Was von der 26. Woche übrig blieb
29. Juni 2024
Im Mittelpunkt steht ein Überblick über die Priesterweihen der letzten 8. Tage bei Petrus- und Piusbruderschaft. Dann einige Neuigkeiten vom Krieg gegen echte oder eingebildete Schismatiker und schließlich einge Beispiele über die zunehmende Represion gegen Kirche und Christentum überhaupt vor allem in Nordamerika.
Zum Abschluß noch ein Hinweis auf die tausend Jahre alte Abtei der Benediktiner von Pannonhalma in Ungarn, von der wir bei NCRegister erstmals etwas erfahren haben. Das Kloster bietet in seiner wechselvollen Geschichte – es ist älter als das ungarische Königtum – einen Spiegel der europäischen Geschichte - in den man öfter öfter einmal hineinschauen sollte.
Die Dreifaltigkeitsikone des hl. Andrej Rubljow kehrt zurück!
28. Juni 2024
Am vergangenen Sonntag (23. Juni) war für die orthodoxen Kirchen des Ostens das „Fest der allerheiligsten Dreifaltigkeit“, das eng mit dem eigentlichen Pfingstfest (50 Tage nach Ostern, also stets am folgenden Montag) verbunden ist. Ein ganz besonderes Dreifaltigkeitsfest war dieser Sonntag für das Dreifaltigkeitskloster von Posad (70 km nordöstlich von Moskau), in dessen Auftrag der Malermönch Andrej Rubljow im frühen 15. Jahrhundert die berühmte Dreifaltigkeitsikone mit den drei „Engeln“ gemalt (in der Orthodoxie sagt man: „geschrieben“)
Nach der Oktoberrevolution war das Kloster aufgehoben und die Ikone nach Moskau in die Tretjakov-Galerie gebracht worden. Nun hat die russische Regierung diesen großen künstlerischen und spirituellen Schatz wieder zurückgegeben, und das Kloster hat ihn mit großen Ehren empfangen.
Merkwürdiges Schisma in einem
merkwürdigen Pontifikat
27. Juni 2024
Wer in der letzten Zeit die kirchlichen Nachrichten verfolgt, stolpert immer häufiger über den Begriff „Schisma“, der die Gemüter ungewöhnlich stark erregt. In Spanien hat sich ein Klarissen-Konvent von der Kirche losgesagt und betrachtet alle Päpste nach Pius XII. (1939-1958) als illegitim. Der Apostolische Stuhl ist ihrer Ansicht nach verwaist. Gemeinhin bezeichnet man diese Haltung als „Sedisvakantismus“.
Ähnlich wie die Klarissen in Spanien hat Erzbischof Viganò in Italien und in der ganzen Welt für Aufsehen gesorgt: Wie die Klarissen will auch der frühere Nuntius in den USA die Autorität des gegenwärtigen Papstes nicht anerkennen. Nun beginnt in Rom der gegen ihn angeordnete Prozess.
zum Artikel von P. Joachim Heimerl
Frontbericht: Neue Runden im Krieg
gegen die Tradition
26. Juni 2024
Kann man von „Bericht von der Front“ sprechen, wo es um die aktuelle Auseinandersetzung um die überlieferte Liturgie der (nicht mehr) lateinischen Kirche geht? Wir fürchten: Ja! - und nach den unsäglichen Ausfällen des päpstlichen Hoftheologen Grillo zu urteilen, kann man nicht nur von „Krieg“ sprechen, sondern muß es sogar.
Weitere Schikanen gegen traditionstreue Gemeinschaften und ein glaubwürdiger Bericht über das neue Dokument zur praktischen „Abschafung“ der überlieferten Liturgie im Alltag der Gläubigen wecken schlimmste Befürchtungen.
Gegenwart des alten und des neuen Bundes
in der Liturgie der Kirche
25. Juni 2024
Die beiden vergangenen Tage boten gleich zweifache Gelegenheit, der Gegenwart des Alten Testaments im neuen und der Liturgie des neuen Bundes nachzugehen. Der 23. Juni ist der Festtag der Geburt des hl. Johannes des Täufers und Vorläufers Christi, der bereits in seiner ganzen Person für die Verbindung und den Zusammenhang zwischen beiden Testamenten steht.
