„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Ein unglaubwürdiges Dementi
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- 06. November 2023
LifeSiteNews berichtet heute, der von Diane Montagna als Mitarbeiter am Projekt einer neuen Konklave-Ordnung benannte Kardinal Gianfranco Ghirlanda S.J. habe energisch bestritten, an dem von Montagna bekannt gemachten Projekt beteiligt zu sein. Betrachtet man die von LSN zitierten Aussagen des zum engeren Vertrautenkreises von Franziskus gehörenden Jesuiten genauer, muß man feststellen, daß das so stark klingende Dementi sich ausschließlich auf die Darstellung richtet, er sei persönlich Teilnehmer dieses Projekt. Darüber, ob es ein solches Projekt gibt oder nicht und inwieweit dabei seine Theorien als Vorarbeiten einfließen, äußert er sich nicht.
Vermutlich aus gutem Grund. Der Kanonist Ghirlanda ist einer der prominentesten Vertreter der Ansicht, daß ein regierender Papst als oberster Gesetzgeber durch keine bisher geltenden Vorgaben gebunden ist und in allem frei entscheiden kann - auch gegen jede Tradition. Als Hauptverantwortlicher für die Ausarbeitung von Franziskus' Kurienreform hat er sich maßgeblich dafür eingesetzt, Laien und Laiinnen den Zugang zu Leitungspositionen zu eröffnen, deren Verwaltung bisher an Inhaber der sakramental verliehenen bischöflichen Leitungsvollmacht gebunden war. Er muß also - was bei der Geheimniskrämerei und Mißachtung herkömmlicher Organisationsregeln des Küchenkabinetts von Franziskus ohnehin kaum feststellbar ist - nicht formell als Mitarbeiter eingesetzt sein.
Wie so vieles an und in diesem Pontifikat gibt auch dieses „Dementi“ guten Grund dafür, wenn nicht den Wortlaut, so doch die faktische Richtigkeit der Aussage dieses Prälaten zu bezweifeln.
Neuordnung des Konklaves soll Franziskus II sicherstellen
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- 05. November 2023
Die renommierte „Vaticanista“ Diane Montagna veröffentlichte am 4. November einen Bericht über die nach ihren Informationen derzeit in Rom ausgearbeitete Neuordnung des Konklaves. Danach sollen a) die älteren nicht-wahlberechtigten Kardinäle auch von der bisher üblichen Vorbereitungsphase ausgeschlossen werden. Außerdem soll b) die Zahl der Papstwähler über die teilnahmeberechtigten Kardinäle hinaus um weitere 25% erweitert werden, die der regierende Papst selbst frei aus dem Klerus und der Laienschaft bestimmen kann. Als letzte einschneidende Änderung sei vorgesehen, die dann schätzungsweise etwas mehr als 200 Teilnehmer c) nicht mehr im Plenum diskutieren zu lassen, sondern wie schon bei der letzten Synodenversammlung in Kleingruppen („runde Tische“) aufzuteilen, deren Ergebnisse dann von Moderatoren zusammengeführt werden.
Wie Montagna schreibt, werden diese Pläne schon seit Ende des Frühjahrs im Küchenkabinett Bergoglios diskutiert und haben seit August festere Gestalt angenommen – insbesondere was die Neuordnung der Verfahrensweise (Punkte a und c) betrifft. Zu Punkt b (Erweiterung der Wahlberechtigten) sei der Papst noch unschlüssig.
Eine Synode von Franziskus' Gnaden
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- 03. November 2023
Eine Woche nach dem Ende der 2023er-Session der römischen Synodensynode reißt die Kette der Kommentare und Auswertungen der von dort vorgelegten Zwischenergebnisse nicht ab. Im Gegenteil – nach den beiden eher ruhigen Feier- und Gedenktagen von Allerheiligen und Allerseelen tritt das Thema erneut in den Vordergrund, und der Umstand, daß nun auch eine deutsche Version (PDF) des Textes vom 28. Oktober zu bekommen ist, wird den Diskussionen weiter Auftrieb geben.
In den deutschsprachigen Ländern - und auch weltweit in allen „progressiven“ Kreisen – sind die Nachrichten von der Synode eher zurückhaltend aufgenommen worden. Teils, weil gerade die Progressivsten, die auf eine mehr oder weniger förmliche Anerkennung ihrer Forderungen gehofft hatten, genau diese Klarheit im Zwischen-Schlußdokument nicht vorfanden. Teils aber auch deshalb, weil sich selbst unter den Progressiven inzwischen herumgesprochen hat, daß es auf die Stuhlkreise und Abstimmungsergebnisse in der Audienzhalle nicht wirklich ankommt, und letztlich alleine das zählt, was Franziskus – wenn Gott will – eines Tages als Ergebnis seiner allerhöchsten Begegnung mit dem Geiste verkünden wird. Und das ist in den Grundzügen seines Denkens längst vorgezeichnet und ist auch heute schon vorhersehbar.
