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Novus Ordo?

Bild von der im Beitrag genannten Website 

Die „Neue Ordnung“, unter Berufung auf „Das Konzil“ eingeführt und seitdem pausenlos von Lobgesängen ob ihrer köstlichen Früchte begleitet, zerfällt und verfault vor unseren Augen. Eine nationalkirchliche Extravaganz wie die gerade jetzt von den deutschen Bischöfen erteilte Erlaubnis zum Kommunionempfang durch „evangelische Ehepartner, die den katholischen Eucharistieglauben bejahen“ ist dabei noch eine „Sensation auf Sparflamme“, wie es das Sprachrohr der Bischöfe im Internet ausdrückt. Man hätte schon gerne noch etwas mehr gehabt - und tatsächlich: Anderswo ist man schon weiter. 

Aus dem brasilianischen Mampituba kommt die Nachricht – man hofft, daß es fake-news wäre, fürchtet aber, es ist so geschehen – , daß Ortsbischof Barros bei einer öffentlichen „Messfeier“ neben mehreren Nachbarbischöfen und einigen Priestern seiner Diözese auch zwei protestantische Pfarrerinnen zur Konzelebration eingeladen habe - auf dem Bild oben sieht man die beiden hochwürdigen Damen links. Daß zumindestens einer der Beteiligten sich darüber im Klaren war, was dort geschieht, sieht man an dem Diakon ganz rechts, der, wie es korrekt ist, keine unmögliche Teilnahme an der Konzelebration simuliert, sondern sich mit gefalteten Händen verneigt.

Fachleute mögen die Natur des dort anscheinend begangenen Sakrilegs näher bestimmen und aufzählen, gegen welche Vorschriften der Institutio Generalis und des Kirchenrechtes hier im Einzelnen verstoßen wurde – und welche Konsequenzen das für die Mittäter haben müßte, wäre die römische Kirche nicht im gegenwärtigen Pontifikat in einen Zustand der Gesetzlosigkeit eingetreten. Unsereinem bleibt blutenden Herzens die Wiederholung der eingangs getroffenen Feststellung: Die „Neue Ordnung“ zerfällt und verfault vor unseren Augen.

Nicht Entwicklung, sondern Zerstörung der Lehre

Bild: CNA/IbanezIn einem ausführlichen Artikel auf „First Things“ hat Kardinal Müller, der letzten Sommer entlassene Präfekt der Glaubenskongregation, Stellung genommen zu jüngsten Äußerungen hoher Würdenträger, die in den umstrittenen Passagen von Amoris Laetitiae die Aufforderung zu einem „Paradigmenwechsel“ in Morallehre und Sakramentendispziplin der Kirche sehen. Die Position Müllers ist eindeutig und hart: Ein „Paradigmenwechsel“ und zwar sowohl im wissenschaftstheoretischen als auch im umgangssprachlichen Sinn des Wortes, ist für ihn keine „Entwicklung“, sondern eine „Verfälschung“ der Lehre.

Diese harte Kritik trifft insbesondere den mächtigen Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin, der sich die These vom Paradigmenwechsel kürzlich zu eigen gemacht und behauptet hatte: „Der Text (der Enzyklika) betont genau das und verlangt von uns diesen neuen Geist und dieses neue Herangehen (Quelle). Ebenso trifft sie den päpstlichen Vertrauensmann im US-Episkopat Kardinal Cupich, der ebenfalls diesen „Paradigmenwechsel“ verlangt. Und sie betrifft auch den Papst als Verfasser der Enzyklika selbst, falls dieser sich nicht endlich dazu bereit findet, den entsprechenden Auslegungen seiner überaus problematisch formulierten Abschnitte vom Amoris Laetitia eine autoritative Interpretation im Sinne der überlieferten Lehre nachzureichen.

