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Leben und Bauen für die Ewigkeit

Bild: Vonder Webeite des Konvents https://www.fairfieldcarmelites.org/join-our-causeDie beauftragte Sprecherin der Karmelitinnen von Fairfield, Catherine Bauer – die selbst nicht dem Orden angehört, aber durch familiäre Beziehungen eng mit dem Konvent verbunden ist – hat in einem ausführlichen Gespräch mit dem CatholicNewsReport einige Informationen zur aktuellen Situation nach der päpstlichen Visitation im September mitgeteilt. Der Konvent mit gegenwärtig 25 größtenteils jüngeren Mitgliedern sieht sich hart bedrängt, die Vorschriften der Instruktion Cor orans für kontemplative Frauenorden umzusetzen. Dieses Dokument, erlassen 2018 von Papst Franziskus und mit Nachdruck implementiert von der Ordenkongregation unter João Braz de Aviz, verfolgt nach übereinstimmender Ansicht zahlreicher Frauenklöster – die Sprecherin nennt allein für die USA eine Zahl von etwa 60 mit entsprechenden Befürchtungen – die Absicht, die kontemplativen Gemeinschaften nach den Vorstellungen des gegenwärtigen Papstes zu „verheutigen“.

Dazu gehört zum einen ihre Einbindung in sogenannte Föderationen, die als Eigentümer jeglichen Konventsbesitzes und letzte Instanz in allen Personalangelegenheiten – auch Aufnahme oder Entlassung von Mitgliedern – strikte Kontrolle über das gesamte klösterliche Leben ausüben. Dazu gehört auch die Aufhebung zentraler Elemente der kontemplativen Existenz wie Abschaffung oder Lockerung der Klausur, Verbot der überlieferten Liturgie und der lateinischen Sprache im Chorgebet usw. Das Interview vermittelt einen kurzen, aber überaus abschreckenden Einblick in den Inhalt der insgesamt 298 Regeln, mit denen Rom künftig das Leben der frommen Schwestern bis ins Einzelne reglementieren will – für alle auf der ganzen Welt gleich.

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Der Mißbrauch dauert an

Bild: Website der Nonnen von Allentown, https://www.carmelite-nuns.com/Allentown_Carmelites_Photos_Community.htmDer Angriff des gegenwärtigen Pontifikats auf die Tradition der Kirche Christi ist umfassend. Die überlieferte Liturgie des hl. Gregor steht schon alleine wegen ihrer Reichweite und ihrer zunehmenden Resonanz bei den Gläubigen im Zentrum. Aber mit kaum geringerer Wut richten sich die Angriffe der Modernisten auf alle anderen Stränge, die die Kirche mit ihrer Vergangenheit verbinden und ihrer Umwandlung in einen global player in der Politik und auf dem Markt der Sinnstiftungangebote im Wege stehen. Veröffentlichungen in den letzten Wochen lenken (s. Links unten) unsere Aufmerksamkeit darauf, daß derzeit die kontemplativen Frauenorden frontal angegriffen werden – zumindest jene Klöster, die wie einige Niederlassungen der Klarissen (gegründet 1012) und der Karmelitinnen (gegründet 1452) ihr ursprüngliches Charisma – eben das der Kontemplation in Weltabgeschiedenheit und Armut – beibehalten oder wiedergewonnen haben.

Hauptakteur bei den aktuellen Attacken ist die Ordenskongregation unter ihrem berüchtigten Präfekten João Braz de Aviz, der 2013 den wegen ihrer partiellen Rückwendung zu überlieferten Liturgie unerträglich gewordenen Franziskanern der Immakulata und 2014 deren weiblichem Zweig mit ausgesuchter Brutalität den Garaus machte. Der selbst auf offiziellen Photos oft einigermaßen derangiert wirkende Brasilianer kann sich bei seinem Vorgehen nicht nur auf enge persönliche Verbindungen zu Papst Franziskus stützen, sondern auch auf von diesem verfaßte oder unterzeichnete (pseudo)lehramtliche Dokumente wie die apostolische Konstitution Vultum dei querere (hier deutsch zum Abruf als PDF) und die sich darauf berufende Instruktion Cor orans (hier ebenfalls deutsch) „über das weibliche kontemplative Leben“. „(Pseudo)lehramtlich“ deshalb, weil Dokumente, die, so sehr sie auch mit frommen Sprüchen und Zitaten der Väter und DES KONZILS verziert sein mögen, aber in wesentlichen Inhalten, Schlußfolgrungen und Konsequenzen der überlieferten Lehre und darauf gegründeten Praxis widersprechen, schwerlich als authentischer Ausdruck des Lehramtes gelten können.

