Dreifacher Grund zur Freude in Norcia/Nursia
30. Mai 2024
![Das Photo zeigt den Gründer und bisherigen Prior Folsom bei der Ablegung des Gehorsamsversprechens vor seinem Nachfolger Nivakoff](../../cont_img/24_a/norcia-nivakoff.jpg)
Dreifachen Grund zur Freude haben in diesen Tagen die Mönche des Benediktinerklosters von Norcia - der Heimatstadt des hl. Benedikt: Sie können das 25-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft feiern; sie haben den nach dem Erdbeben von 2016 erforderlich gewordenen Neubau von Kirche, Kloster und Brauerei weitgehend abgeschlossen; und durch Dekret des Genralabtes wurde der als Nachfolger des Gründungs-Priors Folsom gewählte Vorsteher der Mönchsgemeinde zum Abt erhoben. Jetzt gibt es in Norcia wieder eine Benediktinerabtei!
Nach Chartres: Die Verderber der Liturgie
in Rom sind beunruhigt
28. Mai 2024
![Gruppen französischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen mit ihren traditionellen Fahnen](../../cont_img/24_a/chartres_24_sonnen.jpg)
Die Berichte, Bilder und vor allem die Videos vom feierlichen Pontifikalamt zum Abschluß der Wallfahrt Paris-Chartres sind in Rom gar nicht gut angekommen. Im Hause des Liturgie-Obmanns Arthur Roche, um den es in letzter Zeit etwas ruhiger geworden war, und im Umfeld von Andrea Grillo, dem Gralshüter von Liturgie-Umstürzler Bugnini, herrscht – wenn man den aus Rom an unser Ohr dringenden Geräuschen trauen darf – große Aufregung.
Und nun wird wieder einmal hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand darüber nachgedacht, welche Schrauben man noch anziehen kann, um die verstockten Tradis zur Aufgabe zu zwingen oder aus der Kirche zu treiben: „Geht doch nach drüben“.
Wie der hl. Beda den Computer erfand
und die Steine zum Reden brachte
27. Mai 2024
![Das Bild zeigt eine Manuskriptseite in frühmittelalterlicher Uzial-Schrift und einer dekorativen Initiale.](../../cont_img/24_a/beda_petersburg_900.jpg)
Nach dem überlieferten Martyrologium Romanum ist der 27. Mai Gedenktag des Hl. Beda von Wearmouth (672 – 735), der seit alters her den Beinamen „Venerabilis“, d. h. „Der Ehrwürdige“ führt. Nach den aktuellen Ausgaben des Martyrologium fällt der Gedenktag auf den 25. Mai; andere Quellen datieren diesen „Geburtstag für den Himmel“ (Todestag) auf den 26. Mai.
Die Umrechnung von Daten aus frühmittelalterlicher Zeit auf den heutigen Kalender ist nicht immer ohne Schwierigkeiten möglich. Beda gehört zu den ersten Geschichtsschreibern des Abendlandes, die sich mit dieser Wissenschaft (damals nannte man das „computus“) beschäftigt haben - und es hat einen leicht ironischen Unterton, wenn ausgerechnet am Beispiel von Bedas Lebensdaten sichtbar wird, daß einige dieser Schwierigkeiten bis auf den heutigen Tag nicht gelöst werden konnten.
Was von der 21. Woche übrig blieb
25. Mai 2024
![Der in abenteuerlich erscheinender Stammestracht gekleidete Ehrengast reicht dem Papst die Hand](../../cont_img/24_a/kepanga.jpg)
In unserem Wochenrückblick geht es einigermaßen exotisch zu. Nicht nur wegen des Empfanges für den Vertreter der australischen „Aborigines“ bei Franziskus, sondern auch wegen der vom Orthodoxen Patriachat von Alexandria und ganz Afrika unternommenen Diakoninnenweihe nach vermeintlich oder tatsächlich sakramentalem Weiheritus.
Exotisch mutet uns auch die Einsetzung eines Transmannes (also einer geborenen Frau) zum Diözesan-Eremiten der Diözese Lexington an, von dem erfolgreichen Versuch eines amerikanischen Priesters, das Allerheiligste im wörtlichen Sinne „mit Zähnen und Klauen“ gegen einen Versuch der Entweihung zu verteidigen, ganz zu schweigen.