Zunächst zitiert Müller den seligen John Henry Newman, der aus seiner anglikanischen Tradition heraus sehr wohl die Versuchungen und Gefahren von „Anpassungen“ (den Begriff ‚Paradigmenwechsel‘ gab es damals noch nicht) des Glaubens an aktuelle Vorstellungen kannte:

Nach Newman erfolgt dann eine wahrhafte Entwicklung, wenn der christliche Glaube imstande ist, sich seine (nicht seiner) Umgebung anzugleichen und deren Kultur zu bereichern und zu verändern. Eine Verfälschung tritt dann ein, wenn umgekehrt diese Umgebung das Christentum sich angleicht. Ein Paradigmenwechsel, mit dem die Kirche sich die Kriterien der modernen Gesellschaft zu eigen macht, bedeutet daher keine Entwicklung, sondern eine Verfälschung. ...Damit es zu einer gesunden Entwicklung kommen kann, bedarf es einer logischen Fortsetzung der Lehre der Vergangenheit. Gibt es eine logische Fortsetzung zwischen Absatz 84 von Familiaris Consortio Pauls II – darin wird gelehrt, daß Geschiedene, die in eine neue Verbindung eingehen, entweder enthaltsam leben oder den Sakramenten fernbleiben müssen – und der Veränderung eben dieser Disziplin, wie einige sie vorschlagen? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder man bestreitet ausdrücklich die Gültigkeit von Familiaris Consortio 84... Oder man versucht, daß Absatz 84 von Familiaris Consortio implizit die Umkehrung dessen enthält, was dort explizit gelehrt wird. Bei jeder seriösen Lektüre des Textes von Johannes Paul II wird klar, daß man damit die grundlegenden Regeln der Logik wie z.B. das Prinzip des ausgeschlossenen Widerspruchs verletzen müsste. (...)

In der Ausübung ihres Lehramtes kann die Kirche sich nicht einfach auf ihre gesetzgeberische oder disziplinäre Vollmacht berufen, als ob es in der Lehre nur um einen rechtlichen oder disziplinären Positivismus ginge. Das Lehramt muß überzeugende Positionen entwickeln und dabei darlegen, daß diese in sich selbst widerspruchsfrei sind und in Kontinuität mit der Vergangenheit stehen. Die Autorität des päpstlichen Lehramtes steht und fällt mit seiner Kontinuität zum Lehramt vorangegangener Päpste. Wenn ein Papst die Macht hätte, die verbindliche Lehre seiner Vorgänger aufzuheben, oder wenn es ihm möglich wäre, die heilige Schrift entgegen ihrer offensichtlichen Aussage zu interpretieren – dann könnten alle seine Lehrentscheidungen wiederum von seinem Nachfolger aufgehoben werden – und dessen Nachfolger könnte dann ebenfalls aufheben oder wiederherstellen, was ihm beliebte. In diesem Fall hätten wir es nicht mit einer Entwicklung der Lehre zu tun, sondern mit dem deprimierenden Anblick eines auf Grund gelaufenen Schiffes Petri.

Ein bemerkenswertes Bild: Untergehen kann die Kirche nach dem Versprechen ihres Gründers nicht - aber stranden und dabei vielleicht sogar zerbrechen schon.

Der ganze Artikel ist dringend zur Lektüre empfohlen. Noch stärker als die immer noch unbeantworteten „Dubia“ lenkt er den Blick auf die ganze Misere des gegenwärtigen Pontifikats. Damit stellt er unabweisbar auch die Frage, wie lange diese Verwirrung um das Lehramt noch andauern kann, ohne den im Inhaltlichen anscheinend bereits unheilbar vollzogenen Bruch auch in äußeren Formen sichtbar werden zu lassen. Eine Frage, die Kardinal Müller nicht zum ersten Mal (s. dazu hier) öffentlich aufwirft. Aber wie könnte man sie beantworten? Vielleicht gibt der letzte oben zitierte Absatz einen Hinweis.

Geist der Wahrheit?

Bild: https://dwightlongenecker.com/cardinal-cupich-on-how-to-interpret-amoris-letitia/#iLightbox[gallery4835]/0Die Kampagne zur Durchsetzung des Bergoglianismus nimmt weiter an Fahrt auf. In der vergangenen Woche tourte der von Franziskus ,von den Rändern' ins Amt des Erzbischofs von Chicago gehobene Kardinal Cupich durch England, um die Bischöfe des Landes auf die Unterstützung von Amoris Laetitia einzuschwören. Dabei sparte er nicht mit großen Ansprüchen: Für ihn bedeutet das Schreiben Franziskus einen „Paradigmenwechsel“ und eine „radikale Veränderung“ in der Lehre der Kirche durch die Anerkennung des überragenden Stellenwertes der Barmherzigkeit. (Mehr dazu) Um diese Wende zu befördern, hatte Cupich bereits im vergangenen Jahr in Boston einen Jubelkongress zu Amoris Laetitia veranstaltet. Für dieses Jahr hat er in den USA eine Reihe von „Fortbildungsveranstaltungen“ für amerikanische Bischöfe angesetzt, die dem gleichen Zweck dienen sollen. Auf Kath.net veröffentlichte Einzelheiten zu den vorgesehenen Referenten geben bemerkenswerte Einblicke:

