Am Rande - Woche 15

Der Karsamstag...

(11. 4.)

Bild: eigene Aufnahme

... ist nur scheinbar Tag der Grabesruhe. Während der Körper Jesu im Grab des Joseph von Armathäa lag, ist der Erlöser nach dem apostolischen Glaubensbekenntnis „hinabgestiegen in das Reich des Todes“, um dort seinen Sieg zu verkünden. Eine frühchristliche Schrift, das apokryphe Nikodemus-Evangelium, hat die Einzelheiten in lebhaften Farben ausgemalt. Auf Summorum-Pontificum hier nachzulesen:

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Die "Krise der modernistischen Theologie"...

(9. 4.)

Bild: Screensgot von der angeführten Website

... erklärt Uwe C. Lay knapp und zutreffend am Beispiel des Freiburger „Theologen“ Striet, der den Papst streng getadelt hat, weil er den Menschen Bittgebete gegen die Seuche empfohlen zu hatte - ohne freilich Schutzmasken oder medizinische Behandlung zu verwerfen.

Um als „Wissenschaft“ in der Moderne anerkannt zu werden, haben die Striets und ihre Vorläufer Gott, seine Existenz und sein Wirken mit allem Übernatürlichen beherzt aus ihrem Begriff von Wissenschaftlichkeit herausdefiniert. Kann man so machen, und in der Physik vielleicht sogar mit einigem Erfolg.

In der „Theologie“ handelt man sich damit Probleme ein, wie Lay ausführt. Ehrlicher wäre wohl, dieses Fach an diesen Hochschulen ganz zu schließen. Wenn die Bischöfe es nicht von sich aus tun, wird das bald eine Gesellschaft erledigen, die gerade dokumentiert hat, daß Gott für sie nicht „systemrelevant“ ist.

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Pell: Urteil in allen Punkten aufgehoben

(8. 4.)

Bild: twitter

Das höchste australische Berufungsgericht hat in einstimmiger Entscheidung das Urteil gegen Kardinal George Pell in allen Punkten aufgehoben. Der Kardinal konnte das Gefängnis bereits verlassen. Mehr zum Urteil und eine erste Erklärung des Kardinals bei kath.net. — Deo Gratias!

Einen materialreichen Bericht über die Reaktionen in der australischen Öffentlichkeit bringt LifesiteNews. Auf Crux kommentiert John Allen die römische Sicht auf die Entwicklung. Lesenswert auch Ludwig Ring-Eifel auf katholisch.de. Eine starke Stellungnahme von Kardinal Gerhard Müller findet sich zitiert auf LifesiteNes.

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Waffenstillstand

(7. 4.)

Bild: kna/katholisch.de

Da veröffentlicht am 6. 4. Abtpräses Schröder der Benediktiner von St. Ottilien auf katholisch.de einen Aufruf „Corona-Ostern als Zeit fpür einen Waffenstillstand – auch in der Kirche“. Im Blick auf die Gesellschaft sieht der wackere Mönch zwar auch Trennendes: Hochgefahrene Grenzen und Zäune, einen schäbigen Wettlauf um Masken und „Ventilatoren“ (er meint wohl Beatmungsgeräte). Doch es überwiegt das von der Pandemie sichtbar gemachte Verbindende: Mitgefühl für die Kranken, Dankbarkeit für Überarbeitete „und auch für die, die sich einfach nur an die Regeln halten“.

Soweit also kaum ersichtlich, an wen sich ein Aufruf zum Waffenstillstand richten könnte – doch dann ein jäher Ausfallschritt und beherzter Angriff, denn da gibt es doch Verschwörungstheoretiker und gesellschaftsverändernde Süppchenkocher: Männer (mir sind bislang nur die untergekommen), die es nicht ertragen können, dass die große Mehrheit sich recht willig ins Unvermeidliche schickt und hinnimmt, dass etwa Gottesdienste zur Zeit nur digital zugänglich sind.

Dazu ein Link auf einen Bericht über die Klage des Freundeskreises St. Philipp-Neri gegen das Totalverbot öffentlicher Gottesdienste, damit auch jeder weiß: Der Aufruf zum Waffenstillstand gilt nicht denen, die einfach nur katholisch sein und bleiben wollen, wie es die Kirche immer war. Auf die schießt der Herr Abt mit der dicksten Kanone, die ihm derzeit zu Gebote steht: „Verschwörungstheoretiker und Gesellschaftsveränderer.“

Ein Waffenstillstandsabkommen, besser gesagt, eine Unterwerfungserklärung, hat diese Sorte Kirchenveränderer längst mit der Seite vereinbart, die bei Christus und seinen Aposteln als „Der Fürst dieser Welt“ angesprochen wird.

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Die Karwoche...

(6. 4.)

...ist die Woche des Kirchenjahres, in der die Kirche sich das Leiden ihres Hauptes Christus am intensivsten vergegenwärtigt. In diesem Jahr, so scheint es, leidet auch der mystische Leib Christi in diesen Tagen und Wochen besonders stark mit, insbesondere wegen der beispiellosen Demütigungen und Schikanen durch weltliche Obrigkeiten, aber auch wegen des Verrats vieler Bischöfe und der immer dreister auftretenden Apostasie im Kreis der akademischen Theologen. Wir sehen uns daher veranlaßt, auch in dieser Woche den aktuellen Ereignissen und Entwicklungen ausführlich Raum zu geben.

Liturgische Fragen der Karwoche und des Osterfestes wurden hier in vergangenen Jahren ausführlich behandelt, etwa