P. de Blignières fordert ein Ordinariat
für die Tradition
22. Mai 2024
![Das Photo zeigt P. deBlignières im weißen Habit als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion](../../cont_img/24_a/lm_de_blignieres.jpg)
Summorum-pontificum.de hat schon mehrfach die Überlegung angestellt, ob nicht die Errichtung einer eigenen Rituskirche oder eines Ordinariats für die Gemeinschaften der überlieferten Liturgie einen Ausweg aus der mit der Liturgiereform von 1969 aufgebrochenen Krise bieten könnte. Seitens dieser Gemeinschaften selbst ist dieser Gedanke soweit wir sehen zumindest öffentlich nicht diskutiert worden. Aber nun hat sich mit P. Louis-Marie de Blignières erstmals ein Angehöriger einer dieser Gemeinschaften in einem Interview öffentlich zum Thema geäußert. P. de Blignìeres ist Gründer und langjähriger Oberer der Fraternité Saint-Vincent-Ferrier, und das Interview erschien nicht nur auf der Website dieser relativ kleinen Gemeinschaft, sondern auch im Magazin der französischen Petrusbruderschaft „Tu es Petrus“ und anschließend auch in der reichweitenstarken amerikanischen Webpublikation „Rorate Cæli“. Wir haben das übersetzt.
Kardinal Fernandez schafft das Übernatürliche ab — Marienerscheinungen sollen gecancelt werden
22. Mai 2024
![Das ikonenartige Bild zeigt die Madonna mit dem Jesuskind als schwarzhäutige Afrikaner mit reichem etwas exotisch anmutendem Schmuck.](../../cont_img/24_a/lady-kibeho.jpg)
Das „Dikasterium für Glaubenslehre“ hat kurz vor Pfingsten ein neues Dokument herausgebracht. Es ist das dritte in der Amtszeit des umstrittenen Kardinalpräfekten Fernandez und dürfte die Katholiken in aller Welt ebenso in Aufruhr versetzen wie die vorausgehenden.
Die Bezeichnung für das neue Dokument klingt wenig spannend: „Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene.“ Was sich dahinter verbirgt, ist allerdings toxisch: Zum einen entzieht der Vatikan den Ortsbischöfen die Vollmacht, Erscheinungen als „authentisch“ anzuerkennen. Und Rom selbst wird künftig keine solchen Anerkennungen mehr vornehmen, sondern bestenfalls ein „Nihil Obstat“ (etwa „Kann man machen“) aussprechen
zum Artikel von P. Joachim Heimerl
Pontifikalamt zum Abschluß der Wallfahrt
Paris-Chartres 2024
21. Mai 2024
![Die Aufnahme zeigt den Kardinal inmitten des Altardienstes unmittel vor dam Aufstieg zum Altar am Anfang der Meßfeier](../../cont_img/24_a/chartres_2024.jpg)
Die große Pfingstwallfahrt der Tradition fand gestern mit einem feierlichen Pontifikalamt in der Kathedrale von Chartres ihren Abschluß. Offizielle Teilnehmerzahlen gibt es noch nicht – aber auch in diesem Jahr dürfte die Rekordzahl des vergangenen Jahres (hier unser Bericht von 2023) von etwa 20 000 erreicht oder gar überschritten worden sein.
Höhepunkt der Pilgertage ist wie in jedem Jahr das feierliche Pontifikalamt zum Abschluß in der gewaltigen Kathedrale, in diesem Jahr zelebriert von Kardinal Gerhard Müller. Eine vollständige Aufzeichnung der Feier (3 Stunden 20 Minuten) gibt es bei Youtube.
Gesegnete Pfingsten!
19. Mai 2024
![Die als Apsis-Mosaik ausgeführte Darstellung zeigt oben Chrstus in segnender Haltung, unten die Geisttaube in einer flammenden Mandorla umgeben von den Engeln des himmlischen Hofstaates. Dazwischen die wie die Flügelwesen der Cherubim personifiziert dargestellteen Gnadengaben, jeweils mit einer Schriftrolle ihrer latinischen Bezeichnung](../../cont_img/24_a/seven-gifts_1200.jpg)
Das Hymnarium bringt zum heutigen Pfingsttag mit „Adventu sancti spiritus“ eine der wenigen Hymnen auf den Heiligen Geist, die speziell den „Sieben Gnadengaben“ gewidmet sind. Dichter ist Petrus Abælardus (1079 – 1142).