Unter den eingeladenen Theologen ist Kate Ward, eine Professorin der Marquette University. Ward war von 2012 bis 2015 im Vorstand der Organisation „Call for Action“, die sich für die Frauenordination einsetzt, die „Homo-Ehe“ befürwortet und eine Neubewertung der kirchlichen Position zur Verwendung von Verhütungsmitteln fordert.

Eine weitere Teilnehmerin ist Natalia Imperatori-Lee, eine Theologin des Manhattan College. Sie hat bereits an der Veranstaltung im Oktober 2017 am Boston College teilgenommen. Damals hatte sie die „Infantilisierung der Laien“ durch die katholische Kirche kritisiert. Laien würden „infantilisiert“, indem die Priester als „Türhüter“ für die Sakramente fungieren würden, also den Zugang zu den Sakramenten bestimmen. Priester sollten vielmehr Betreuer sein, die Laien auf ihrem „sakramentalen Weg“ begleiten. Die Dame bezeichnet sich selbst als Schülerin ders 2015 verstorbenen Theologen Richard McBrien, der 40 Jahre lang die Dissidenten-Szene in der amerikanischen Kirche anführte

Mit Msgr. Jack Alesandro, einem Kirchenrechtler der Diözese Rockville Center im Bundesstaat New York, gehört ein weiterer Teilnehmer der Bostoner Konfezu den Referenten der von Cupich angesetzten Schulungen. In seinem Vortrag hatte er behauptet, das nachsynodale Schreiben entfalte die Idee, dass sakramentale Ehen im Laufe der Zeit „sakramentaler“ und damit „weniger auflösbar“ würden. Dauern sie nicht lange genug, muß man daraus folgern, kann man sie leichter auflösen.

Im Umgang mit Widerspruch ist Cupich nicht zimperlich. Bei einem seiner Vorträge in England stellte ihm ein renommierter pensionierter Philosophieprofessor die Frage, ob der der schroffe Umgang des Papstes mit Kritikern – er nannte unter anderem die Entfernung von Kardinal Burke aus der Kurie, von Mitarbeitern der Glaubenskongregation und die Umbesetzungen in der Akademie für das Leben – denn ebenfalls zu den neuen Paradigmen gehören würde. Darauf der Kardinal: Wer solche Fragen stelle, müsse sich eher selbst fragen, ob er noch daran glaube, daß der Heilige Geist die Kirche leite. (Quelle

Damit ist es heraus: In maßloser Verkennung von Auftrag und Rolle des Papstamtes beanspruchen die Bergoglianer Unfehlbarkeit für alle Modernisierungsideen des gegenwärtigen Kirchenregiments – auch wenn sie dafür immer mehr von dem, was die Kirche in der Vergangenheit gelehrt und praktisch getan hat, als überholt, nicht mehr anwendbar und damit fehlbar erklären.

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Das Gewissen als Richtmaß

Bild: Von der Website http://blog.adw.org/Unter der Überschrift: „In einer Periode moralischer Verirrungen müssen wir uns die wirkliche Bedeutung von ‚Gewissen‘ klar machen“, hat Msgr. Charles Pope – einer der aktivsten amerikanischen ‚Medienpriester‘ - dieser Tage einen Artikel im National Catholic Register veröffentlicht. Zentrum des Beitrages sind stark gerafft die Begriffsbestimmungen und Kommentare zum Thema in der Tradition des hl. Thomas von Aquin. Wir übersetzen hier die Einleitung zum Artikel, und einen Abschnitt, der es uns erlauben soll, bis zum Kern der aktuellen Krisensituation vorzustoßen.

