Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein ZitatLassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Hoyos,
14. 6. 2008, in London
Quelle

Material und Information:

Termine, Informationen, Gratisschriften und vieles mehr rund um die „Missa Tridentina“ bei
jit www.introibo.net

Hier wird der alte Ritus praktiziert:


Meistgelesen auf dieser Website:

Buchtipps: Hl. Messe nach dem älteren Gebrauch für Anfänger.

Mißverständnisse und Fehldarstellungen – diesmal aus den Ordinariaten

Auf unserer Bücherseite: Neuere Literatur zur Liturgiereform

Ist die alte Messe judenfeindlich? Zur Antisemitismus-Diskussion

Archiv: Juni 2008

Aktuelles:

Liturgie und Wahrheit

30. 6. 2008

Der Orthodoxe Diakon verliest in St. Peter das Evangelium. Anschließend sprachen der Papst und der Patriarch vom Altar aus gemeinsam des Niceanische Glaubensbekenntnis.

Die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Paulusjahres am vergangenen Samstag und Sonntag, die der Papst gemeinsam mit dem Orthodoxen Patriarchen Bartolomäus von Konstantinopel beging, boten zahlreiches Anschauungsmaterial dafür, wie bewußt, gezielt und konsequent das römische Zeremonial seit neuestem wieder äußere Zeichen einsetzt, um innere Wahrheiten zum Ausdruck zu bringen. Wir kommentieren einige Bilder von diesen Ereignissen und stellen dabei den Zusammenhang her zu den jüngsten Ausführungen von Msgr. Marini über die päpstliche Liturgie.

Eröffnung des Paulus-Jahres

28. 6. 2008

Mit einer feierlichen Vesper, die mit Ausnahme der Ansprachen und der Fürbitten ausschließlich in Latein bzw. Griechisch gesungen wurde, eröffnete Papst Benedikt mit dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., heute die Feierlichkeiten zum Jahr des 2000. Geburtstages des Apostels Paulus.

Vieles spricht dafür, daß diese ökumenische Feier längerfristig größere Auswirkungen auf den weiteren Gang der Dinge haben wird als die Frage der Rückkehr der Piusbruderschaft. Hier einige Bilder.

Papst und Patriarch beten vor dem Paulusgrab

Von Engeln begleitet

Der Papst beendet seine Predigt

Ansprache des Patriarchen

Während der Ansprache des Patriarchen

Erzbischof Burke in der Cappa Magna

Was diese Woche sonst noch geschah:

28. 6. 2008

Die gute Nachricht der Woche kommt aus St. Louis: Erzbischof Raimond Burke, großes Vorbild für die Umsetzung von Summorum Pontificum und kompromissloser Verteidiger der Glaubens- und Sittenlehren der Kirche, wird Präsident des höchsten kirchlichen Gerichtshofes in Rom – eine Funktion, die regelmäßig mit der Kardinalswürde verbunden ist. Erzbischof Burke wird in Rom viel für die Umsetzung des geltenden Rechtes der Kirche vor Ort tun können.

Aus England kommt ebenfalls eine gute Nachricht: Erzbischof Patrick Kelley von Liverpool bereitet die Gründung der ersten Personalpfarrei für den alten Ritus in Großbritannien vor, sie soll ihr Zentrum in der St. Vincent de Paul-Kirche in Liverpool haben.

Von der Piusbruderschaft, die heftig darüber streitet, wie sie auf das Rückkehrangebot von Kardinal Castrillón Hoyos reagieren soll, gibt es bislang keine guten Nachrichten. Auch wenn der Ton dieser Auseinandersetzungen teilweise sehr scharf ist – entschieden scheint noch nichts.

Aus Deutschland erfreulich zu melden ist, daß die hl. Messe nach dem Ritus des hl. Papstes Gregor in Limburg künftig nicht mehr in der kleinen Kapelle des abgelegenen Heppelstiftes gefeiert wird, sondern in der mitten in der Stadt gelegenen Annakirche.

Ebenfalls aus Deutschland und ebenfalls erfreulich kommt die Beobachtung, daß der Chefredakteur der bislang eher auf Distanz zu Rom bedachten Katholischen Nachrichtenagentur, Ludwig Ring-Eifel, gleich zweimal positiv über Reformbemühungen von Papst Benedikt berichtet hat.

Aus Mazomanie im fernen Wisconsin erreicht uns die bemerkenswerte Meldung, daß dort der neue Pfarrer der Gemeinde der St. Barnabas-Kirche erklärt hat, künftig entsprechend dem Kirchenrecht keine Messdienerinnerinnen einsetzen zu wollen. Der Aufruhr hält sich in Grenzen.

Hier finden Sie eine ausführlichere Darstellung dieser Punkte und Links zu weiterführenden Informationen.

Unser Titelbild im ursprünglichen Kontext: St. Paul vor den Mauern

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In den vergangenen 12 Monaten hat summorum-pontificum.de etwa 180 000 Besuche gehabt – Besuche, nicht Besucher, denn viele Besucher kommen nicht nur täglich, sondern sogar mehrmals täglich. Wichtige Dokumente wie die Interviews oder Erklärungen von Dario Kardinal Castrillón Hoyos werden über die Monate etwa 2000 mal aufgerufen – das mag einen Hinweis auf das Zahlenverhältnis zwischen Besuchen und Besuchern geben. Dabei können wir uns über einen stetigen Anstieg des Interesses freuen: Hatten wir in den ersten beiden Monaten um die 150 Besuche täglich, waren es in den letzten Wochen jeden Tag um die 1000.