Insbesondere Cor orans mit Vorschriften zur faktischen (kichenrechtlichen) Enteignung und Fremdbestimmung von Konventen

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Wie überleben III

Bild: Aus dem Artikel im RemnantBei aller berechtigten Empörung über die Lügen und Verdrehungen von Prälaten wie Cupich oder Roche sowie die jüngst über die Petrusbruderschaft in Rom durch den Generalvikar des Papstes verhängten Restriktionen sollte man zweierlei nicht übersehen: Die tatsächlichen und wirksamen Einschränkungen für die Gläubigen, an der heiligen Messe im überlieferten Ritus teilzunehmen oder die Sakramente nach der alten Form zu empfangen, sind gering, wenn überhaupt erkennbar. Die überwiegende Zahl der Bischöfe weltweit ist nicht bereit, sich dem Kreuzzug von Franziskus anzuschließen – warum auch immer. Und selbst mit dem Aufbau einer kirchlichen GeStaPo könnte Kardinal De Donatis kaum überprüfen oder gar verhindern, daß Taufen oder letzte Ölungen im überlieferten Ritus gespendet und Absolutionen nach der alten Formel erteilt werden. Ob und inwieweit solche Vorgänge dann öffentlich gemacht werden, ist zunächst eine Frage der Taktik: Vielleicht lernt das Pferd ja doch noch sprechen, oder der Kalif stirbt

Ein zweites Element ist in Deutschland bisher weniger zur Kenntnis genommen worden, spielt dafür in den USA und weltkirchlich eine umso größere Rolle: Die von herzlichstem Einvernehmen bestimmten Zusammenkünfte des Papstes mit den Pro-Abtreibungs-Aktivisten Biden und Pelosi  haben auch in bei Katholiken, die den Krieg gegen die überlieferte Liturgie kaum zur Kenntnis genommen haben, große Verärgerung und tiefgehende Befürchtungen ausgelöst. Die römischen Bemühungen, zu verhindern, daß die US-Bischöfe sich vernehmlich gegen den demonstrativen Kommuniongang von Abtreibungspolitkern aussprechen, spielen in diesen Kreisen die gleiche Rolle wie das Vorgehen gegen die überlieferte Liturgie bei den Konservativen: Sie machen erkennbar, daß in diesem Pontifikat trotz gelegentlicher frommer Sprüche alle traditionellen Formen und Inhalte des Glaubens zur Disposition stehen, wenn das den Machtinteressen der jesuitischen Kamarilla am päpstlichen Hof (und der Eitelkeit des regierenden Papstes) dienlich erscheint.

Unmittelbare Konsequenz dieser Entwicklung ist zunächst einmal ein deutlicher Rückgang bei den aus den USA eingehenden Spenden, die für den gerade von einem 100-Millionen-Verlust seiner Londoner Immobilienspekulation betroffenen Vatikan mindestens ebenso wichtig sind wie die Zuwendungen aus der deutschen Kirchensteuer. Längerfristig zeichnet sich als Folge ab, daß nicht nur amerikanische Kardinäle, sondern auch viele Teilnehmer des nächsten Konklaves „von den Rändern“ der dritten Welt nicht mehr so bereitwillig einen Franziskus II. wählen werden, wie das noch vor zwei, drei Jahren erscheinen mochte. Damit besteht noch kein Grund, die Wahl von Pius XIII. zu erwarten – aber das Schlimmste erscheint abwendbar.

Von daher ist es durchaus nachvollziehbar, wenn einige Beobachter der römischen Szene angesichts der jüngsten Entwicklung eine sich ausbreitender Panik in den päpstlichen Hinterzimmern konstatieren. Und es ist auch nicht völlig abwegig, in einigen Situationen als Strategie zum Überleben einfach mal die Füße ruhig zu halten. Für eine begrenzte Zeit.

Mit grenzenloser Barmherzigkeit

Bild: Aus dem zitierten Artikel auf Rorate Caeli„Um den Katholiken, die sich einigen früheren liturgischen Formen verbunden fühlen, die kirchliche Gemeinschaft zu erleichtern“ und „in Ausübung lebendiger pastoraler Nächstenliebe“ (wörtlich zitiert aus dem Schreiben des Generalvikars) hat das Generalvikariat der Diözese Rom im Anschluß an Traditionis custodes Regelungen für die Praxis der überlieferten Liturgie erlassen, deren Inhalt in wenigen Sätzen zusammengefaßt werden kann:

  1. Alle Priester, die die überlieferte Liturgie feiern wollen, auch die der Orden und Gemeinschaften, müssen dafür eine nach Ort und Zeit spezifizierte Sondergenehmigung des Generalvikariats beantragen;
  2. Alle Feiern und Zeremonien nach den alten Büchern sind verboten mit Ausnahme der Messfeier nach dem Missale von 1962, bei der die Lesungen auf italienisch nach dem Lektionar von 2008 vorzutragen sind;
  3. An den Tagen des Triduums dürfen keine Messen oder Liturgien nach den überlieferten Riten gefeiert werden, auch nicht in der Kirche der (aufgehobenen?) Personalpfarrei Santissima Trinità dei Pellegrini.

Das Original und eine englische Übersetzung des Schreibens des Generalvikars bringt Rorate Caeli. Eine Reaktion der Petrusbruderschaft, der Papst Benedikt die Seelsorge im überlieferten Ritus in ST d Pellegrini anvertraut hatte, liegt noch nicht vor. Ebenso wenig von anderer Seite.