Eine andere Art des Zusammenhanges wird in der Liturgie des 5. Sonntags nach Pfingsten erkennbar, wo in der Epistel seit alters her eine Perikope aus dem Petrusbrief (1, 3; 8-15) gelesen wird. Der ganze Mittelteil der Perikope (Verse 10-12) ist nichts anderes als ein weitgehend wörtliches Zitat aus Psalm 33 (13-17). Und in diesem Zitat ist unter anderem auch von einem höchst unpopulären Gegenstand die Rede: Vom Zorn Gottes, der denjenigen droht, die sich dem Gebot des Herrn widersetzen.
Der Papst, der nicht päpstlich sein will.
24. Juni 2024
Gewöhnlich tragen Päpste keine schwarzen Hosen unter dem weißen Talar, und schwarze Schuhe tragen sie auch nicht. Sie wohnen nicht im vatikanischen Gästehaus und benutzen keine simplen Rollstühle. Egal, wie hinfällig ein Papst sein mag, er wahrt stets ein Maximum an Würde. Das ist er weniger sich selbst, als seinem hohen Amte schuldig; Papst zu sein, heißt schließlich immer eine Rolle auszufüllen, die größer ist als man selber; es heißt aber auch, dass man teilweise ein anderer wird. Die zahlreichen Titulaturen der Päpste deuten dies an, am meisten wohl jene, die sie als „Nachfolger des Apostelfürsten“ ausweisen oder als „Stellvertreter Jesu Christi“.
Und so kommt es, daß sich manchmal, wenn Franziskus wieder mal so handelt, als ob es vor ihm keine anderen Päpste gegeben habe, oder als ob er gar nicht der Nachfolger Petri im Papstamt, sondern ein ganz gewöhnlicher Despot wäre, unsereinem die Frage stellt: Ist Franziskus gar Sedisvakantist?
Woche 25: Von Schismatikern umzingelt
22. Juni 2024
Was für eine Woche: Schisma und Schismatiker rundum. Am großzügigsten mit der Verleihung dieses Titels – zu der er glücklicherweise ganz und gar nicht be„Bischofsweihen bei Pius“fugt ist – war der im Kampfmodus eingerastete Andrea Grillo, der die Anhänger der überlieferten Liturgie samt und sonders für Schismatiker und Sedisvakantisten hält. Dann sind da im fernen Indien die Syro-Malabarer, von denen einige dadurch ins Schisma geraten sein sollen, daß sie an der (ihrer Meinung nach) von „Dem Konzil“ angeordneten Zelebrationsrichtung festhalten will. Und dann die „schismatischen Nonnen“ in Spanien, die sich im Streit mit dem Ortsbischof um eine Immobilie einem überaus zweifelhaften Vagantenbischof unterstellt haben.
Weitere Stichworte sind „synodaler Weg“, „Bischofsweihen bei Pius“ und „Erzbischof Vigano“. Das Angebot ist reichhaltig.
Priesterweihe für die FSSP in Lindenberg
20. Juni 2024
Es gibt auch noch erfreuliche Nchrichten: Am Samstag den 15. Juni konnte der emeritierte Erzbischof von Vaduz, Wolfgang Haas, sieben Kandidaten des Seminars der Petrusbruderschaft in Wigratzbad die Priesterweihe erteilen. Neben einem kurzen Bericht gibt es bereits eine umfangreiche Bildersammlung.
„Messa in Latino“ interviewt Andrea Grillo
19. Juni 2024
Andrea Grillo, Professor für Liturgie an der Hochschule von San Anselmo in Rom, gilt allgemein als eine der treibenden Kräfte hinter „Traditionis Custodes“ und den immer heftiger werdenden Versuchen, den Gebrauch der überlieferten Liturgie möglichst ganz aus der Kirche zu verbannen. Und ausgerechnet mit ihm konnte Messa in Latino jetzt ein längeres INterview führen.
Dieses interview ist inhaltlich so erhellend, und die maschinellen Übersetzungen weisen so viele problematische Passagen auf, daß wir uns entschlossen haben, eine eigene Fassung zu erstellen. Dabei war die von Rorate Caeli gebrachte englische Übersetzung von Diane Montagne eine große Hilfe, von der wir dennoch in einigen Punkten abweichen zu sollen glaubten. Ganz herzlichen Dank an die Redaktion von MIL, die dem Chefideologen der vatikanischen Liturgiebehörde die Möglichkeit gab, seine Gedankenwelt vor einem staunenden Publikum zur Schau zu stellen.