Für die nächsten Tage haben wir einige Artikel geplant, die verschiedene Aspekte in der Entwicklung der letzten 12 Monate beleuchten sollen. Wir beginnen heute mit einigen Überlegungen zum neuen geistigen Klima in der Kirche.

Noch einmal: Das neue Pallium

27. 6. 2008

Einer unserer Leser schickt uns die deutsche Übersetzung des gestrigen Interviews im Osservatore Romano, in dem Msgr. Guido Marini die Überlegungen darlegt, die hinter der Wahl des „neuen“ Palliums und anderen liturgischen Entscheidungen von Papst Benedikt stehen. Herzlichen Dank – der Text ist wirklich sehr lesenswert. Hier also der Text auf Deutsch.

Aus dieser Kirche überträgt EWTN täglich eine hl. Messe. Hier wird auch die Primiz stattfinden.

„Gregorianische“ Primiz – weltweit von EWTN übertragen

26. 6. 2008

Einer der am 30. Mai in der Kathedrale des auferstandenen Christus in Lincoln, Nebraska,von Dario Kardinal Castrillón Hoyos geweihten Priester der Petrusbruderschaft wird am Dienstag, den 1. Juli eine Primizmesse in der Kirche der Wallfahrtsstätte zum Allerheiligsten Sakrament in Hanceville, Alabama feiern. Diese Wallfahrtstätte mit der Kirche und dazugehörigem Kloster der Armen Klarissinnen Unserer Lieben Frau von den Engeln ist Zentrum der von Mother Angelica gegründeten Organisation, zu der auch EWTN gehört. EWTN wird diese Messe als erste Feier einer Primiz im überlieferten Ritus weltweit in TV und Internet übertragen.

Zeiten:
Dienstag, 1. Juli 2008, 14.00 – 16.00 Uhr und
Wh.: 2. Juli 2008, 0.00 – 2.00 Uhr

Über die englischsprachige Internetseite von EWTN www.ewtn.com kann man sich das Messbuch und weitere Informationen zum 'Motu proprio' herunterladen. Die Primiz kann zu den angegeben Uhrzeiten über den Satelliten Astra 1KR (19,2° Ost) empfangen werden sowie im Internet über die deutschsprachige Internetseite www.ewtn.de. Auf der englischsprachigen Internetseite www.ewtn.com findet man auch den US-amerikanischen und spanischen Live-Stream des Fernsehprogramms mit weiteren Wiederholungen. Dort werden auch alle Heiligen Messen in der forma extraordinaria zum späteren Download archiviert.

Msgr. Guido Marini

Die Mundkommunion ist die reguläre Form der Kommunionspendung

26. 6. 2008

In einem Interview mit dem Osservatore Romano hat der päpstliche Zeremonia Guido Marini gestern ausgeführt, daß die von Papst Benedikt bereits mehrfach praktizierte Art der Kommunionspendung künftig der Regelfall bei Papstmessen sein werde. Er führte in dabei u.a. aus:

Zitat:In diesem Zusamenhang muß daran erinnert werden, daß die Kommunionspendung in die Hand juristisch gesehen auch heute noch auf einer Ausnahmegenehmigung beruht, die den Bischöfen einzelner Bischofskonferenzen zugestanden worden ist. Das Vorgehen des Papstes dient dazu, die Gesetzeskraft der für die ganze Kirche gültigen allgemeinen Regel zu unterstreichen." Es sei dringend notwendig, den Sinn für das Geheimnis und Ehrerbietigkeit wiederzuerwecken.

Mehr dazu bringt Father Zuhlsorf auf WDTPRS. Ein weiterer Bericht über die Ausführungen Msgr. Marinis ist inzwischen auf katholisch.de erschienen, wo man Meldungen aus Rom gegenüber oft eher schwerhörig ist. Damit erfahren vermutlich viele in Deutschland in den letzten Jahrzehnten ausgebildete Priester zum ersten Mal, daß die Handkommunion nicht die allgemein vorgeschriebene Form der Kommunionspendung darstellt. Das vollständige Interview bietet inzwischen TNLM.

Kontinuität ja – Archäologismus nein

25. 6. 2008

Zur Amtseinführung von Papst Benedikt hatte der damalige Zeremonienmeister Erzbischof Piero Marini ein Pallium „wiedereingeführt“, wie es nach Zeugnissen der Kunstgeschichte im ersten Jahrtausend der Kirche in Gebrauch war. Diese Form hat sich – das kann man an vielen Fotos erkennen – nicht bewährt. Die unsymmetrisch verteilten Gewichte brachten den Stoffstreifen zum Rutschen, und es passte auch in anderer Hinsicht nicht zu vielen liturgischen Gewändern.

Deshalb hat sich der heutige Zeremoniar Guido Marini dazu entschlossen, die bis zu Johannes Paul II. übliche Form des Palliums wieder aufzugreifen – anscheinend hatte es sich nicht ohne Grund über die Jahrhunderte in der Form weiterentwickelt, die es schließlich angenommen hatte. Das (nicht wirklich) neue Pallium von Papst Benedikt, wie es auf dem rechten Bild zu sehen ist, unterscheidet sich von dem der Erzbischöfe durch seine etwas größeren Abmessungen und die roten (statt schwarzen) Kreuze.

