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Kommunique der Ecclesia-Dei-Oberen

Bild: Via Rorate Caeli

Von links nach rechts: P. Mateusz Markiewicz (IBP), P. Michel (Regularkanoniker der Gottesmutter [Lagrasse]), Dom Marc Guyot OSB (Abtei La Garde), P. Andrzej Komorowski (FSSP), P. Louis- Marie de Blignières (FSVF), P. Yannick Vella (IBP), P. Benoît Paul-Joseph (FSSP), Dom Louis-Marie de Geyer OSB (Abtei Le Barroux), Msgr. Gilles Wach (ICRSS), kann. Louis Valadier (ICRSS), P. Mathieu Raffray (IBP) und P. Réginal-Marie Rivoire (FSVF).

Nach dem Abschluß des Treffens von Oberen der Ecclesia-Dei-Gemeinschaften am 31. August in Courtalain (45 km südlich von Chartres) haben die Gemeinschaften, Klöster und Institute der Tradition eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die heute auf Rorate Cæli im englischen Volltext publiziert wurde. Hier unsere Übersetzung:

Kommunique

Die unterzeichnenden Institute wünschen vor allem anderen, ihre Liebe für die Kirche und ihre Treue zum heiligen Vater zu unterstreichen. Diese kindliche Liebe ist heute durch großes Leid beeinträchtigt. Wir fühlen uns verdächtigt, ins Abseits gedrängt und verbannt. Jedoch erkennen wir uns nicht wieder in der Beschreibung, die der Begleitbrief des Motu Proprio Traditionis Custodes vom 16. Juli 2021 von uns gibt.

„Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben...“ (I. Joh. 1, 8)

Wir sehen uns in keiner Weise als die „wahre Kirche“. Im Gegenteil sehen wir in der katholischen Kirche unsere Mutter, in der wir Erlösung und Glauben finden. Wir sind loyale Untertanen der Befehlsgewalt des obersten Pontifex und der Diözesanbischöfe, wie das aus den guten Beziehungen in den Diözesen (die unseren Angehörigen Funktionen als priesterliche Ratgeber, Archivare, Kanzler oder Richter anvertraut haben) sowie den Ergebnissen kanonischer und apostolischer Visitationen der vergangenen Jahre hervorgeht. Wir bekräftigen unsere Treue zum Lehramt (einschließlich dessen des II. Vatikanums und dem darauf folgenden) gemäß der katholischen Lehre von der ihm gebührenden Zustimmung (s. insbesondere Lumen Gentium Nr. 25 und Katechismus der katholischen Kirche Nr. 891 und 892), wie das zahlreiche Studien und Dissertationen belegen, die von uns in den vergangenen 33 Jahren vorgelegt wurden.

Hat es irgendwelche Mißgriffe gegeben? Wir sind wie jeder Christ dazu bereit, um Verzeihung zu bitten, wo eines unserer Mitglieder sich einer ungebührlichen Sprache oder einer Mißachtung der Autorität bedient haben sollte. Wofern parteiliche Gesinnung oder Stolz unsere Herzen verunreinigt haben, sind wir zur Umkehr bereit.

„Erfülle dem Höchsten deine Gelübde“ (Ps 49, 14)

Wir bitten um einen menschlichen, persönlichen und vertrauensvollen Dialog fern aller Ideologien und der Kälte administrativer Verordnungen. Wir hoffen auf ein Zusammentreffen mit einer Person, die für uns das mütterliche Gesicht der Kirche verkörpert. Wir würden ihr gerne vom Leiden, den Tragödien und der Trauer so vieler Laien-Gläubigen in aller Welt berichten, aber auch der Priester und der Ordensmänner- und -frauen, die ihr Leben im Vertrauen auf das Wort der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. eingesetzt haben.