Franziskus selbst hat seine ausschlaggebende Rolle während der fast einmonatigen Dauer des großen Palavers in der Audienzhalle dadurch markiert, daß er demonstrativ in einer Fülle von Interviews, Amtsernennungen und mehr oder weniger offiziellen Dokumenten versucht hat, der Kirche seinen, des neuen Propheten, Stempel aufzudrücken und seine Politik „unumkehrbar“ zu machen. Die Realität ist stärker als Ideale – meint er – und die Einbetonierung der Machtpositionen von heute übertrumpft die Lehren des Evangeliums von vorgestern.
Dieser Franziskus innewohnende Drang, die vermeintlich nicht mehr zeitgemäßen Lehren des Evangeliums zu reformieren oder durch Neuerfindungen – sein Begriff von „Synodalität“ ist eine davon – zu verbessern, wird inzwischen von vielen glaubenstreuen Beobachtern und Kommentatoren als die eigentliche Triebfeder des Projektes „Synodensynode“ erkannt und kritisiert.
Allerheiligen 2023
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- 01. November 2023
In der Nachtwache am Vorabend des Allerheiligenfestes haben sich die Angehörigen der Streitenden Kirche in dieser Welt auf die Feier des Festes vorbereitet, das ihnen das Ziel all ihrer Mühen und Kämpfe vor Augen stellt: Die große Gemeinschaft aller, die diesen Kampf erfolgreich geführt haben und von Gott in die Einheit seines ewigen Lebens aufgenommen worden sind. Ihre Zahl wächst gerade in diesen Tagen mit der steigenden Zahl der Christen, die wegen ihres Glaubens - wie in China - im Gefängnis sterben oder - wie im fernen Afrika oder im nahen Frankreich - von den Kriegern Mohameds ermordet werden. Diese Gemeinschaft wird zu Recht als die Thriumphierende Kirche bezeihnet. Sie hat mit Christus und in dessen Auferstehung den Tod und den Teufel überwunden.
Die Feier dieser Einheit muß mehr sein als ein sentimentaler Blick „über die Wolken“. Die Gemeinschaft der Heiligen, die wir im Glaubensbekenntnis verkünden, ist nicht nur ein Familienfest aller Menschen guten Willens. Sie beruht auf der Einheit all derer, die mit Christus den Guten Kampf gekämpft haben – bis hin zum Martyrium, das in der Zeit einer zusammenbrechenden Zivilisation zum „neuen Normal“, wie das Unwort suggeriert, zu werden droht. Diese Einheit ist undenkbar ohne die Übereinstimmung im Glauben, so wie ihn Christus seiner Kirche anvertraut und diese ihn in ihrer Lehre bis auf den heutigen Tag überliefert und unter allen Völkern der Erde verbreitet hat.
Das heißt aber auch, daß jeder Versuch, aus dieser Lehre Elemente herauszulösen, die vielleicht heute zum Martyrium in blutiger oder – wir sind ja zivilisiert – unblutiger Form führen könnten, bedeutet, diese Einheit aufzukündigen.
SantoSanti statt Halloween
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- 30. Oktober 2023
Seit Wochen, wenn nicht Monaten, kann man durch keine Einkaufspassage gehen, ohne in den Schaufenstern aller Branchen von Halloween-Kostümen angekreischt oder visuell erschreckt zu werden. Manches sieht schon recht dämonisch aus – aber wenn es Geld bringt und den Kiddies Spaß macht, ist alles erlaubt. Sagt auch der Porno-Shop, und der Automat für für garantiert sterile Stoff-Spritzen ist auch gerade um die Ecke.
