„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Kommentare zu den "Responsa ad dubia"
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- 18. Dezember 2021
In zufälliger Reihenfolge hier Links zu ersten lesenswerten Reaktionen und Kommentaren, größtenteils aus dem englischsprachigen Internet:
- Traditionis custodes – Vatican further tightens restrictions on Traditional Latin Mass – Catholic World Report
- Pope of Mercy Restricts Traditional Sacraments, Bans Traditional Confirmations & Ordinations Without Exception - Michael Matt im 'Remnant'
- We Must Resist the Illegitimate Norms on the Traditional Rite - RORATE CÆLI- Father Claude Barthe
- A 'Revolution of Tenderness', or 'The Roche Christmas Massacre' – A Farce in Eleven Dubia – RORATE CÆLI
- An Open Letter to Every Priest – A Reed Shaken by the Wind - OnePeterFive
- und Deutsch: Vatikan veröffentlicht Klarstellung zum Gebrauch der Alten Messe - kath.net, hier die Leserzuschriften
- The spiritual Abuse Continues – Eric Sammons in 'Crisis Magazine'
- A Supreme Moment of Decision, Courtesy of “Divine Worship” – Peter Kwasniewski in OnePeterFive.
- The Last Stand of the Breshnev Papcy – Gregory Dipippo in New Liturgical Movement
Nachgereicht am Sonntag, der eigentlich Netz-freier Tag sein sollte:
- Rieducationis Custodes (Die Wächter der Umerziehung) – Messa in Latino
- Traditional Catholics: Exceptions to "Synodality" – Rorate Caeli aus Carminante Wanderer
- Traditionalisten Schachmatt ? – C.V. Oldendorf in Kathnews
- Opinion: Let a thousand rites bloom and flourish! – A.A. J. Deville in Catholic World Report
- Hin zur liturgischen Einheit, weg von der Alten Messe – Felix Neumann in katholisch.de - (informativ und weitgehend sachlich)
- Trying to make some sense of the responsa ad dubia – Christopher C. Altieri in CatholicWorldReport
- An Eastern Catholic Priest on the Recent Vatican Document – Rorate Caeli
Und am Montag, den 20. Dezember:
- The Cruel and Incoherent Further Restrictions on the Traditional Latin Mass – Fr. Gerald Murray in The Catholic Thing
- A small difficulty with the Responsa ad dubia – Joseph Shaw in LMS Chairman
- Die Antworten verhärten die Fronten – Regina einig in Die Tagespost
- Papal Authority's Abuse and the Diminution of Faith – The Skojec File
- Canceled Priests speak out against Vatican’s new restrictions on Latin Mass – LifeSite News
Die „Ausführungsbestimmungen“ sind da
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- 18. Dezember 2021
Die Gottesdienstkongregation unter der Leitung von A. Roche hat heute die erwarteten „Ausführungsbestimmungen“ zu TC veröffentlicht. Sie wählte dazu die Form einer „Antwort auf Dubia“, die an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen gerichtet ist. Das ist insofern erheiternd - entspricht aber dem Stil des Regimes - als vermutlich keine Bischofskonferenz entsprechende Dubia eingereicht hat, diese gefakten Dubia aber dann im Gegensatz zu den echten der vier Kardinäle von 2016 prompt „beantwortet“ wurden. Diese Form erlaubt es Roche&Co, ganz nach Gutdünken weitere Bestimmungen nachzuschieben. Die kirchliche Gesetzgebung - oder das, was das Regime dafür ausgibt - entsteht quasi „on the fly“. Auch das perfekt im Stil des Hauses.
Rorate Caeli faßt den Inhalt des Textes folgendermaßen zusammen:
Alle Sakramentenspendungen des Pontifikale Romanum sind verboten (Weihen, Firmung). Spendungen nach dem Rituale (Taufe, Eheschließungen und letzte Ölung) sind nur in Personalpfarreien erlaubt. "Bination" (also die Feier von zwei heiligen Messen in der überlieferten Form oder einmal in der modernen und einmal in der überlieferten Form an einem Tag) ist unzulässig.
Wir (R.C.) meinen: Es ist bezeichnend, daß der Vatikan inmitten der gewaltigen Krise, die die Kirche des Westens heimsucht und die jetzt noch durch die Krise des Kirchenbesuchs im Zeichen der Pandemie verstärkt wird, diesem Gewaltakt erste Priorität einräumt. Es ist bezeichnend für die vorgetäuschte Barmherzigkeit dieses Bösen Hirten, den verantwortungslose Kardinäle 2013 gewählt haben. Es ist bezeichnend für den Geist der Bosheit, der in diesem totalitären Pontifikat regiert. Das Ganze enthüllt die schreckliche Gegenwart Satans im Zentrum der Kirche.