Der Papst wird es in dieser Form am Festtag der Apostel Petrus und Paulus am kommenden Sonntag tragen. Bereits am Samstag wird er zum offiziellen Beginn des Paulus-Jahres in St. Paul vor den Mauern eine Pontifikalvesper mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomeus I. von Istanbul feiern.

Papst Benedikt bei der Kommunionausteilung in Leuca

Er hat es wieder getan!

24. 6. 2008

Fast wäre uns das bei den aufregenden Ereignissen der letzten Woche aus den Augen geraten: Bei seinem Besuch in Apulien am 14. und 15. 6. hat Papst Benedikt in Leuca wie üblich ein Pontifikalamt unter freiem Himmel zelebriert und dabei – wie ganz und gar nicht üblich – die Kommunion ausschließlich als Mundkommunion an Gläubige gespendet, die sich auf einem Betstuhl hingekniet hatten. Ein entsprechendes Verfahren am Fronleichnamstag war noch als "ein einmaliges Zeichen der Ehrerbietung an diesem besonderen Tag" heruntergespielt worden – das wird man so jetzt nicht länger sagen können.

Es gibt auch Berichte, nach denen der Papst auf dieser Reise erklärt habe: „Ich bin überzeugt, daß es notwendig ist, die Kommunion wieder direkt in den Mund auszuteilen, ohne daß die Gläubigen den Leib des Herrn mit den Händen berühren“ und „Die Rückkehr zum knienden Kommunionempfang ist ein Zeichen der Ehrfurcht“. Man kann getrost annehmen, daß beides der Meinung des Papstes entspricht, aber irgendeinen offiziellen Beleg dafür gibt es nicht.

Bischof Bernard Fellay

Steht die Versöhnung der Piusbruderschaft bevor?

24. 6. 2008

Nach einem Bericht des renommierten Vatikan-Berichterstatters von Il Giornale, Andrea Tornielli, sind die Verhandlungen zwischen S.E. Kardinal Castrillón Hoyos und Bischof Fellay über die Rückkehr der Piusbruderschaft zur vollen Einheit mit dem Papst an einem entscheidenden Punkt angelangt. Es gibt ein 5-Punkte-Abkommen, das im wesentlichen der Regelung mit dem Institut vom Guten Hirten entspricht und der Bruderschaft darüberhinaus die Einrichtung einer Personalprälatur zugesteht. Wie es bei Tornielli heißt, hat Kardinal Castrillón die Bruderschaft ultimativ aufgefordert, bis zum 28. 6. eine Entscheidung zu treffen. An diesem Tag beginnt im Vatikan die Sommerpause.

An anderer Stelle wurde berichtet, daß die Leitungsmitglieder der Priesterbruderschaft derzeit zu einem außerplanmäßigen Generalkapitel versammelt sind. Die Bruderschaft selbst hat die Darstellung Torniellis inzwischen weitgehend bestätigt. Eine ausführliche Berichterstattung über die laufenden Ereignisse bringen TNLM und Rorate-Caeli. Dort sind auch die bisher erschienen Texte und Stellungnahmen nachgewiesen.

Update: Inzwischen hat Andrea Tornelli präzisere Kenntnis von den erwähnten „5 Punkten“ erhalten und seine gestrigen Mitteilungen entsprechend korrigiert. Danach sollen die Punkte keine Sachfragen regeln, sondern lediglich die Anerkennung des Papstes als Verkünder des authentischen Lehramtes und die Einhaltung eines zivilisierten Umgangstones betreffen. Mit Kommentar nachzulesen bei WDTPRS. Zur Verdeutlichung der Positionen, von denen aus Kardinal Castrillón Hoyos die Gespräche mit der SSPX führt, empfiehlt sich auch ein Blick auf ein Interview, das der Kardinal im Mai gegeben hat, und das wir hier übersetzt haben. Die relevanten Aussagen finden sich in der zweiten Hälfte.

Abwarten und beten heißt es wohl bei dieser Nachrichtenlage.

Notre-Dame, 17. Juni 08

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Neues von Notre-Dame

22. 6. 2008

Jan Peterding aus Frankfurt, der selbst mit dabei war, schickt uns einen Verweis auf eine Seite mit weiteren Bildern und einen kurzen Bericht:

Zitat: Die Messe war in der Tat sehr gut besucht. Es hätten ursprünglich nur 300 Leute teilnehmen sollen, da die Messe gemeindeintern (St. Eugène) als Marienwallfahrt deklariert war und im Chorraum hätte gefeiert werden sollen. Da aber der Andrang sehr groß war, wurde diese Begrenzung aufgehoben und durch das Nordportal konnte jedermann, der wollte, mit dazu kommen. Es sind dann auch sehr viele Leute dort gewesen und das Mittelschiff war beinahe gefüllt. Zuvor war die Kirche geschlossen worden, so dass keine Touristen herumwanderten. Ich hatte die Möglichkeit, im Chorraum zu sitzen und fand die Messe sehr gelungen und würdig. Die Predigt konnte ich mangels ausreichender Französischkenntnisse nicht verstehen, habe mir aber berichten lassen, dass der Priester die Bibelstelle mit dem Sohn, um den sich zwei Männer streiten, als Ausgang genommen hat. Genauso wenig, wie diese den Tod des Sohnes hinnehmen wollen, solle auch die Kirche nicht aufgrund des Vorhandseins zweier Riten in Zwietracht geraten.

