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SumPo-Immobilienanzeiger

Bild: Wikimedia Commons - https://archive.orgDer Brand vom Juli 2017 in der Klosterkirche war nicht der Auslöser des Endes für die Zisterzienserabtei Himmerod, aber er hat das Ende dieses vom heiligen Bernhard selbst gegründeten Klosters sicher beschleunigt. Nach einer wechselvollen Geschichte waren die zerfallenen Gebäude 1922 als Zisterzienserkloster wiederbegründet worden. In den 60er Jahren lebten dort an die 50 Mönche – zum Teil „Flüchtlinge“ aus Klöstern im kommunistisch beherrschten Osten. Die schon damals ungünstige Altersstruktur und der Mangel an Neueintritten ließ die Zahl der Brüder bis 1980 auf etwas über 30 sinken. 2011 waren davon noch acht übrige, und die Wirtschaftsbetriebe der Abtei mußten Konkurs anmelden. Zum Zeitpunkt des Brandes lebten in Himmerod noch sechs Zisterzienser – Durchschnittsalter deutlich über 70 Jahre. So kam es für niemanden überraschend, daß der damalige Abt Johannes Müller bereits im Oktober 2017 die Auflösung des Klosters und die Zerstreuung der ehemaligen Gemeinschaft mitteilte. Nur der damals 83-jährige Pater Stephan blieb in Himmerod und wollte sich für die weitere Gästebetreuung einsetzen. Tatsächlich ist er immer noch da und erhielt im letzten August für seinen das Bundesverdienstkreuz, da er sich für den Grundsatz „Wir leben alle in einer Welt“ eingesetzt habe.

Aha.

Neuer Eigentümer der Liegenschaften nach der Schließung des Klosters wurde satzungsgemäß das Bistum Trier, dessen Bischof Ackermann pflichtschuldigst seine Absicht erklärte, die nun leere Hülle als „geistlichen Ort“ zu erhalten und möglichst eine neue Gemeinschaft dort anzusiedeln. „Trotz erheblicher Anstrengungen“ ist letzteres freilich nicht gelungen – woher nehmen, ohne stehlen. Ob es vielleicht doch Interessenten gab, die dann aber den Trierern wegen zu konservativer Ausrichtung nicht genehm waren, ist nicht in Erfahrung zu bringen. Ein zweiter Brand im April 2020, der vermutlich auf Brandstiftung zurückgeht, verursachte erheblichen Schaden im Obergeschosse des Klostergebäudes. Dennoch bekräftigte Bischof Ackermann Anfang 2021 seine Absicht, die Gebäude weiterhin als „kirchlichen Ort“ zu nutzen. Er kündigte den Umbau in ein modernes, barrierefreies Jugendhaus mit 200 Betten an, in dem pädagogische und pastorale Mitarbeiter vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche bereitstellen sollten. Zur „Gegenfinanzierung“ sollten zwei bereits bestehende, aber finanziell klamme, Jugendeinrichtungen in Zell s.d.M. und Wallerfangen. geschlossen werden.

Aber aus dem zentralen Jugendhaus wird nun auch nichts. Mitte Oktober verordnete Bischof Ackermann einen Stopp aller Umbaumaßnahmen. Offizielle Begründung sind die tatsächlich erheblichen Preissteigerungen auf dem Baumarkt. Inoffiziell dürfte es wohl auch eine Rolle gespielt haben, daß ein Projekt für 200 Besucher selbst dann kaum mit Leben zu erfüllen wäre, wenn das Bistum Trier noch einige Nachbardiözesen zur Beschickung eingeladen hätte. Selbst wenn man das Alter für die Nachwuchsfunktionäre kirchlicher Organisationen weiter heraufsetzen wollte – das Durchschnittsalter des BDKJ Vorstandes beträgt derzeit 37,5 Jahre – wäre ein Haus dieser Größenordnung auch als Dauertagungsstätte kaum zu füllen, geschweige denn zu unterhalten. Und darum bleibt es auch bei der angekündigten Schließung der Jugendhäuser in Zell und Wallerfangen: Noch bevor sie die Schätze „DES KONZILS“ heben konnte und nur 60 Jahre nach Ausrufung des neuen Frühling ist die Kirche in Deutschland vergreist.

