramentale Weihegewalt erfordern. Er schließt aus seinem Befund, daß schnelle Korrektur der Fehlleistung erforderlich ist, wenn kein schwerer Schaden für die Kirche entstehen soll. Der Artikel ist zuerst auf kath.net erschienen.