Die deutsche Übersetzung kommt von Hansjürgen Bertram, der nicht nur mittelalterliche Hymnen übersetzt, sondern auch selbst Hymnen in vollendetem Latein schreibt – und das auch zu ganz und gar zeitgenössischen Gegenständen. Etwa auf den von Islamisten ermordeten französischen Pfarrer Hamel oder im Vorgriff auf die erwartete Erhebung von Erzbischof Lefebvre zur Ehre der Altäre.
Die Sieben Gaben des Heiligen Geistes
18. Mai 2024
![Dieses Kirchenfenster aus dem England des 19. Jh. zeigt die 7 Gaben des Geistes als Rosette, in der die Symbole für die Gaben mit der Weisheit im Zentrum kreisfürmig angeordnet sind](../../cont_img/24_a/sieben-gaben.jpg)
Schon mehrfach haben wir hier beklagt, daß der Hl. Geist, die dritte Person der hochheiligen Dreifaltigkeit, für viele Katholiken so etwas wie der „Große Unbekannte“ in ihrem Glauben ist. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der fleischgewordene Sohn läßt sich darstellen (und vermeintlich begreifen) wie jeder unserer menschlichen Mitbrüder; der „Vater unermeßlicher Majestät“ (so im TeDeum) lädt ein zu einer freilich sehr unpassenden Abbildung als über den Wolken thronender (Groß-)Vater; und der „Geist von beiden“ (so im Veni Sancte Spiritus) bleibt abstrakt und wird bestenfalls versinnbildlicht durch das Bild der Taube oder der feurigen Zungen des ersten Pfingsten. Und öfter als an Pfingsten wird seiner auch nur selten gedacht – es sei denn mit dem „und des Heiligen Geistes“ in der für viele zur Formel erstarrten Doxologie unserer Gebete.
Bei Google Books fanden wir das PDF des 1845 erschienenen Buches „Die sieben Gaben des heiligen Geistes“ des Weltpriesters Anton Gundinger, das in 400 allerdings nicht sehr großformatigen Seiten das überlieferte Verständnis dieser Gaben und Wirkungen des Hl. Geistes darstellt. In unserem Beitrag zitieren wir zu jeder der sieben Geistesgaben die grundlegenden Abschnitte, mit denen Gundinger das entsprechende Kapitel seines Buches einleitet.
Die langfristigen Auswirkungen von
„Dignitas Infinita“
17. Mai 2024
![Die Karikatur vom Titelblatt des 'Spectator' zeigt Franziskus, der vergnügt auf einer Abrißbirne sitzend die Kirche zertrümmert. Der Abrißbirne haben wir die Züge von Fernandez einmontiert.](../../cont_img/24_a/bergoglio_fernandez_montage.jpg)
Die neueren Dokumente aus dem Dikasterium für Unglauben und Bibelfälschung wie Dignitas Infinita haben wir kaum noch zur Kenntnis genommen - es ist immer das gleiche Elend. Doch nun hat Carlos A. Casanova auf OnePeterFive einen sehr aufschlußreichen Artikel über die Entstehung und die Langzeitwirkungen dieses Dokuments veröffentlicht, der einige Zusammenhänge deutlicher hervortreten läßt, als uns das bisher bewußt war. Wir haben den Artikel übersetzt – ausnahmsweise mit Anmerkungen – und weisen insbesondere auf Anmerkung [1] hin, die die unredliche Vorgehensweise von Fernández und Franziskus deutlich erkennbar macht.
Synodalität ist nicht katholisch!
15. Mai 2024
![Vor dem Hintergrund einer klassischen Kirche zeigt das Bild eine Reihe von hippie-mäßigen Neokaholiken, darunter eine 'Priesterin' im Messgewand' und den Träger eines Regenbogen-Pride-Pullis.](../../cont_img/24_a/synodenmaterial.jpg)
In der Öffentlichkeit ist es ruhig geworden um die Synoden - sowohl um die „große“ in Rom als auch um ihren Ableger in Deutschland. Oder sind die Verhältnisse etwa umgekehrt? Wir werden sehen. Im Hintergrund wird jedenfalls eifrig weiter gearbeitet. In Rom an den Papieren für die im Herbst erwartete Abschlußveranstaltung; in Deutschland an der praktischen Umsetzung der auf dem „synodalen Weg“ gefassten Beschlüsse. Die verstoßen zwar zu einem guten Teil gegen das Recht der Kirche – aber bis auf vier Aufrechte lassen sich deutsche Bischöfe von so kleinlichen Widrigkeiten natürlich nicht beirren. Sie machen einfach weiter.