Ihnen war versprochen worden, daß „alle Maßnahmen ergriffen würden, um die Identität ihrer Institute in der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche sicherzustellen“. (1) Die ersten Institute haben mit Dankbarkeit die ihnen vom Heiligen Stuhl in voller Wahrung der traditionellen Lehre von der Glaubensvermittlung insbesondere im Bereich der Liturgie (entsprechend dem Memorandum vom 5. Mai 1988 zwischen Kardinal Ratzinger und Erzbischof Lefebvre) angebotene kanonische Anerkennung angenommen. Diese feierliche Verpflichtung fand ihren Ausdruck im Motu Proprio Ecclesia Dei vom 2. Juli 1988 und wurde dann auf verschiedene Weise für jedes der Institute in ihren Errichtungsdekreten und ihren Konstitutionen feierlich bekräftigt. Die Ordensmänner und -frauen sowie die Priester in unseren Instituten haben Gelübde auf diese Bestimmungen abgelegt oder dahingehende Verpflichtungen übernommen.

Auf solche Weise und im Vertrauen auf das Wort des höchsten Pontifex haben sie ihr Leben Christus zum Dienst an der Kirche geweiht. Diese Priester und Ordensleute haben der Kirche mit Hingabe und Entsagung gedient. Können wir sie heute dessen berauben, wozu sie sich verpflichtet haben? Können wir sie dessen berauben, was die Kirche ihnen durch den Mund der Päpste versprochen hat?

Hab‘ Geduld mit mir! (Mt. 18, 29)

Papst Franziskus „lädt die Hirten ein, liebevoll und gelassen zuzuhören, mit dem aufrichtigen Wunsch, mitten in das Drama der Menschen einzutreten und ihren Gesichtspunkt zu verstehen, um ihnen zu helfen, besser zu leben und ihren eigenen Ort in der Kirche zu erkennen.“ (Amoris Laetitia, 312). Wir würden so gerne das Drama, das wir erleben, einem väterlichen Herzen anvertrauen. Wir brauchen Zuhören und guten Willen, keine Verurteilung ohne vorherigen Dialog. Das harte Urteil bringt ein Gefühl der Ungerechtigkeit hervor und erzeugt Groll. Geduld erweicht die Herzen. Wir brauchen Zeit.

Heute ist die Rede von disziplinären apostolischen Visitationen unserer Institute. Wir bitten um brüderliche Zusammenkünfte, bei denen wir erklären können, was wir sind und warum wir uns bestimmten liturgischen Formen verpflichtet sehen. Vor allem wollen wir einen wahrhaft menschlichen und barmherzigen Dialog: „Hab‘ Geduld mit mir!“

„Circumdata varietate“ (Ps. 44, 10)

Am 13. August unterstrich der Heilige Vater, daß in Sachen der Liturgie “Einheit nicht Uniformität bedeutet, sondern die vielfältige Harmonie, die der Hl. Geist hervorbringt.(2).

Wir sind gerne bereit, unseren bescheidenen Beitrag zu dieser ebenso harmonischen wie vielfältigen Einheit zu leisten in dem Bewußtsein, daß, wie es Sacrosanctum Concilium lehrt, „Die Liturgie der Höhepunkt (ist), dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt.“ (SC Nr. 10)

Vertrauensvoll wenden wir uns zunächst an die französischen Bischöfe, einen wahrhaften Dialog zu eröffnen und einen Vermittler zu benennen, der für uns das menschliche Gesicht dieses Dialogs ist. Wir müssen „Urteile (...) vermeiden, welche die Komplexität der verschiedenen Situationen nicht berücksichtigen. ... Es geht darum, alle einzugliedern; man muss jedem Einzelnen helfen, seinen eigenen Weg zu finden, an der kirchlichen Gemeinschaft teilzuhaben, damit er sich als Empfänger einer » unverdienten, bedingungslosen und gegenleistungsfreien « Barmherzigkeit empfindet.“ (Amoris Laetitia Nr. 296-297).

Courtalaine, Frankreich, 31. August 2021                        <Permalink>

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Für die unterzeichnenden Institute (nicht alle persönlich in Coutelaine anwesend):