Gegenwärtig ist viel von „Gewissen“ die Rede. Einiges davon geht auf die jüngsten Debatten über Ehe, Scheidung und Kommunionempfang zurück. Nach einer verbreiteten Ansicht sollte die Kirche das Gewissen der Menschen respektieren, auch dann, wenn diese im Gegensatz oder fern von ihrer Lehre leben. Nun kann man darüber diskutieren, was hier genau mit „respektieren“ gemeint ist, aber allzu oft bedeutet es, die Betreffenden in ihren irrigen Vorstellungen zu bestätigen.

Seinszweck der Kirche ist es, die Wahrheit zu lehren und den Irrtum zu bekämpfen. Es ist nicht unsere Aufgabe, aktuelle oder populäre Vorstellungen zu bekräftigen. Sie besteht auch nicht darin, die Ansichten der Zeit widerzuspiegeln. Unsere Aufgabe ist es, die Lehre unseres Hauptes und Gründers Jesus Christus zu verkünden. Jesus selbst hat gesagt: Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst und kehr um! (Offb 3,19). Wir alle bedürfen der ständigen Belehrung und dauernder Korrektur, do daß wir durch die Erneuerung unseres Bewußtseins umgeformt werden (s. dazu Römer 12,2). Die Kirche erweist denen, deren Gewissen sie in die Irre führt, daduch Respekt, daß sie sie in Liebe und Geduld belehrt.
Problematischer als die Bedeutung von „respektieren“ sind das sehr unbestimmte Verständnis und der vage Gebrauch von „Gewissen“. Begriffe, die eine eindeutige theologische Bedeutung haben, werden in der Alltagssprache oft in einem weiteren und weniger präzisen Sinn gebraucht. So weit so gut. Aber wenn wir in der Kirche von „Gewissen“ sprechen, müssen wir uns klarer ausdrücken als gegenwärtig üblich.

Viele Menschen sehen gegenwärtig im Gewissen nicht mehr als eine bloße „Empfindung“ für richtig oder falsch. Noch schlimmer: Einige glauben, daß alles, was sie denken oder fühlen, von ihrem Gewissen geleitet ist. So kann z.B. jemand sagen „Mein Gewissen sagt mir, daß das, was die Kirche feierlich zu einer bestimmten Sache lehrt, falsch oder überholt ist und nicht mehr anwendbar ist.“. Wer so etwas sagt, verhält sich so, als ob seinem Gewissen eine Autorität zukäme, die selbst über dem göttlichen Gesetz steht.
Nichts davon hat im Geringsten mit dem tatsächlichen christlichen und katholischen Verständnis von Gewissen zu tun. Ich möchte hier einige Ausführungen aus der scholastischen Tradition darlegen, die klar aussagen, worum es beim Gewissen geht. ...

Die dann folgenden Ausführungen sind durchaus lesenswert. Wir beschränken uns in dieser Übersetzung jedoch auf einen Kernsatz, weil der in die Mitte der aktuellen Probleme führt.

Es ist richtig, daß man dem Urteil seines Gewissens folgen muß, doch die Autorität des Gewissens ist nicht unbegrenzt. Das Gewissen ist keine letzte und unwandelbare Autorität, es ist eher Schüler als Lehrer. Jeder ist verpflichtet, sein Gewissen durch Studium und die Verarbeitung von Erfahrungen zu formen.
Das Gewissen ist nicht unabhängig vom göttlichen Gesetz oder von gerechten Gesetzen und rechtmäßiger Autorität. Es beruht nicht auf privater Eingebung oder Interpretation. Das Gewissen stellt keine Gesetze auf. Die Aufgabe des Gewissens besteht darin, dem zu folgen, was Gott durch das Naturrecht, die Offenbarung und die Kirche zu bestimmten Dingen lehrt. Aufgabe des Gewissens ist nicht, diesem Gesetz zu zu widerstehen, sondern es anzunehmen und zu erfüllen.

Der Knackpunkt hier ist natürlich, daß als ein wesentliches (und für viele Menschen einzig praktisch handhabbares) Richtmaß angegebene ist: „Was die Kirche lehrt“. Wenn hohe und höchste Repräsentanten durch opportunistisches Schweigen, beifallheischende Zweideutigkeit oder Duldung der Wiederholung längst verurteilter Irrtümer auf die Ausübung ihres Lehramtes faktisch verzichtet, dann fällt dieses Richtmaß weg.