Joachim Heimerl hat den Augenblick scheinbarer Ruhe genutzt, um sich das ganze Trauerspiel noch einmal anzusehen. Er kommt zu dem klaren Befund: „Synodalität ist nicht katholisch“. Nicht in Rom, und nicht in und um Limburg.
Rechtzeitig vor Pfingsten:
Dominus Vobiscum Ausgabe 24-1
13. Mai 2024
![Das Titelbild zeigt ein Medaillon, das die Ausgießung des Hl. Geistes auf Maria und die Jünger darstellt](../../cont_img/24_a/dominus_vobiscum_1.jpg)
Die Zeitschrift „Dominus Vobiscum“ der Laienvereinigung „Pro Missa Tridentina“ erscheint zwei mal jährlich und bietet mit 60-70 zumeist reich bebilderten Seiten wertvolle Informationen über Theologie und Geschichte der überlieferten Lehre und Liturgie der Kirche sowie über die aktuellen Anstrengungen, diesen Schatz zu verteidigen und für zukünftige Generationen zu bewahren. Schwerpunkt der soeben erschienenen ersten Ausgabe für das Jahr 2024 ist das bevorstehende Pfingstfest, einige seiner Ausdrucksformen in der überlieferten Liturgie und die Lehre vom heiligen Geist generell.
Weitere Beiträge der Ausgabe behandeln die Notwendigkeit, Lehre und Methode des Thomas von Aquin heute wieder stärker für die Priesterausbildung zu nutzen und berichten von der Ro,-Wallfahrt der Tradition im Herbst des vergangenen Jahres.
Was von der 19. Woche übrig blieb
11. Mai 2024
![Das byzantinische Deckengemälde zeigt den auferstandenen Christus, der die Toten aus ihren Gräbern befreit](../../cont_img/24_a/chora_byzanz.jpg)
Als kleinere Ereignisse der vergangenen Woche benennen wir die Erabeitung eines Ritus für die australischen Aborigines, eine „Diakoninnenweihe“ beim möglicherweise nicht ganz so orthodoxen Patriarchat von Alexandrien, eine Vorlage des BDKJ zu seiner kommenden Jahreshauptversammlung, die einen „intersektionalen Blick“ auf die angeblich zunehmenden frauen- und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft fordert und weitere Randerscheinungen.
Das Bild oben zeigt eines der Fresken in der frühbyzantinischen Erlöserkirche im Stadtteil Chora von Byzanz/Istanbul, die in diesen Tagen durch Präsidialdekrat wieder zur Moschee erklärt wurde, nachdem sie 80 Jahre lang als Museum frei zugänglich gewesen war.
Kritische Überlegungen anläßlich des Festes Christi Himmelfahrt
9. Mai 2024
![Das Tafelbild von Ramazzani zeigt den siegreichen Christus, der, von Engeln begleitet, in den Himmel hinaufsteigt und die Jüngerschar auf der Erde zurückläßt.](../../cont_img/24_a/Ascensione-Ramazzani.jpg)
Das Fest Christi Himmelfahrt gehört zu den ältesten Festen der Kirche - seine belegten Ursprünge reichen bis ins 4. Jahrhundert zurück. In der deutschen Gesellschaft und nicht nur hierzulande ist es inzwischen zum „sozialen Besitzstand“ und Anlaß von Herrentouren herabgesunken. Für die Kirche sollte das nicht nur einen Anstoß zum kritischen Nachdenken über ihre fast auf Null herabgesunkene Ausstrahlung auf die Gesellschaft bieten, sondern auch darüber, welchen Anteil die viele Glaubensinhalte verwässernde Liturgiereform an dieser Entwicklung hat.
Daß es jeden Grund für solche kritischen Überlegungen gibt, scheinen die Verantwortlichen für die „Öffentlichkeitsarbeit“ der Institution selbst zu spüren. Aber die schlechten Ergebnisse einer Umfrage zum Verständnis für das Fest in der Bevölkerung scheinen niemanden zu beeindrucken.