Fr. Andrzej Komorowski, Superior-General of the Fraternity of Saint Peter
Msgr. Gilles Wach, Prior General of the Institute of Christ the King Sovereign Priest
Fr. Luis Gabriel Barrero Zabaleta, Superior-General of the Institute of the Good Shepherd
Fr. Louis-Marie de Blignières, Superior-General of the Fraternity of Saint Vincent Ferrer
Fr. Gerald Goesche, General Provost of the Institute of Saint Philip Neri
Fr. Antonius Maria Mamsery, Superior-General of the Missionaries of the Holy Cross
Dom Louis-Marie de Geyer d’Orth, Father Abbot of the Abbey of Saint Magdalen of Le Barroux
Fr.  Emmanuel-Marie Le Fébure du Bus,  Father Abbot of the Canons of the Abbey of Lagrasse
Dom Marc Guillot, Father Abbot of the Abbey of Saint Mary of  la Garde
Mother Placide Devillers, Mother Abbess of the Abbey of Our Lady of the Annunciation of Le Barroux
Mother Faustine Bouchard, Prioress of the Canonesses of Azille
Mother Madeleine-Marie, Superior of the Adorers of the Royal Heart of Jesus Sovereign Priest

Anmerkungen:

[1] Informative Note of June 16, 1988, in Documentation Catholique, n° 1966, p. 739. 
[2] Video Message of Pope Francis to the participants of the Congress on Religious Life. dell’America Latina e dei Caraibi, convocato dalla CELA, 13-15 agosto 2021.  

 

Vatikan II - Relikt einer vergangenen Epoche

Bild: Aus dem zitierten Artikel der TagespostDas französische Magazin L'Incorrect hat ein Interview mit P. Guilleaume de Tanoüarn, einem der Gründer des Institut Bon Pasteur (IBP) geführt, zu dessen satzungsgemäßen Aufgaben übrigens die wohlwollend-kritische Begleitung des 2. Vatikanums und dessen Auswirkungen gehört. Die Tagespost hat das Interview mit der Überschrift: Traditionis Custodes zielt auf die Ausrottung des überlieferten Ritus  gelesen und bringt umschreibende Auszüge davon - und wir wiederum haben uns daraus die in unseren Augen wichtigsten Passagen herausgepickt. Trotzdem ist wie meistens die Lektüre einer vollständigeren Fassung dringend empfohlen.

Es beginnt ein langes ZitatAuf die Frage, ob er die Klagen des Papstes in Bezug auf die Traditionalisten verstehe, dass die traditionelle Liturgie benutzt würde, um das Zweite Vatikanische Konzil abzulehnen, antwortet Pater de Tanoüarn: „Ich lehne strikt jeglichen Vatikanum-II-Fetischismus ab. Ein Fetischismus, der nichts mit der theologischen Unfehlbarkeit des Konzils selbst zu tun hat. Es handelte sich um ein Pastoralkonzil, das in der Geschichte der Menschheit in einem Augenblick eines außergewöhnlichen Optimismus zustande kam“.

Doch heute, so erläutert der Pater, befänden wir uns in einer „extrem dunklen, extrem schwarzen Zeitspanne“. Die Kirche täte gut daran, sich der neuen gesellschaftlichen Konstellation anzupassen, mit der sie es zu tun habe, insbesondere mit der „Verarmung der sogenannten ‚reichen‘ Bevölkerungsgruppen und dem allgemeinen Verlust an Orientierung. Ganz zu schweigen von der Gewalt zwischen den Religionen, die sich aus den Ansprüchen des radikalen Islam ergibt“. Wir befänden uns heute in einer Situation, die sich grundlegend von den Siebziger Jahren unterscheide. Daher sei es „normal, dass die Katholiken etwas anderes suchen als das Zweite Vatikanum“, um sich der neuen Lage zu stellen. Doch dies bedeute keine Verurteilung des Zweiten Vatikanischen Konzils an sich, denn das Konzil sei der Ausdruck einer anderen Zeit, einer anderen Epoche. Und Pater de Tanoüarn fürchte, „dass der alte Papst, den wir haben, diese Betagtheit des Zweiten Vatikanum nicht wahrnehmen kann“. (...)