An der Messe haben übrigens auch Mitglieder des Kirchenklerus mitgewirkt, wenn auch nur zur Kommunionsausteilung und in ihrern „zeitgemäßen“ liturgischen Gewändern."

Bischof Rivest von Chicoutimi

„Was interessiert uns der Papst?“

22. 6. 2008

Im kanadischen Chicoutimi, das uns ansonsten eher ferne liegt, hat ein Ordinariokrat aus dem Nähkästchen gaplaudert. Mehr als hundert Gläubige aus verschiedenen Gemeinden der Diözese hatten beim Pfarrer einer zentral gelegenen Kirche um eine Messe im Ritus des hl. Gregor gebeten, doch der lehnte die Bitte nach Rücksprache mit Bischof Rivest kategorisch ab: Es gäbe keine stabile Gruppe, Gefahr der Spaltung, die Gläubigen verstünden eh kein Latein, usw. usf. Vorbeugende teilte Pfarrer Gaudin gleich mit, die Gläubigen sollten sich keine Hoffnungen auf einen Rekurs bei Ecclesia Dei machen:

Zitat: Nicht der Papst ist an erster Stelle für Pastoral und Liturgie in der Diözese verantwortlich, sondern der Bischof. Und die Päpste respektieren diese Verantwortlichkeit gewöhnlich, außer es gibt sehr, sehr, sehr ernste Gegengründe. Der Papst wird in dieser Angelegenheit mit Sicherheit nicht eingreifen und wird unserern Bischof sicher nicht dazu verpflichten, eine Tridentinische Messe in der Diözese zuzulassen. Er wird ihn bestenfalls um zusätzliche Informationen bitten und seine Entscheidung dann respektieren. Das wird den Bischof nur nutzlos vergeudete Zeit kosten."

So denken viele, und viele kommen damit durch, zumindest solange sie nicht so offen darüber schwadronieren. Aber alle, die die Ihrer Seelsorge Anvertrauten vor die Wahl stellen, entweder die Einheit mit dem Ortsbischof oder die mit der auf Petrus gegründeten Weltkirche zu wahren, werden dem, der Petrus eingesetzt hat, eines Tages viel zu erklären haben.

Und bis dahin weiß man nie, wohin den anscheinend sehr reisefreudigen Kardinal Castrillón Hoyos sein nächster Flug führen wird.

Der hl. Papst Pius V.

„Tridentinisch“ oder „Gregorianisch“?

21. 6. 2008

In seinen jüngsten Reden und Interviews hat Dario Cardinal Castrillón Hoyos demonstrativ die Bezeichnung „Gregorianischer Ritus“ für die überlieferte Liturgie verwandt – Grund genug, sich wieder einmal mit der Frage nach der korrekten Bezeichnung für den „überlieferten römischen Ritus“ zu befassen.

Das nach Trient im Auftrag des Konzils unter Pius V. kodifizierte Missale ist jedenfalls viel älter als Trient und geht in der Tat bis auf die Zeit und das Wirken des hl. Papstes Gregor zurück. Und die Größe von Papst Pius V. bestand nicht zuletzt darin, nicht der Neuerungssucht der Epoche zu folgen, sondern die bis in die Wirren der Reformation hochgehaltene Tradition wieder in ihr Recht einzusetzen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Monika Rheinschmitt 2007 in Rom

Verwirrtes aus Köln

20. 6. 2008

Im Kölner Ordinariat, wo man sich schon einmal gerne gegen den eigenen Erzbischof und den Papst sowieso profiliert, kann man es nicht glauben: Da haben doch tatsächlich ein paar Katholiken die „alte Messe“ beantragt, die ihnen nach Gesetz der Kirche und Willen des Papstes zusteht! Verwirrt fragten die Ordinariokraten zurück, ob die Antragsteller wirklich beantragen wollen, was sie beantragt haben.

Monika Rheinschmitt von Pro Missa Tridentina informiert über die Einzelheiten.

Kardinal Castrillón Hoyos sagt, was der Papst will

20. 6. 2008

Anna Arco vom traditionell orientierten Catholic Herald und Elena Curti vom der Bischofskonferenz verpflichteten The Tablet haben gestern – entsprechend dem Erscheinungsdatum ihrer Blätter – ebenfalls ihre Berichte über die Pressekonferenz von Kardinal Castrillón Hoyos in London veröffentlicht. Und trotz aller Unterschiede in Tonlage und Perspektive, die die Lektüre dieser Berichte interessant machen, gibt es doch in der Sachaussage keinen Unterschied zu dem, was bereits vorher Damian Thompson und Sebastian Tong berichtet haben: Der Papst will, daß die Messe nach dem alten Ritus möglichst überall angeboten wird – auch und gerade da, wo man sie vergessen oder verdrängt hat. Und er will das nicht aus Nostalgie oder als Konzession für ewig Gestrige, sondern deshalb, weil er in der Wiederbelebung dieser von Ehrfurcht vor Gott und unverkürzter Lehre geprägten Form des Gottesdienstes ein entscheidendes Mittel zur Überwindung der Krise in der Kirche sieht. Jener Krise, die der Josef Ratzinger selbst schon wenige Jahre nach dem 2. Vatikanischen Konzil mit dem Chaos einer verlustreichen Seeschlacht verglichen hat – und die von anderen bis auf den heutigen Tag blind geleugnet wird.