Im Zentrum der Bittage vor Christi Himmelfahrt:
Die Allerheiligenlitanei
7. Mai 2024
![Die Ikone zeigt Christus im Kreis all seiner Heiligen. Über der zerntralen Darstellung Christi sind ähnlich wie beim „Gnadenstuhl“ der westlichen Tradition der hl. Geist und Gottvater eingezeichnet. Christus ist hier jedoch nicht wie im Westen als Erlöser am Kreuz, sondern als Pantokrator dargestellt.](../../cont_img/24_a/allerheiligen_ikone.jpg)
Im Mittelpunkt der Feier der Bittage steht traditionell die Bittprozession und in deren Zentrum wiederum der Gesang der Allerheiligenlitanei. Sie wurde an diesen Tage nicht in der verkürzten Form gesungen, die traditionell im Rahmen von Weihezeremonien verwandt wird, sondern in der Vollform – mit unter anderem allen zwölf Aposteln. Der Hauptunterschied zwischen der traditionellen Vollform und der Kurzfassung, die im wesentlichen auch die Grundlage der Fassung des Gotteslobes bildet, liegt allerdings weniger in der Auswahl der Heiligen. Hier gab es auch in der Tradition stets zeitliche und lokale Varianten, und selbstverständlich berücksichtigten die Orden ihre Gründer oder Ordensheilige in ganz besonderem Umfang. Auffälliger ist der Unterschied bei den Fürbitten, die in der traditionellen Form wesentlich „realistischer“ erscheinen als in den modernen.
Una Voce Korrespondenz — 1. Ausgabe 2024
6. Mai 2024
![Der Titelumschlag der Zeitschrift](../../cont_img/24_a/uvk_24-1.jpg)
Zwei Hauptaufsätze behandeln Themen, die gerade in der gegenwärtigen Situation von Kirche und Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Das eine ist die Frage des Zusammenhanges zwischen dem zweiten Vatikanischen Konzil der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und den nach 1968 einsetzenden revolutionären gesellschaftlichen Veränderungen, die Peter Kwasniewski in seinem Aufsatz „Das II. Vatikanum als Ursache einer Kulturrevolution“ behandelt.
Der andere hier vorzustellende Schwerpunktartikel der ist das in dieser Ausgabe wiedergegebene Gespräch von Angela Kirsch mit dem Hamburger Diözesanpriester Oliver Dembski, das sich im wesentlichen mit den Opfern und Kompromissen befaßt, die unter den Bedingungen von Traditionis Custodes erforderlich sind, um die überlieferte Liturgie überhaupt noch in Pfarreien präsent zu halten. Was geht? Was kostet es? Welche Zukunftsaussichten hat es?
Kann man den Rücktritt eines Papstes fordern? Und wer wäre dazu befugt?
4. Mai 2024
![Der Screenshot zeigt die Titelseite von Rorate-Caeli mit der Überschrift der Erklärung](../../cont_img/24_a/rorate_statement.jpg)
Rorate Caeli veröffentlicht unter Datum vom 2. Mai eine mit einer Rücktrittsforderung verbundene „Erklärung zu den Verbrechen und Häresien von Papst Franziskus, ihren Ursachen und Wirkungen und den erforderlichen Maßnahmen“, die von einer Reihe von der Tradition nahestehenden Personen – hauptsächlich Wissenschaftlern und Publizisten – unterschrieben worden ist. Die Namen von Klerikern sucht man in der Lister der Unterschriften vergebens, und das hat nachvollziehbare Gründe: Die am Fest des hl. Athanasius veröffentlichte Erklärung wird in der Sache und im Tonfall ihrer Überschrift voll und ganz gerecht und scheint uns in manchem sogar die Schärfe einiger von Athanasius überlieferter Schriften zu übertreffen.
Allerdings verstößt sie unserer Ansicht nach in mehreren Aussagen und Forderungen gegen die Vorgaben des geltenden Kirchenrechts. Das bedeutet nun keinesfalls, daß diese Feststellungen in der Sache falsch und die Forderungen unberechtigt wären. Sie sind berechtigt - können aber im Rahmen des gegenwärtig geltenden Rechtes nicht durchgesetzt werden. Das wirft Fragen auf, die in unserem Artikel nur angerissen, aber nicht beantwortet werden können.
„Die Früchte des Hasses“ oder:
feindliche Übernahme in der Kirche.