Unser Kurzkommentar: Der Inhalt des Schreibens überrascht uns nicht, wohl aber dessen zeitliche Platzierung. Anscheinend geht es darum, angesichts der bisher zögerlichen Aufnahme und Umsetzung von TC in den meisten Diözesen der Welt ein Präzedenz zu setzen, zu dessen Beachtung dann die Ortsbischöfe mit den jeweils für angemessen erachteten Mitteln (vom persönlichen Telephonanruf bis zur Drohung mit der Entlassung) gezwungen werden sollen.

Ein zweites Ziel dürfte darin bestehen, die von den Päpsten Johannes Paul II und Benedikt XVI errichteten Gemeinschaften, zu deren Charisma die Pflege der überlieferten Liturgie gehört, durch die fortgesetzte Verhöhnung („kirchliche Gemeinschaft erleichtern“) und Demütigung entweder zur Selbstaufgabe zu zwingen oder aber dazu zu veranlassen, den Gehorsam zu verweigern und so einen Vorwand zu liefern, sie als Sünder gegen die kirchliche Einheit zu verurteilen.

Falls das dieses Mal noch nicht gelingen sollte, gibt es noch viele andere Mittel, um die Schlinge weiter zuzuziehen. Die Barmherzigkeit dieses Papstes kennt keine Grenze.

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Inzwischen ist eine deutsche Übersetzung der Anweisung des Generalvikars mit zusätzlichen Informationen auch auf katholisches.info erschienen.

Geistliche Orientierung v. M. Ramm

Bild: FSSPPater Martin Ramm von der Petrusbruderschaft ist in den vergangenen Jahren hauptsächlich als Übersetzer einer Neufassung des Missale Romanum von 1962 hervorgetreten – eine Neuauflage für die allmählich in die Jahre gekommenen deutschen Texte von Schott und Bomm.. Obwohl er derzeit keine leitende Funktion in der Bruderschaft bekleidet, hat e sich nun mit einer geistlichen Orientierung an die Mitglieder der Bruderschaft sowie Priester und Laien darüber hinaus gewandt. Der Text erschint uns wichtig genug, daß wir ihn hier nicht nur zum Erstveröffentlichungsort verlinken, sondern vollständig übernehmen.

„Es gab da ein Ereignis, das hat uns sehr getroffen, und es hat uns sprachlos gemacht. Seither hat es eine Menge von Reaktionen gegeben. Nun möchte auch ich mich äußern, und ich hoffe, damit Orientierung zu geben. Persönlich hat mich sehr bewegt, dass das Motu Proprio Traditionis Custodes genau zwei Tage vor dem dreiunddreißigsten Gründungstag unserer Bruderschaft erschien. Am 18. Juli 1988 wurde die Priesterbruderschaft St. Petrus gegründet, und schon am 18. Oktober 1988 hat Papst Johannes Paul II. sie anerkannt und kanonisch errichtet. Dieser Tag der Anerkennung unserer Bruderschaft jährt sich heute zum dreiunddreißigsten Mal. Wer sollte da nicht an das dreiunddreißigste Jahr unseres Heilands denken? Es war das Jahr seines Opfers und zugleich das Jahr der Erlösung! Das Wappen unserer Priesterbruderschaft St. Petrus ist von drei Tränen geziert. Im Moment erhalten diese Tränen einen neuen Sinn.

Feststeht, dass wir das von Papst Franziskus formulierte Anliegen, der Einheit und dem inneren Zusammenhalt der Kirche zu dienen, unbedingt anerkennen. Um dieser Einheit willen sind unsere Gründer nach Rom gegangen.

Im Jahr 1990, ich war junger Seminarist im Priesterseminar in Wigratzbad, hielt uns einer unserer Gründer einen Vortrag. Jemand hatte spöttelnd zu ihm gesagt: ,Ihr geht nach Rom, und man wird euch kreuzigen.‘ Darin liegt eine Anspielung auf eine berühmte Legende, die berichtet, wie zur Zeit des Kaisers Nero der heilige Apostel Petrus aus Rom floh, wobei ihm auf der Via Appia Christus erschien, und wie Petrus den Heiland fragte: ,Domine, quo vadis? – Herr, wohin gehst Du?‘ Jesus habe ihm geantwortet: ‚Romam venio iterum crucifigi. – Ich komme nach Rom, um wiederum gekreuzigt zu werden.‘ – An die Antwort unseres Gründers erinnere ich mich gut: ,Ja, wir gehen nach Rom, auch wenn man uns kreuzigt!‘ Diese Antwort ist richtig. Sie war richtig zur Zeit des heiligen Petrus. Sie war richtig im Jahr 1988. Sie ist noch immer richtig, auch im Jahr 2021.

Ja, der Papst und die Bischöfe sind ‚Hüter der Tradition‘. Das sollten sie zumindest sein. Sie sind nicht Herren, sondern Diener der Wahrheit. Wie der heilige Apostel Paulus seinem Schüler Timotheus schreibt, stehen sie in der Verantwortung, das ,anvertraute kostbare Gut‘ zu bewahren. Darüber werden sie einst Rechenschaft geben vor dem Herrn.

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