Der Papst schreibt in seinem Motu proprio, das Verhalten der Traditionalisten „widerspricht der Communio“, womit die Spaltung vorangetrieben werde. Pater de Tanoüarn meint jedoch dazu, dass der Papst es sei, „der der Communio widerspricht. Wir befinden uns in dem - von den Theologen in Betracht gezogenen - seltenen Fall, in dem der Papst selbst eine Communio zerstört, die sich gerade entwickelt und die offensichtlich Zeit, aber auch ein wirkliches Vertrauen der einen gegenüber den anderen braucht.“

Erklärung der Petrusbruderschaft

Bild: Archiv

Die Petrusbruderschaft hat unter Datum  vom 20. Juli auf ihrer zentralen Website eine offizielle Erklärung zu Traditionis Custodes veröfentlicht. Wir dokumentieren den vollständigen Text:

Es beginnt ein langes ZitatFribourg, 20. Juli 2021

Die Priesterbruderschaft St. Petrus, deren Ziel die Heiligung der Priester durch die Befolgung der liturgischen Traditionen vor der vom Zweiten Vatikanischen Konzil gewünschten Reform ist (vgl. Konstitutionen Nr. 8), hat das Motu Proprio Traditionis Custodes von Papst Franziskus mit Verwunderung aufgenommen.

Die Priesterbruderschaft St. Petrus, die gemäß den Bestimmungen des Motu Proprio Ecclesia Dei Adflicta vom hl. Johannes Paul II. (2. Juli 1988) gegründet und kanonisch anerkannt wurde, hat sich stets zum gesamten Lehramt der Kirche und zur Treue gegenüber dem Papst und den Nachfolgern der Apostel bekannt und übt ihren Dienst unter der Verantwortung der Diözesanbischöfe aus. Indem sie sich in ihren Konstitutionen auf die Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils beruft, hat sie immer versucht, Teil dessen zu sein, was der emeritierte Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 „die Hermeneutik der Reform unter Wahrung der Kontinuität der Kirche“ nannte (vgl. Ansprache an die Römische Kurie, 22. Dezember 2005).

Wir sind daher zutiefst betrübt über die Motive, die angeführt werden, um den Gebrauch des Messbuchs des hl. Johannes XXIII. einzuschränken, das im Zentrum unseres Charismas steht. Die Petrusbruderschaft erkennt sich in keiner Weise in den vorgebrachten Kritikpunkten wieder. Es ist erstaunlich, dass die vielen Früchte, die in jenen Apostolaten sichtbar werden, die mit dem Messbuch des hl. Johannes XXIII. verbunden sind, sowie die Freude der Gläubigen, die von dieser liturgischen Form profitieren, nicht erwähnt werden. Viele Menschen haben dank dieser Liturgie den Glauben entdeckt oder sind zum Glauben zurückgekehrt. Es ist nicht zu übersehen, dass aus den oft jungen und blühenden Gemeinden viele christliche Familien, Priester- und Ordensberufungen hervorgegangen sind.

In diesem Zusammenhang möchten wir einerseits unsere unerschütterliche Treue zum Nachfolger Petri bekräftigen und andererseits zum Ausdruck bringen, dass wir unseren Konstitutionen und unserem Charisma treu bleiben und den Gläubigen weiterhin dienen wollen, wie wir es seit unserer Gründung getan haben. Wir hoffen, auf das Verständnis der Bischöfe zählen zu können, deren Autorität wir immer respektiert und denen gegenüber wir uns stets loyal verhalten haben.

Im Vertrauen auf die Fürsprache der Gottesmutter und unseres Schutzpatrons, des hl. Petrus, wollen wir diese Prüfung in Glauben und Treue annehmen.

Was wird aus den Gemeinschaften: Petrus, Christkönig, Bon Pasteur?

Bild: Wikimedia Commons, gemeinfreiDie neuen Anordnungen von Franziskus zur Unterdrückung der überlieferten Liturgie – motu proprio und Begleitbrief zusammen genommen – enthalten nur einen einzigen inhaltlichen Schwerpunkt. Das ist die autoritative Feststellung in Artikel 1 des MP: Die liturgischen Bücher, die von den Heiligen Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. in Übereinstimmung mit den Dekreten des Zweiten Vatikanischen Konzils promulgiert wurden, sind der einzige Ausdruck der lex orandi des Römischen Ritus. Wie das im Einzelnen zu verstehen ist und was das rechtlich bedeutet, wird die entsprechenden Spezialisten noch eine Weile beschäftigen – was damit gewollt ist, liegt indes klar auf der Hand.