Und dennoch: Das alles wird vorbei gehen. Dieses grotseka Schauspiel von Pontifikat wird ein Ende finden. Der überlieferte Ritus sieht sich nicht in seinem letzten Kapitel, ganz bestimmt nicht unter diesem falschen Regenten, der Karikatur eines südamerikanischen Caudillo aus dem Witzblatt! Nein. Wenn selbst Paul VI. in all seiner Macht und dem Rückhalt durch das Konzil in den 70er Jahren nicht imstande war, uns nierzuwerfen, so wird diese Bande greiser Beutemacher erst recht keinen Erfolg haben. Einfach abwarten - die Zeit ist auf unserer Seite.
Tick-tack...
Rorate Caeli bringt anschließend den englischen Text der heutigen vatikanischen Veröffentlichung, deren Wiedergabe wir uns hier sparen Wer will, findet den in blumenreichem New-Church-Jargon verfaßten Text auch auf Deutsch hier. Wir wollen jedoch noch einige Punkte hervorheben, die über die oben von RC gegebene Inhaltsangabe hinausgehen:
Aus aktuellem Anlaß
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- 17. Dezember 2021
Gebet für den Papst, der heute 85 Jahre alt wird
Herr Jesus Christus,
gib Deinem Diener Franziskus Klugheit und Einsicht,
Deine Kirche auf rechte Weise zu regieren,
und schenke uns allen Demut und kirchliche Gesinnung,
vor einer Spaltung zurückzuschrecken.
Gib ihm die Gnade, deren er zur Erfüllung seines Amtes bedarf,
verleihe ihm Gesundheit des Körpers und des Geistes
und seinem Pontifikat einen glücklichen Ausgang.
Gewähre ihm - wie uns allen - die Kraft,
unsere Sünden zu erkennen und zu bereuen,
unsere Fehler zu berichtigen
und so am Ende den durch dein heiliges Kreuz eröffneten
Weg zum ewigen Heil nicht zu verfehlen.
Franziskus hat schon verloren
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- 16. Dezember 2021
Mit welchen Einzelmaßnahmen Franziskus das Ende der überlieferten Liturgie erzwingen will und wann diese Schritte erfolgen, ist in den Einzelheiten noch ungewiß – daran, daß er dieses Ziel mit aller Macht verfolgt, besteht kein Zweifel. Aber wir haben auch keinen Zweifel daran, daß er damit jämmerlich scheitern wird.
Gegenwärtig verfolgen Franziskus und seine Komplizen eine Art Umweg-Strategie: Sie versuchen (noch) kein Verbot der überlieferten Messe – das scheint ihnen angesichts der klaren Aussagen nicht nur von Benedikt XVI., daß ein solches Verbot unmöglich ist, gegenwärtig nicht angeraten. Statt dessen richten sie die ganze Wucht und Wut ihres Angriffs gegen die Gemeinden, die sich in den letzten Jahrzehnten um die überlieferte Liturgie und Lehre gebildet haben. Sie sollen aufgelöst und ihre Mitglieder in die vom Konzilsgeist beherrschten Strukturen gepresst werden – oder gezwungen, sich in öffentlichkeitswirksam als „schismatisch“ denunzierbare Positionen zu begeben.
Nächster logischer Schritt nach dem zu erwartenden Verbot der Sakramentenspendung im überlieferten Ritus wäre dann übrigens das Verbot von Sonntagsmessen. Da die traditionsorientierten Gläubigen zu den wenigen Katholiken gehören, die die nach wie vor bestehende Sonntagspflicht ernst nehmen, müßten sie dann zur sonntäglichen Gemeindemesse gehen, wo ihnen nicht nur vielerlei liturgische Mißbräuche serviert würden, sondern auch Predigten über religiöser Diversität und den hohen Rang gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften womöglich bei gleichwertiger Abwertung des Prinzips der Unauflöslichkeit der Ehe und anderer Grundsätze von Glauben und Sitte. Die großzügig eingeräumte Möglichkeit, weiterhin an jedem zweiten Mittwoch im Monat an einer Messe im überlieferten Ritus teilzunehmen, würde dann nur noch unterstreichen, daß es dabei um die Befriedigung eines vorwiegend ästhetischen Bedürfnisses ginge, das mit den Inhalten des Glaubens und der Lebensgestaltung wenig zu tun hätte.