Lesen Sie hier unsere Übersetzungen der Berichte von Anna Arco bzw. von Elena Curti, wie üblich mit einigen eigenen Kommentaren.

Notre-Dame, 17. Juni 08

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Alter Ritus in Notre-Dame

18. 6. 2008

Offenbar sehr gut besucht war ein feierliches Hochamt im usus antiquor des römischen Ritus, das am Dienstag den 17. Juni am Hochaltar einer der Hauptkirchen Frankreichs, in Notre Dame de Paris, stattgefunden hat.

Wir hoffen, bald weitere Informationen zu dieser Messe zu erhalten und hier mitteilen zu können.

Ansprache von S. E. Cardinal Castrillón Hoyos vor der Latin Mass Society von England und Wales in London am 14. Juni

17. 6. 2008

S.E. hält uns ganz schön auf Trab – aber wenn er so großartige Texte produziert, wollen wir uns nicht beschweren, wenn wir sie übersetzen müssen.

Diese Ansprache enthält in perfektem Englisch und klar ausformuliert die Grundlage dessen, was auf der Pressekonferenz ein weiteres Mal – und vielleicht nicht in jedem Fall genauso klar – gesagt wurde. Damit liegt kurz vor dem Jahrestag der Promulgation eine authentische Interpretation von Summorum Pontificum vor, an deren Verbindlichkeit nicht zu rütteln ist.

Kernsätze:

Zitat: Es ist sehr wichtig, sich darüber im klaren zu sein, daß Summorum Pontificum in der Kirche eine neue rechtliche Wirklichkeit hergestellt hat. Das Dokument gibt den gewöhnlichen Gläubigen und den Priestern Rechte, die von allen Amtsträgern respektiert werden müssen. (...) Es ist höchst bedauerlich, wenn Priester durch einschränkende rechtliche Verfügungen, die im Widerspruch zu den Absichten des Papstes und dem universellen Kirchenrecht erlassen worden sind, daran gehindert werden, die außerordentliche Form der hl. Messe zu zelebrieren."

Hier unsere Übersetzung zusammen mit der angekündigten Kommentierung

Kardinal Hoyos bei der Predigt

Bericht und Bilder zum Pontifikalamt von S.E. Dario Kardinal Castrillón Hoyos in Westminster Cathedral

16. 6. 2008

Für die Beschreibung des Pontifikalamtes haben wir die Zuschrift eines jungen Engländers namens "Justin" übersetzt, die dieser zunächst als Leserzuschrift in WDTPRS veröffentlicht hatte und die inzwischen von vielen anderen Websites übernommen worden ist. Die Illustrationen übernehmen wir sämtlich von den Photografen Vernon Quaintance und William Nunan, die auf ihrer hier bereits gelegentlich empfohlenen Website traditionalcatholic.org.uk noch wesentlich mehr Bilder zeigen.

Und hier endlich zu unserer Seite.

Zweiter Bericht über die Pressekonferenz von Dario Kardinal Castrillón Hoyos veröffentlicht

16. 6. 2008

Sebastian TongBild: Quaintance

Inzwischen ist ein zweiter Bericht über die aufsehenerregende Pressekonferenz des Kardinals in London erschienen – diesmal von Sebastian Tong in dem Reuters-Angebot FaithWorld. Im Wesentlichen bestätigt Tong die Darstellung von Thompson – nicht ohne dessen anscheinend sehr engagiertes Verhalten auf der PK zu tadeln. In einem Punkt geringfügig ausführlicher als Thompson schreibt Tong mit einem Zitat des Kardinals beginnend:

Zitat: Die Erfahrungen dieser 40 Jahre waren nicht so gut. Viele Menschen haben den Sinn für die Anbetung verloren. Es ist eine Atmosphäre entstanden, die solche Mißbräuche begünstig, und diese Atmosphäre muß verändert werden." (...)
Der Kardinal fügte hinzu, daß Papst Benedikt bald eine Erläuterung zum Motu Proprio herausgeben werde, um Unklarheiten in Fragen wie den Unterschieden zwischen den liturgischen Kalendern des alten und des neuen Ritus, der Verwendung der Gewänder, der Subdiakonats-Weihe und zum Eucharistischen Fasten auszuräumen."

Für den ganzen (eher kurzen, aber dennoch interessanten) Artikel verweisen wir auf das englische Original bei Reuters.

Dario Kardinal Castrillón Hoyos:
„Außerordentlich“ heißt nicht „ausnahmsweise“, sondern „außergewöhnlich“

15. 6. 2008

Daniel Thompson

Nicht nur in England bestand die erste Reaktion diverser Schlaumeier auf die gestrigen Meldungen von dem Interview Cardinal Hoyos darin, die korrekte Wiedergabe durch Damian Thompson anzuzweifeln oder die Fähigkeit des Kardinals zum korrekten Ausdruck seiner Gedanken auf Englisch in Frage zu stellen. Thompson hat deshalb heute einen Teil seiner Mitschriften (oder Mitschnitte) von der Veranstaltung veröffentlicht. Und wir haben sie komplett und penibel wie selten übersetzt.