Und so wird demnächst also „in ruhiger und landschaftlich schöner Lage der Eifel“ eine Immobilie auf den Markt kommen, geradezu ideal für den Sitz einer NGO unweit Luxemburg, Belgien und Frankreich. „Geistlicher Ort“ war gestern. Es sei denn die traditionstreuen Katholiken Deutschlands und die hier wirkenden Gemeinschaften überwänden ihre Lethargie und würden den Immobilienboss und Konkursverwalter Ackermann mit Angeboten unter Druck setzen, die er nicht ablehnen könnte, ohne die Formel vom „geistlichen Ort“ als leeres Geschwätz zu enttarnen.

Gegen die Häresie des Synodalismus

Bild: ScreenshotDer absehbare Kurs der deutschen Synodalen Weges in die Spaltung und das Trauerspiel der von Franziskus in Rom veranstalteten Scheinsynoden haben in den USA lebhafte Debatten ausgelöst. Als ein Ergebnis zeichnet sich jetzt bereits ab, daß in Gestalt des „Synodalismus“ eine (nicht wirklich neue) Häresie auf den Begriff gebracht wird, die in sich die übelsten Züge zahlreicher Häresien der Vergangenheit vereinigt: Von der arianischen Reduktion der Gottmenschlichkeit Christi und damit der Christusfähigkeit des Menschen über den machtpolitischen Konziliarismus des 15. Jahrhunderts bis zu den zahlreichen Häresien des Modernismus, mit denen die Feinde der Kirche seit 150 Jahren die Kapitulation vor Säkularismus und Zeitgeist betreiben. Das ist einerseits eine höchst bedenkliche Situation – nicht ohne Grund spricht Kardinal Müller von der drohenden Gefahr einer „feindlichen Übernahme“. Andererseits hat das „nicht wirklich Neu“ den Vorteil, daß die Kirche zu vielen der neu in Umlauf gebrachten Irrtümer in der Vergangenheit bereits in feierlicher Form alles Erforderliche gesagt hat. Das ruft fast vergessene Kirchenlehrer und Kirchenversammlungen der Vergangenheit und ihre Lehrsätze erneut ins Bewußtsein zurück und lenkt verstärkt den Blick auf die Warnungen der beiden Vorgänger Bergoglios, die den Zeitgeist ebenso gut kannten und erkannten wie dieser – im Gegensatz zu dem Argentinier aber nach Kräften Widerstand leisteten.

Robert Morrison weist in einem Artikel vom 15. Oktober auf einige dieser bereits vorliegenden Fixpunkte zur Verteidigung gegen die synodalistische Häresie hin – wir bieten eine stellenweise etwas geraffte Übersetzung.

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Zur Feier des gestrigen Tages - I

 

 

Bild: ScreeShot Messa in Latino

 

Feindliche Übernahme geplant

Bild: Screenshot Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat in Gesprächen mit verschiedenen reichweitenstarken amerikanischen katholischen Medien, darunter Remnant-TV und National Catholic Register – vor einer „feindlichen Übernahme“ der Kirche durch ihre Feinde im Inneren gewarnt und zum Widerstand aufgerufen. Im Mittelpunkt der Besorgnis des Kardinals steht nun nicht nur der deutsche Synodale Weg, als dessen prominentester Kritiker Müller in den letzten Monaten hervorgetreten ist, sondern zunehmend auch die geplante „Synodensynode“, die immer deutlicher erkennbar den gleichen verderblichen Kurs einschlägt wie das deutsche Apostaten-Konzil – nun aber mit weltweiten Auswirkungen.

Es beginnt ein langes ZitatWenn sie damit durchkommen – so Müller gegenüber NCR – bedeutet das das Ende der katholischen Kirche. Und dem müssen wir widerstehen wie den arianischen Häretikern des Altertums. (…) Sie träumen von einer anderen Kirche, die nichts mit dem katholischen Glauben zu tun hat. Sie wollen diesen Prozess missbrauchen, um den Kurs der katholischen Kirche zu verändern, nicht nur in eine andere Richtung, sondern zu ihrer Zerstörung. Niemand kann eine vollständige Veränderung (der Lehre) vornehmen und an die Stelle der offenbarten Lehre setzen, aber sie haben diese merkwürdige Vorstellung von der Lehre als einer lediglich von einigen Theologen ausgeklügelten Theorie. Die Lehre der Apostel ist eine Widerspiegelung und ein Ausdruck der Offenbarung des Wortes Gottes. Wir müssen auf das Wort Gottes hören, wie es uns in der Autorität der hl. Schrift, der apostolischen Tradition und des Lehramtes vorliegt. Und wie schon die Konzilien zuvor festgestellt haben: Es ist unmöglich, die Offenbarung, die uns Christus ein und für allemal gegeben hat, durch irgendeine andere Offenbarung zu ersetzen.