Halloween hat eine wechselhafte Geschichte. Die Wurzeln mögen keltisch oder pseudo-keltisch sein – d.h. Erfindungen des „Celtic-Revival“ in der Spätromantik. Leichter nachzuzeichnen ist ein Zweig katholischer Tradition, der den Namen der Sache auf All Hallow’s Eve, den Vorabend von Allerheiligen zurückführt. Da verband sich das Gedenken der Heiligen katholisch-zwanglos mit dem Gedanken und der Fürbitte an die vielleicht nicht ganz so heiligen verstorbenen eigenen Familienmitglieder. Ihnen sagte man in manchen Gegenden bis in die Neuzeit nach, an diesem und anderen geeigneten Tagen ihre noch lebenden Verwandten heimzusuchen und sie um ihr Gebet für die „armen Seelen“ zu bitten. Keine wirklich katholische Vorstellung – aber im Volksglauben fast aller Völker auf allen Kontinenten in der einen oder anderen Form anzutreffen und daher auch von der Kirche zwar nicht akzeptiert oder gar gebilligt, aber doch mit unterdrückter Mißbilligung hingenommen.
In den letzten Jahrzehnten hat sich Halloween zunächst unter dem Druck kommerzieller Interessen und dann auch im Gefolge der gewaltig anschwellenden esoterischen, okkulten und neuerdings immer satanistischer auftretenden Gruppierungen enorm ausgebreitet – siehe oben. Und längst gibt es auch in ehedem „katholischen“ Gemeindezentren unter Anleitung beflissener Pastoralassistentinnen Halloween-Veranstaltung, wo man 7-jährigen Graf Draculas und 9-Jährigen Hexenweibern in Masse begegnen kann – von den vielen bluttriefenden Geköpften oder ekligen Halbverwesten ganz zu schweigen. So werden die lieben Kleinen schon früh in die Wertewelt der Gesellschaft eingeführt...
Wie kriegt man die Seuche wieder los? Der österreichische Missio-Nationaldirektor Karl Wallner hat nun den Vorschlag gemacht oder besser gesagt aufgenommen, einen christlichen Kontrapunkt zu den Horror-Veranstaltungen zu setzen.
Rom-Wallfahrt von Summorum Pontificum
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- 28. Oktober 2023
Heute endet in Rom die dreitägige Wallfahrt des „Populus Summorum Pontificum“, auf der seit 2012 alljährlich Priester und Laien überwiegend aus den romanischen Ländern zusammenkommen. Sie demonstrieren dort die Lebenskraft des überlieferten Ritus und apellieren an die Machthaber der Kirche, ihnen und ihren spirituellen Bedürfnissen nicht die Barmherzigkeit zu verweigern, die sie doch gegenüber Vertretern sozialistischer Weltrettungs-Ideen, synkretistischer Göttinnen-Kulte und vor allem gegenüber den Propagandisten sexueller „Befreiung“ und Entgrenzung so bereitwillig zur Schau stellen. Vergeblich. In diesem Jahr wurden die Einschränkungen noch einmal verschärft, so daß es für Priester kaum möglich war, außerhalb der beiden für einen größeren Andrang von Teilnehmern kaum geeigneten Kirchen von Petrusbruderschaft und Institut Christus König zu zelebrieren. Das in früheren Jahren geduldete Pontifikalamt im Petersdom wurde ganz gestrichen.
Überdies, so heißt es, hatte die Gottesdienstkongregation „Kontrollgänge“ angedroht, um die Befolgung ihrer Anordnungen überwachen und gehorsamsverweigernde Priester mit Sanktionen belegen zu können. Die Organisatoren fanden zur Entschärfung dieser Schikanen unter anderem den Ausweg, statt der verbotenen Messfeiern im überlieferten Ritus andere liturgische Feiern anzusetzen. Messa in Latino zeigt erste Bilder. Am Freitag fand so in der Kirche S. Maria ad Martyres (besser bekannt als „Pantheon“ – obwohl der Bau ursprünglich gar kein Tempel, sondern eher eine Art Markthalle war) eine feierliche Vesper unter der Leitung von Weihbischof Schneider statt, am heutigen Samstag nach der Prozession zum Petersdom und der Verehrung des Petrusgrabes dort die Feier des Offiziums der Sext. Zum Abschluß am Sonntag sind dann feierliche Christkönigsmessen in den Kirchen der Betrusbruderschaft und des Instituts Christus König angesetzt.
Die völlige Austreibung des römischen Ritus aus der Stadt Rom ist also auch in diesem Jahr noch nicht gelungen, und was im nächsten Jahr sein wird, weiß nur der Herr alleine. Um mit dem Gebet aus Psalm 34 zu schließen: „Wie lange noch wirst du das ansehn? / Rette mein Leben vor den wilden Tieren, / mein einziges Gut vor den Löwen! Ich will dir danken in großer Gemeinde, / vor zahlreichem Volk dich preisen.“ Die nächste Wallfahrt von Populus Summorum Pontificum nach Rom ware für eine solche Dankesfeier eine großartige Gelegenheit.