Das erste Fazit: Thompson war eher zurückhaltend in seiner Auswertung. Der Kardinal, der hier sicher nicht ohne Abstimmung mit dem Papst handelt, will, daß der „alte Ritus“ allen angeboten wird – auch und besonders denen, die ihn noch nicht kennen. Dabei verkennt er nicht, daß das keine Sache von heute auf morgen ist, aber er gibt unmißverständlich die Richtung an. Und für die, die darin ein Abweichen vom Pfad des Fortschritts sehen, hat er eine überraschende Antwort – doch lesen Sie selbst.

Bischof Gebhard Fürst

Lasset uns beten für Bischöfe,
die in Hochmut und Verblendung das Seelenheil der ihnen Anvertrauten mißachten und das eigene aufs Spiel setzen.

15. 6. 2008

Drei Priesterberufungen in 10 Jahren hat der von den Servi Jesu et Mariä betreute Messort „Lixhof“ hervorgebracht – jetzt sollen dort nach dem Willen des Rottenburger Bischofs Gebhard Fürst keine öffentlich zugänglichen Gottesdienste mehr stattfinden. Obwohl sich dort Sonntags jeweils um die 100 Gläubige zur hl. Messe, die meistens – aber nicht ausschließlich – im alten Ritus gefeiert wird, versammeln, hält der Ordinarius es für „ausgeschlossen“ dort weiterhin die hl. Messe zu feiern. Begründung: Keine.

Hier der ausführliche Bericht, den wir den IK-Nachrichten vom Juni entnehmen.

Pontifikalamt mit Kardinal Hoyos in London

S.E. Kardinal Hoyos in London

14. 6. 2008

Der Aufenthalt von Kardinal Hoyos hat zwei geradezu unglaubliche Akzente gesetzt. Über die Pressekonferenz haben wir bereits aus der Perspektive von Damian Thompson berichtet – wir ergänzen das durch einen eigenen Kommentar.

Spiritueller und liturgischer Höhepunkt des Tages war das Pontifikalamt des Kardinals in Westminster Cathedral – der Hauptkirche der Katholiken in England. Die Kathedrale war mit 1500 Gläubigen völlig überfüllt, der Einzug des Kardinals in der Cappa Magna, die musikalische Seite des Gottesdienstes mit gregorianischen und polyphonen Gesängen und der reichlich geopferte Weihrauch boten den Mitfeiernden, die dergleichen größtenteils noch nie erlebt hatten, das liturgische Schauspiel für alle Sinne, das sie intensiv auf die Feier der hl. Geheimnisse einstimmte. Wir werden ausführlich – wenn auch nur aus zweiter Hand berichten – sobald wir die zahlreichen Schilderungen gesichtet haben, die an den verschiedensten Orten im Internet auftauchen.

Ein Kardinal sagt, wo's lang geht

„Messe im Gregorianischen Ritus künftig in allen Pfarreien“

14. 6. 2008

Mit dem Vorbehalt, daß bisher nur eine Quelle zur Verfügung steht, übernehmen wir hier diesen Bericht von Damian Thompson in telegraph.co.uk über die heutige Pressekonferenz von Dario Cardinal Castrillón Hoyos in London:

Zitat: Die traditionelle lateinische Messe, die vom Vatikan 40 Jahre lang faktisch verboten war, wird künftig in jeder römisch-katholischen Pfarrei von England und Wales wieder gefeiert werden – so der für die lateinische Liturgie zuständige Kardinal heute bei einer Pressekonferenz in London.

Außerdem müssen alle englischen Seminare die zukünftigen Priester in der Zelebration der alten Messe unterrichten, so daß sie sie in allen Pfarreien feiern können. Katholische Gemeinden in der ganzen Welt werden besondere Instruktionen erhalten, wie sie mit der alten Form des Ritus umzugehen haben, der früher auch alsd "tridentinischer Ritus" bezeichnet wurde.

Diese Ankündigung, die Dario Cardinal Hoyos heute im Namen von Papst Benedikt vornahm, wird katholische Liberale aus der Fassung bringen, darunter auch viele Bischöfe von England und Wales, die sich dem letztjährigen Dekret des Papstes widersetzt hatten, der ihnen die Macht genommen hatte, die Feier der alten Messe zu verhindern.

Offenbar will der Papst jetzt bei der Förderung der alten Liturgie noch wesentlich weiter gehen. Auf die Frage, ob die alte Messe künftig in vielen normalen Pfarreien gefeiert würde, antwortrete Kardinal Hoyos: "Nicht in vielen – in allen. Der Heilige Vater ermöglicht das nicht nur den wenigen Gruppen, die danach verlangen, sondern will, daß alle diese Art der Feier der hl. Eucharistie kennenlernen."

Hier lesen Sie unsere Übersetzung des vollständigen Textes.

Thomas E. Woods

„Da wäre schon eine Entschuldigung fällig“

13. 6. 2008

Schnell nähern wir uns dem Jahrestag des Erscheinens von Summorum Pontificum – Zeit für vielerlei Bilanzen, Zwischenberichte und Prognosen. Heute übersetzen wir ein Interview des amerikanischen Web-Magazins InsideCatholic mit dem Autor Thomas E. Woods Jr., der sich unter anderem zur bei aller Verschiedenheit doch gar nicht so unähnlichen Reaktion auf das Motu Proprio bei den amerikanischen Bischöfen und bei der Piusbruderschaft äußert.