Eine der daraus vom Gesetzgeber abgeleiteten und gewollten Konsequenzen wird in den letzten Abschnitten des Begleitbriefes an die Bischöfe selbst ausgeführt. Dort heißt es am Ende des drittletzten Abschnittes:  Es liegt vor allem an Ihnen, sich für eine Rückkehr zu einer einheitlichen Form der Feier einzusetzen, indem Sie von Fall zu Fall die Realität der Gruppen, die mit diesem [traditionellen] Missale Romanum feiern, überprüfen. Der folgende Abschnitt sagt dann: Die Hinweise, wie in den Diözesen zu verfahren ist, werden vor allem von zwei Prinzipien diktiert: einerseits, um für das Wohl derjenigen zu sorgen, die in der bisherigen Zelebrationsform verwurzelt sind und Zeit brauchen, um zum Römischen Ritus zurückzukehren, der von den Heiligen Paul VI. und Johannes Paul II. promulgiert wurde.

Das heißt: Das übergeordnete Prinzip für die aus pastoralen Gründen noch begrenzt gewährte Duldung der Verwendung eines nicht der aktuellen lex orandi entsprechenden Missales ist die (euphemistisch als Rückkehr bezeichnete) Hinführung der „Gruppen“ zum Missale von 1970. Tatsächlich erhalten die Bischöfe – denen nämlich mit diesem Motu Proprio keinesfalls die Autorität über die Liturgie in ihren Diözesen „zurückgegeben wird – den Auftrag, durch fallweise (also eher häufige) Kontrolle besagter „Gruppen“ sicherzustellen, daß diese sich tatsächlich auf dem rechten Weg zur alleine anerkannten lex orandi befinden.

Dabei ist es müßig, darüber nachzusinnen, ob mit den besagten „Gruppen“ auch die bestehenden Personalpfarreien oder die Apostolate der ehemaligen Ecclesia Dei-Gemeinschafften gemeint sind. Wo es nur eine einzige „lex orandi“ gibt, sind alle gemeint, und über die tatsächliche Bedeutung einer der vielfach (juristisch gesehen) unpräzisen Bestimmungen von MP und Begleitbrief entscheiden im konkreten Fall die Machtverhältnisse. Aus dieser betrüblichen Einsicht rührt die nach LaPorteLatin zitierte Feststellung des Oberen der französischen Petrusbruderschaft, es gehe jetzt nur noch darum, die „Sterbebegleitung“ für die letzten Gläubigen der überlieferten Liturgie zu übernehmen. (Quelle)

Damit sind wir bei einem Punkt von allergrößter Bedeutung – zu dem das MP in der für Franziskus typischen Ausdrucks- und Arbeitsweise „ex negativo“ kein Wort verliert: Was wird aus den Priestergemeinschaften, deren besonderes Charisma die Pflege der von Benedikt XVI. so bezeichneten „außerordentlichen Form des römischen Ritus“ ist?

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Vom Reservat zum Zoo

Offizielles Logo„Unter der Überschrift „Von Summorum Pontificum zu Traditionis Custodes - Vom Reservat zum Zoo“ erschien heute (19. 7.) auf der Website der Priesterbruderschaft St. Pius X. eine ungezeichnete und somit zumindest halb-offizielle erste Stellungnahme der FSSPX zum neuen Motu Proprio. Der durchgängig satirische Ton der Stellungnahme – deren inhaltliche Aussagen wir weitgehend teilen können - erscheint uns an dieser Stelle und in dieser Sache wenig passend. Falls die Bruderschaft über ein „Wir haben es euch ja immer gesagt“ in Richtung auf eine konstruktive Bewältigung der die ganze Kirche in Mitleidenschaft ziehenden Krise hinausgehen möchte, muß da noch mehr und vor allem Substantielles und theologisch Fundiertes kommen. Derzeit ist der Text nur auf Französisch im Netz - Google translate ist als Notbehelf brauchbar. Und hier seit dem frühen Abend die deutsche Version.

Zur Ergänzung zwei deutschsprachige Artikel mit fundierterem Ansatz: 

Peter Winnenmöller: Die Tradition wird sich zu wehren müssen: Papst Franziskus hat seiner Kirche einen schlechten Dienst erwiesen 

Ein ungenannter Diözesanpriester: Ein Motu Proprio und bischöfliche Tollwut

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