Da freilich liegt eine entscheidende Schwäche des Versuchs, die „Altrituellen“ auf den Weg des Konzilsgeistes zu zwingen.
Wie lange noch, o Herr!
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- 15. Dezember 2021
Rorate Caeli hat vor wenigen Stunden gemeldet, daß die Gottesdienstkongregation noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest in der kommenden Woche Ausführungsbestimmungen zu Traditionis Custodes veröffentlichen wird, die nach dem Vorbild der Regelung in der römischen Diözese des Papstes die Feier sämtlicher Sakramente mit Ausnahme der Eucharistie in der überlieferten Liturgie verbieten soll.
Selbstverständlich wäre eine solche Regelung weltkirchlich ebenso widerrechtlich und unwirksam, wie sie das für Rom ist. Aber sie manifestiert erneut und auf nachdrücklichste Weise den Willen des gegenwärtigen Regimes, die Kirche von ihren apostolischen Grundlagen zu lösen und zu einer der Welt wohlgefälligen säkularen Einrichtung umzubauen. Dazu passen die gestern bei Sandro Magister (hier deutsch) veröffentlichten Maßnahmen von Franziskus, die in der Kirche faktisch eine "Ehescheidung bei Zerrüttung" einführen sollen. Der Furor der Abtrünnigen richtet sich nicht nur gegen die altehrwürdige Form, sondern auch gegen Inhalt und Wesen der Sakramente.
Wir zitieren aus Psalm 78 (79) mit der Klage Israels über die Zerstörung von Stadt und Tempel:
1 Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe, / sie haben deinen heiligen Tempel entweiht / und Jerusalem in Trümmer gelegt.
2 Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben den Vögeln des Himmels, / dias Fleisch deiner Frommen den Tieren des Feldes.
3 Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen / rings um Jerusalem, / und niemand ist da, sie zu begraben.
4 Zum Schimpf sind wir geworden / in den Augen der Nachbarn, / zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
5 Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? / Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
6 Gieß deinen Zorn aus über die Heiden, / die dich nicht kennen, / über jedes Reich, das deinen Namen nicht anruft.
7 Denn sie haben Jakob aufgezehrt / und seine Felder verwüstet.
8 Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! / Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! / Denn wir sind sehr erniedrigt.
9 Um der Ehre deines Namens willen / hilf uns, du Gott unsres Heils! / Um deines Namens willen reiß uns heraus und vergib uns die Sünden!
Als Weihnachten noch jung war
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- 14. Dezember 2021
An Hand der älteren Messformulare für die adventlichen Quatembertage versucht Fr. Hunwicke (hier und hier) in dieser Woche einen Blick zurück in die Zeit, als der Rhytmus der Jahreszeiten noch wie selbstverständlich zur Lebenswelt des Volkes gehörte – und Weihnachten als neues Fest erst mit pastoralem Bemühen in diesen Rhytmus eingepasst werden mußte.
Liturgische Erfindungen (1)
Ich möchte ganz ehrlich zu Ihnen sein: Ich weiß nicht, wann Weihnachten erfunden worden ist. Bis auf weiteres schl8eße ich mich der Vorstellung an, daß man die Kreuzigung des Herrn auf den 25. März datierte und deshalb seine Empfängnis für den gleichen Tag vermutete, so daß der 25. Dezember zu seinem Geburtstag wurde. Ich bin ganz entschieden nicht der Meinung, Weihnachten wäre eine christliche Übernahme des Festes von „Sol Invictus“, der unbesiegbaren Sonne. Wenn morgen oder übermorgen ein paar großsprecherische Journalisten uns das wieder weis machen wollen, erinnern Sie sich bitte daran, daß die Geschichtswissenschaft inzwischen zu der übereinstimmenden Ansicht gekommen ist, daß Sol Invictus eine späte heidnische Überformung von Weihnachten darstellt – und nicht umgekehrt.
In dieser Woche begehen wir im römischen Ritus die Advents-Quatember. Ursprünglich gab es nur drei solche Abschnitte… die Fasten-Quatember ist eine spätere Ergänzung. Jedenfalls haben wir die Quatembertage jetzt jeweils in der Woche nach Pfingsten – wobei viele von uns annehmen, daß es sich dabei um eine Weiterführung der heidnischen römischen Tage der Weizenernte handelt. Dann die Quatembertage im September, die die gleiche Stelle einnehmen wie die römischen Feiern der Weinlese, und dann eben die Quatember dieser Woche, die in die gleiche Zeit fällt wie die feriae sementinae (oder sementivae), die Tage der Aussaat. (Zum jüdischen Hintergrund vergl. Sach. 8:19).