Woods' neuestes Buch heißt in Aufnahme eines Wortes von Josef Ratzinger „Sacred Then and Sacred Now“ – Was früher das Heiligste war, kann heute nicht unzulässig und verboten sein. Denen, die das schon immer so gesehen haben, schulden die gnadenlosen Modernisierer von 1969/70 eigentlich eine Entschuldigung, meint Woods. Hier lesen Sie ihn ganz.

Der Widerstand gegen die Alte Messe

10. 6. 2008

Der Eichstätter Theologe Prof. Georg Muschalek hat ein kleines Buch zum Thema herausgebracht. Es enthält den Text des großen Vortrages von Prof. Robert Spaemann aus dem Jahr 1994, in dem der Münchener Philosoph scharfe Kritik an den Mächtigen der Kirche übte, die sich dem Motu Proprio Johannes Pauls II. Ecclesia Dei von 1988 zur freigebigen Gestattung des alten Ritus widersetzten. Vieles davon ist auch heute noch aktuell. Dann einen kürzeren Text Spaemanns zum Motu Proprio Summorum Pontificum von 2007, das die deutschen Bischöfe immerhin dazu bewegte, wenigtens einen Teil von dem zu gewähren, was Ecclesia Dei bereits 1988 verlangte. Schließlich einen Artikel von Muschalek selbst, der einige theologische Hintergründe des Streites um die „alte Messe“ beleuchtet.

Die Texte helfen sowohl zum Verständnis dessen, was in der Vergangenheit geschehen ist, wie auch zur Orientierung auf die Zukunft. Wir haben einige Passagen ausgewählt und nennen Bezugsmöglichkeiten.

Dominikanerinnen mit Schülerinnen in Lourdes

Der Schmerz der Trennung

7. 6. 2008

Der Londoner Vorstadt-Pfarrer Tim Finnegan von dem bemerkenswerten Blog „The Hermeneutic of Continuity“ ist zur Zeit mit Kindern und Eltern seiner Gemeinde in Lourdes – und geriet dort unversehens in das zum Abschluß einer Wallfahrt der Ecoles Dominicaines, die der Piusbruderschaft verbunden sind, gefeierte levitierte Hochamt. Die würdige Haltung der Schülerinnen und die Qualität des von ihnen gemeinsam mit den Nonnen und Eltern vorgetragenen Gesanges (Gregorianik und Polyphonie) haben ihn tief beeindruckt. Er schreibt:

Zitat:Wie oft hat man mich bei ökumenischen Anlässen aufgefordert, den Schmerz der Trennung zu empfinden. Nie habe ich diesen Schmerz so sehr empfunden wie hier, als ich sah, wie diese guten Leute die Messe feierten, die Kommunion empfingen und sich anschließend zur Danksagung niederknieten, Warum tun wir nicht alles, um die Einheit der Kirche voranzubringen?"

Hier finden sie den ganzen Bericht, der auch einen Film mit Tonaufnahmen enthält. Dazu auch die duchaus kontroversen Leserzuschriften.

Zwei Bischöfe, zwei Programme:
Gehorsam und Ungehorsam

6. 6. 2008

Bischof Brom

Zuerst die schlechte Nachricht: Bischof Robert Brom von San Diego hat seine Verfügung vom Mai bekräftigt, daß alle Priester, die in seiner Diözese die hl. Messe (alter und neuer Ritus) in Latein zelebrieren wollen, dazu die Genehmigung einer Stelle benötigen, die ihnen ausreichende Lateinkenntnisse bescheinigt. Falls das keine reine Willkürmaßnahme zum Unterlaufen der kirchlichen Gesetzgebung ist, gibt er damit indirekt zu, daß in seinem Einflußbereich Canon 249 gewohnheitsmäßig mißachtet wird, wonach die Vermittlung „ordentlicher“ Lateinkenntnisse Pflichtbestandteil der Priesterausbildung ist. Bischof Brom schreibt weiterhin vor, für jede öffentliche Messe im alten Ritus vorab die Genehmigung des diözesanen Liturgiekomitees einzuholen – auch das ein offener Verstoß gegen Summorum Pontificum. Mehr dazu mit interessanten und kenntnisreichen Leserzuschriften bei WDTPRS.

Man hätte sich gewünscht, daß der Bischof sein Regiment so streng ausgeübt hätte, bevor es unter seiner Verantwortung zu so vielen Mißbrauchsfällen kam, daß die Diözese sich im letzten Herbst zur Zahlung von 198 Mio Dollar Entschädigung für die Opfer verpflichten mußte – die zweithöchste Summe in USA überhaupt. Bisher.

Bischof Morlino

Und nun die gute Nachricht: Bischof Robert Morlino von Madison, der trotz seiner früheren Ablehnung des alten Ritus im Dezember als einer der ersten US-Bischöfe „in einem freudigen Akt des Gehorsams gegenüber dem Papst“ ein feierliches Pontifikalamt zelebriert hatte, hat jetzt zu Fronleichnam – das findet in den USA größtenteil am nachfolgenden Sonntag statt – eine solche Demonstration des Gehorsams wiederholt: In seiner Predigt rief er die Gläubigen auf, nach Vorbild des Papstes und als besonderes Zeichen der Ehrfurcht an diesem Tage die Mundkommunion zu praktizieren. Weitere Informationen bringt TNLM.