Dann nähern wir uns einer historischen Situation, wie es sie vielleicht noch nie gegeben hat, seit Gott die Propheten und schließlich seinen eingeborenen Sohn zu den Menschen gesandt, um sie in seinem Gesetz zu unterrichten.

„Frömmelnder Aufruf zur Kapitulation“

Die „Option Benedikt“ - IX

Nachdem Chefredakteur Antonio ‚2+2=5‘ Spadaro schon im vergangenen Herbst heftige Kritik an Rod Drehers „Option Benedikt“ geübt hatte, hat die Civilta Cattolica, das in enger Abstimmung mit dem Papst herausgegebene Zentralorgan der Jesuiten, nun eine sehr lange und sehr grundsätzliche überaus negative Besprechung von P. Andreas Gonzalves Lind S.J. zu dem immerhin seit gut einem Jahr diskutierten Buch veröffentlicht. Rod Dreher hat darauf ebenso umfänglich geantwortet. Sandro Magister faßt heute das Umfeld der Debatte zusammen und bringt eine Kurzfassung von Drehers Replik, die wir hier übersetzt wiedergeben. Alles, was folgt, ist also Zitat - und darin gibt es Zitate, die ihrerseits Zitate enthalten.

Es beginnt ein langes ZitatDer Hauptpunkt der Beschwerden von P. Lind besteht in dem Vorwurf, daß „Die Option Bnedikt“ einen aktualisierten Donatismus befürworte – das ist eine Irrlehre aus dem 4. Jahrhundert, die einen strengen moralischen Rigorismus vertrat und die Gültigkeit der Sakramentenspendung durch Priester bestritt, die in der Christenverfolgung durch die Römer schwach geworden waren.

Hier das zentrale Element seiner Einwände:

Dreher scheint, ohne direkt in Häresie zu verfallen, die Position von Donatus zu wiederholen: ‚Wenn die heutigen Kirchen die neu dunkle Zeit überleben sollen, müssen sie aufhören, ‚normal‘ zu sein. Wir werden uns stärker zu unserem Glauben bekennen müssen, und wir werden das auf eine Weise tun müssen, die in zeitgenössischen Augen merkwürdig erscheint. Wenn wir die Vergangenheit wiederentdecken, die Liturgie und Askese wiederherstellen, unser Leben an der kirchlichen Gemeinschaft ausrichten und die Kirchendisziplin verstärken, werden wir mit Gottes Hilfe wieder das auserwählte Volk, das wir immer hätten sein sollen. Die Früchte dieser Orientierung auf christliche Bildung werden nicht nur bessere Christen sein, sondern auch eine neue Evangelisierung, wenn das Salz seine Würze zurück erhält.‘

Die Donatisten wollten wie die frühe Kirche der Verfolgungszeit sein und akzeptierten keinen anderen Weg des Lebens und des Glaubens. Selbst unter neuen historischen Bedingungen, unter denen die Verfolgung ein Ende finden konnte, sahen sie, in der Verfolgung eine Bestätigung dafür sei, daß sie gute und treue Christen wären. Auf diese Weise bildeten diese schismatischen Christen eine kleine Sekte der ‚Reinen‘. Indem sie „integer“ in Gegensatz zu „profanus“ setzten und das zum Hauptkriterium für die Zugehörigkeit oder Nichzugehörigkeit zur Kirche machten, wollten die Donatisten letztlich nur völlig untadelige Mitglieder zulassen.“

Da liegt das Problem – und das ist ein Problem, das auch immer wieder in der Redeweise von Papst Franziskus auftaucht. Gibt es verbitterte und sture Katholiken? Natürlich. Aber Franziskus und seine Unterstützer haben die schreckliche und zutiefst ungerechte Gewohnheit, Priester und Laien als „stur“ zu beschuldigen, die einfach am katholischen Glauben festhalten und ihn so leben wollen, wie er von der Lehrautorität verkündet worden ist – und die ihn manchmal auch in seiner überlieferten liturgischen Form pflegen wollen.

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