Was braut sich da wieder in Rom zusammen?
18. Juni 2024
Gestern berichtete Rorate Cæli über ein römisches Gerücht, nach dem im Vatikan die Veröffentlichung eines Dokuemnts vorbereitet werde, das der überlieferten Liturgie „eine brutale Endlösung“ bereiten solle. Überraschen kann das uns nicht, denn von einem derartigen Vernichtungsschlag ist in Rom immer wieder zu hören, und auch hier war – zum letzten Mal am 28. Mai – immer wieder von entsprechenden Plänen die Rede.
Das Problem mit „römischen Gerüchten“ im Pontifikat des Despoten aus der Pampa ist, daß der Mann absichtsvoll alle regulären Strukturen und Abläufe der Kurienarbeit zerstört hat, so daß auch die gerne zitierten „gut informierten Kreise“ nicht mehr wissen, was tatsächlich vor sich geht. Gerüchte muß man daher als genau das nehmen, was sie sind: Gerüchte, bestenfalls Signale oder Warnungen. Über die Fakten reden wir dann, wenn sie vorliegen. Was freilich nicht ausschließt, sich rechtzeitig auf alle Möglichkeiten einzustellen.
Dom Guéranger (1805 - 1875) zu früheren Reformen in der Liturgie
17. Juni 2024
„Das Kirchenjahr“ (Bd. 11, S. 69 – 71) von Dom Guéranger enthält im Kapitel zum 4. Sonntag nach Pfingsten und damit an einer Stelle, wo wir derlei nicht gesucht hätten, einen bemerkenswerten Rückblick auf ein früheres Stadium liturgischer Reformen. Dabei zeigt sich, daß es in dieser Zeit – konkret geht es im Beispiel um die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts – offenbar ein höher entwickeltes Verständnis für das Verhältnis von Reform und Kontinuität gab, als es die Brutalreformer der Reformkommission von Paul VI. besaßen.
Das alleine garantiert zwar noch keine erfolgreiche Umsetzung der Reformen - aber es kann doch vor größeren Schäden bewahren.
„Vatikan will Papstamt downgraden um Ökumene zu fördern“
15. Juni 2024
Unter dieser Überschrift berichtet der Bayrische Rundfunk über das neueste Produkt aus der kurialen Dokumentenfabrik, und uns scheint, daß er damit Geist und Inhalt dieses „Studienpapiers“ nicht schlecht getroffen hat. Was nun wirklich in den 146 Seiten des vorerst nur auf Italienisch, Französisch und Englisch erschienene Textes steht, wird sich wohl erst in eingehenderen Untersuchungen herausfinden lassen. Das Dokument ist wie unter Franziskus üblich stellenweise in höchst ambivalenter Sprache abgefasst und scheut auch nicht vor eklatanten Widersprüchen zurück.
Wir zitieren erste Bewertungen aus aus einer Stellungnahme von Bischof Marian Eleganti.
Zum Festtag des hl. Antonius am 13. Juni
13. Juni 2024
Der hl. Antonius, dessen Fest die Kirche heute feiert, gehörte lange und teilweise auch heute noch zu den bekanntesten und beliebtesten Heiligen der Kirche. Und zu den schwierigsten, den seine Beliebtheit hat dazu geführt, daß die Geschichte seines seine Lebens und Wirkens so sehr von Wunderberichten, frommen Legenden und kaum glaublichen Anekdoten überkrustet ist, daß es außerordentlich schwer fällt, den „harten Kern“ hinter all dem auszumachen.
Solche Legenden entstehen nicht ohne Ursache und sie zeugen davon, daß die Person, um die sie sich bilden, etwas hatten, das ihre Zeitgenossen in außerordentlicher Weise beeindruckt hat. Bei Antonius war das eine ungewöhnliche Fähigkeit zum Predigen. Selbst die Fische reckten ihre Köpfe aus dem Wasser, wenn sie seine Stimme hörten.
Kommt es bei den Thomaschristen Indiens zu einem Schisma?
11. Juni 2024
Die syro-malabarische Kirche im westindischen Bundesstaat Kerala steht vor einer neuen Runde in der Auseinandersetzung über die Zelebrationsrichtung, und einiges deutet darauf hin daß es die letzte Runde sein könnte: Danach bleibt nur noch das Schisma.