Aufmacherbild von der OCP-Website

„Das Haus unseres Erbes ist wieder frei“

5. 6. 2008

Man stelle sich vor, der Verlag Herder, oder besser vielleicht noch Patmos, der Drucker von Eugen Drevermann oder der Bibel nach Halbfas, käme auf den Gedanken, seine Website mit diesem Bild aufzumachen – unvorstellbar? Nun, genau dieses Bild setzt seit einigen Wochen der amerikanische Verlag „Oregon Catholic Press“ ein, an dessen katholischer Fundierung seit Jahrzehnten starke Zweifel erlaubt sind – und der natürlich durch das Bild allein auch nicht wieder katholisch wird.

Ein „irgendwie katholischer“ Verlag mit einem Bild, das jedermann mit „definitiv katholisch“ assoziiert – was ist geschehen? Jeffrey Tucker von TNLM hat sich diese Frage gestellt – und wir haben seine Antwort übersetzt. Ein Kernsatz: „Mit Summorum Pontificum ist die Gesamtheit unseres katholischen Erbes – und zwar im weitesten Sinne dieses Ausdrucks – wieder legitimiert worden, die Entwurzelung, die überall die Jahren nach dem Konzil kennzeichnete, hat ein Ende.“

Pfarrkirche Ss Trinità

Die erste Taufe in Ss Trinità dei Pellegrini (Link repariert)

3. 6. 2008

Nicht, daß wir jetzt alle Taufen in den neuen Personalpfarreien melden wollten – aber der Vater des ersten Täuflings in SS Trinità hat einen so schönen Bericht geschrieben, daß wir das unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Ein Abschnitt:

Zitat:Unser Sohn war das erste Kind, das in der Personalpfarrei getauft wurde, die der Papst der Petrusbruderschaft anvertraut hat. Sein Name wird für immer als erster in den Pfarrbüchern stehen, und wenn ich durch die Gnade Gottes gerettet werde, werde ich das Vergnügen haben, vom Himmel aus auf die Historiker zu schauen, wenn sie über die Geschichte der "Reform der Reform" diskutieren, nachdem Summorum Pontificum seine Wirkung getan hat.

Das Ganze lesen Sie hier.

Francis Cardinal George in St. John Cantius

Und noch einmal Priesterweihen

2. 6. 2008

Diesmal in St. John Cantius in Chicago, wo ebenfalls am 29. Mai zwei neue Priester für die Regularkanoniker von St. John Cantius (viele Bilder) geweiht wurden.

St. John Cantius ist eine Pfarrei, die sich der denkbar würdigsten Zelebration des alten als auch des neuen Ritus verpflichtet sieht. Als Regularkanoniker pflegen sie den alten Ritus. Die Priesterweihe fand in der Forma ordinaria unter breiter Beteiligung des Diözesanklerus und mehrerer Bischöfe statt, ihre Primizen werden die Neugeweihten im alten Ritus zelebrieren.

Vorlesung in Wigratzbad

28. Juni: Priesterweihe in Wigratzbad

2. 6. 2008

Am 28. Juni wird Kardinal Franc Rodé, Präfekt der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens, im Seminar St. Petrus in Wigratzbad vier Diakone der Petrusbruderschaft zum Priester weihen. Das Seminar beherbergt derzeit beinahe 60 junge Männer aus Frankreich, Deutschland, Polen, Kolumbien, Kanada, Australien, Südtirol und Finnland, die sich darauf vorbereiten, seeleneifrige Priester zu werden.

Die diesjährigen Weihekandidaten sind Stefan Reiner aus Untergruppenbach (Landkreis Heilbronn), Michael Ramm (Bruder von P. Martin Ramm) aus Abtsteinach im Odenwald sowie Louis Baudon de Mony und Jean-Baptiste Moreau aus Frankreich.

Pfarrer van Deursen

Auf dem Wege zur Normalität: Herzogenrath-Kohlscheid

1. 6. 2008

Pfarrer Udo van Deursen aus dem Gemeindeverband Kohlscheid schreibt auf seiner Website:

Zitat: Zum Thema Geistliches lässt sich viel sagen. Das wäre zum einen LIFETEEN. Hier habe ich sehr vieles für den Umgang und die Glaubensvermittlung an Jugendliche neu entdeckt. Meine geistliche Begleitung und Beheimatung habe ich in der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz und Opus Dei gefunden, der ich als Diözesanpriester beigetreten bin...

In meiner Arbeit decke ich glaube ich ein großes Spektrum ab. Bei Jugendgottesdiensten, über Kindergartengottesdienste, Lateinischen Messen uvm. finde ich immer Freude und Kraft für meine Arbeit. Völlig neu habe ich für mich die so genannte Tridentinische Messe kennen gelernt. Angeregt durch das Motu Proprium Summorum Pontificium von Papst Benedikt XVI: habe ich mich damit beschäftigt und an liturgischen Schulungen teilgenommen, die unter anderem von der Laienvereinigung Pro Missa Tridentina organisiert wurden.

Hierdurch bestärkt werde ich nach den Sommerferien ab dem 13. August 2008 in St. Katharina, Herzogenrath-Kohlscheid die Messe im außerordentlichen Usus jeden Mittwoch um 18:00 Uhr feiern. Interessierte Gläubige sind recht herzlich eingeladen, diese Messe die über Jahrhunderte das Wesen der Kirche mit geprägt hat, kennen zu lernen."

Das ist in der Tat ein breites Spektrum. Aber die traditionelle katholische Einstellung war schon immer „et – et“ – da läßt sich vieles vereinbaren, wenn nur die Grundrichtung stimmt.