3. Mai 2024
![Eine Dame im Indianerkostüm überreicht dem Papst zur Opferung eine Schale mit heidnischer Symbolik](../../cont_img/24_a/opferschale.jpg)
Der Verlust des Eigenen ist in Gesellschaft und Kirche des früher einmal christlichen Abendlandes eine allgegenwärtige Erscheinung. Verlust führt zu Angst, und Angst führt zu Haß, oft auch in der Form von Selbsthaß - und so entsteht eine Abwärtsspirale, aus der kaum noch ein Entrinnen möglich scheint. Ein Perpetuum Mobile der Selbstzerstörung.
Prinzipiell kann diese Erscheinung in jeder Gesellschaft und in jeder Institution auftreten. In der Kirche hat sie seit dem mißlungenen „Aggiornamento“ nach dem 2. Vatikanischen Konzil eine enorme Dynamik entwickelt, und mit der Neu- und Um-Interpretation grundlegender Glaubenswahrheiten und dem Synodalisierungswahn im aktuellen Pontifikat zeigen die zerstörerischen Kräfte immer Stärker die Züge von Haß und Selbsthaß.
Joachim Heimerl ist beim Versuch, den aktuellen Stand dieser Tendenz nachzuzeichnen, Leoncavallos Oper „I Pagliacci“ (deutsch: „Der Bajazzo“) in den Sinn gekommen, die in Szene und Gesang einen Mechanismus der Selbstzerstörung vorstellt. Sie hat ihn zum Titel dieses Artikels inspiriert.
Fr. John Hunwicke R.I.P.
2. Mai 2024
![Porträtphoto von Fr. Hunwicke](../../cont_img/24_a/Fr-Hunwicke_700.jpg)
Mit großer Trauer und persönlicher Erschütterung teilen wir mit, daß uns heute die Nachricht vom Tode von Fr. John Hunwicke vom Ordinariat ULF von Walsingham erreicht hat. Er starb am Dienstag dem 30. April, nachdem er seit wenigen Tagen von zunehmendem Unwohlsein berichtet hatte.
Fr. Hunwicke hatte die Gewohnheit, z.B. vor Reisen Beiträge mit Zeitschaltung auf seinem auch hier des öfteren zitierten Blog Fr Hunwicke's Mutual Enrichment im voraus hochzuladen. Dort ist auch unter heutigem Datum noch ein solcher Beitrag erschienen.
Möge ihm seine letzte Reise leicht gefallen sein. Der Herr sei seiner Seele gnädig und empfange ihn mit den Worten, die im Evangelium des Matthäus (25) überliefert sind: „Gut gemacht, du tüchtiger und treuer Diener. Komm und geh ein in die Freuden deines Herrn!“.
Die Todesnachricht erreicht uns über Fr. Zuhlsdorf und die Facebook-Seite des Oxford-Oratoriums, dem Fr. Hunwicke seit langem verbunden war. Eine offizielle Mitteilung auf der Seite des Ordinariats steht noch aus. Wir werden sie hier weitergeben, sobald sie uns vorliegt.
Aus Anlaß des Festes des hl. Joseph am 1. Mai
2. Mai 2024
![Porträtphoto des zukünftigen Bischofs](../../cont_img/24_a/joseph_protector.jpg)
Nach dem überlieferten Kalender war der 1. Mai der Festtag der hl. Apostel Philippus und Jakobus. Von diesen selbst weiß man neben dem wenigen, was dem neuen Testament zu entnehmen ist, freilich so gut wie nichts mit einiger Sicherheit. Der Termin geht wohl darauf zurück, daß an diesem Tag die von Papst Johannes III. (561 – 574) vollendete Apostelkirche in Rom eingeweiht worden war, die auch die Reliquien dieser beiden Heiligen beherbergte. Papst Pius XII. hat dann anderthalb Jahrtausende später den von den kirchenfeindlichen Parteien von rechts und links mit großem Aufwand als „Tag der Arbeit“ inszenierten 1. Mai zum Anlaß genommen, dem für dieses Datum eine Erinnerung an den hl. Joseph den Arbeiter entgegenzustellen.
Diesem in der Sache selbst nicht allzu erfolgreichen Versuch verdankt die Kirche jedoch ein Messformular, das eine ansonsten nirgendwo berücksichtigte Evangeliums-Perikope ins Bewußtsein hebt.