In einem ungewöhnlich scharf formulierten Schreiben haben Groß-Erzbischof Raphael Thattil als Haupt der Rituskirche und und Bischof Bosco Puthi, der Apostolische Administrator der Erzdiözese von Ernakulam-Angamaly, Klerus und Gläubigen der Diözese ein Ultimatum bis zum 3. Juli – dem Fest des. Hl. Thomas – gestellt, um den von einer Synode beschlossenen und vom Vatikan approbierten „Einheitsritus“ zu praktizieren. Nach diesem Termin sollen alle Priester und Laien, die nicht dem „Einheitsritus“ folgen, der Exkommunikation verfallen.
Die deutsche Kirchensteuer – ein andauernder Skandal
08. Juni 2024
Die Kirche in Deutschland – oder das, was noch von ihr übrig ist, oder noch genauer: Die Gruppe der Radikalreformer, die alle Macht an sich gerissen hat – macht, was sie will. Und das hat immer weniger mit dem gemeinsam, was der Kirche als Erbe und Auftrag anvertraut ist. Kein Wunder, daß bei denen, die sich von alledem überfahren und ausgegrenzt sehen, die Debatte nicht abreißt, wie man sich zumindest der Finanzierung des anscheinend unaufhaltsam in die Apostasie führenden Kurses entziehen könnte. Und das ist gar nicht so leicht: Wer nicht zahlen will, kann lediglich vor dem Standesamt den „Kirchenaustritt“ erklären. Damit gilt er faktisch als „exkommuniziert“ – und die Häretiker und Schismatiker gehören weiterhin zum Verein, solange sie nur ihre Steuern zahlen.
P. Joachim Heimerl, im Machbereich von Münchens Kardinal Marx wohnhaft und durch dessen radikalen Verweltlichungskurs besonders betroffen, neigt zu einem ebenso radikalen Kontra.
Und immer wieder die Frage: Ist der Papst
noch katholisch?
06. Juni 2024
Die im Ton für einen Papst unpassende Bemerkung von Franziskus über „zuviel Schwuchtelei an italienischen Priesterseminaren“ ließ kurzfristig die Hoffnung aufkommen, daß der Pontifix die katholische Lehre gegenüber den Tendenzen zur Geschlechterverwirrung wieder stärker zur Geltung bringen würde. Doch die Erwartungen waren grundlos. Mit einer Reihe von freundlichen Gesten gegenüber der LGBT+++-Bewegung und einer Reihe von höchst problematischen Personalentscheidungen macht Franziskus deutlich, daß hier von ihm kein Richtungswechsel zu erwarten ist. Eher das Gegenteil: Befestigung des Kurses auch über das Ende des Pontifikats hinaus.
Joseph Shaw zu den Überlegungen zur Errichtung eines Ordinariats
04. Juni 2024
Die Überlegungen von P. De Blignières zur Errichtung eines Ordinariats für die Gemeinden und Gemeinschaften des überlieferten Ritus (1. 6. 2024) haben Joseph Shaw von der Latin Mass Society von England und Wales zu einer Weiterführung veranlaßt, die jetzt bei OnePeterFive veröffentlicht worden ist. Zwar ist die angesprochene Frage derzeit nicht wirklich aktuell – die Beschäftigung damit bietet jedoch reichlich Anlaß zur Selbstvergewisserung der Tradition über ihre Stellung in der Kirche und die Position der Kirche in der Gegenwart überhaupt.
Priesterweihen für die Petrusbruderschaft in Nordamerika und Europa
01. Juni 2024
Am Donnerstag, dem 29. 5., wurden in der Cecilia-Kathedrale von Omaha, Nebraska, 11 neue Priester für die Petrusbruderschaft in Nordamerika geweiht. Die Weihen erteilte der emeritierte Erzbischof von Ottawa, Terrence Prendergast – wir bringen Ausschnitte aus seiner Predigt und verlinken Bildberichte und ein Video zum Ereignis.
Die Reihe der Priesterweihen bei der FSSP wird am 15. Juni fortgesetzt, wenn Erzbischof Haas von Vaduz in Lindenberg 8 Seminaristen des internationalen Priesterseminars St. Petrus in Wigratzbad zu Priestern weihen wird. Unter den Kandidaten sind in diesem Jahr auch drei aus Deutschland: Korbinian Mendler aus Bayern, Francesco Serve aus dem Umland von Berlin und dann der wieder aus Bayern stammende Peter Westner.