(Auf die Frage, warum der Papst das zulasse:)

Das ist schwer zu sagen. Ich verstehe es einfach nicht, das muß ich ganz offen sagen.

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Absturz in die Bedeutungslosigkeit

Bild: Maarten Jansen via Wikimedia (CC BY-SA 3.0)Die Niederlande galten in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und des vergangenen Konzils als die große Zukunftswerkstatt der Kirche: hier wurde mit neuem Katechismus, Handkommunion und Pseudo-Diakoninnen am Altar erdacht und erprobt, was die Kirche in einen neuen Frühling führen sollte. Was daraus geworden ist, kann man heute nicht nur in den Niederlanden als umfassende Katastrophe besichtigen. Der Rede vom neuen Frühling hat das bislang wenig Abbruch getan hat – außer daß man vielleicht seit ein paar Jahren lieber von „Neuevangelisierung“ spricht, ohne daß das, was damit gemeint oder gewollt ist, im Reformlager jemals mehr Substanz gewonnen hätte als der verweltkte neue Frühling.

Bischof Jan Hendricks von Harlem-Amsterdam hat vor 14 Tagen seine noch verbliebenen 90 Pfarrei-Leiter (ob auch *innen, war nicht zu erfahren) um sich versammelt und ihnen den Fahrplan für das kommende Jahrzehnt mitgeteilt. Danach müssen 99 der bislang 164 Kirchen in der Diözese inenrhalb der nächsten 5 Jahre zugemacht werden – keine Priester für die Seelsorge, keine Menschen, die als Gläubige ihre Seelen für irgendeiner besonderen Sorge bedürftig erachten, kein Geld für Heizung und Unterhalt. 37 weitere Kirchen stehen dann für die nächsten 5 Jahre auf dem Absterbe-Etat – die dann noch übrigen 28 Schwerpunkt-Kirchen müssen reichen.

Bei der niederländischen Bevölkerungsdichte, Siedlungsstruktur und relativ gut ausgebautem Nahverkehr mag das auch reichen, denn während in den 50er Jahren dort noch 80% der Katholiken die Sonntagsmessen besuchten, sind es heute gerade noch einmal 3%. Bei 425 000 Taufschein-Inhabern wären das etwa 13 000 Gottesdienstteilnehmer – und der größere Teil davon ist heute schon deutlich über 70 Jahre alt und wird noch schneller wegsterben, als das Kirchenschließungsprogramm umgesetzt werden kann. Kirchlich geheiratet wird wenn überhaupt oft nur noch des Events wegen, Geburten gibt es wenige, und Taufen noch weniger. Grob geschätzt wären dann für 2032 in Haarlem-Amsterdam vielleicht 2 – 3000 Besucher der Sonntagsgottesdienste zu erwarten, also maximal 90 pro Schwerpunkt-Kirche – das werden die dann noch zur Verfügung stehenden Seelsorger*innen ja wohl noch schaffen, nachdem sie sich vom Ballast der „Altrituellen“, „Vorkonziliaren“ und sonstigen „Reformgegnern“ befreit haben.

Machen wir uns nichts vor: Was hier bevorsteht, ist kein gepflegtes „downsizing“ von der Volkskirche zur „Entscheidungskirche“ – das ist ein krachender Absturz in die Bedeutungslosigkeit einer Randgruppe, deren Angehörige sich gelegentlich zwecks Selbstbespiegelung zusammenfinden – weit hinter dem Tulpenzüchterverin und den Trainspottern, von den Moscheenvereinen ganz zu schweigen. Bedeutungslosigkeit nicht nur als Kenngröße im gesellschaftlichen Kräftespiel, sondern als Ausdruck der absoluten Unfähigkeit, Menschen zu erreichen, Werte zu vermitteln und Seelen auf dem Weg zum Heil zu unterstützen. Und mit überaus schädlichen Auswirkungen auch auf die zerstreuten Gruppierungen, die sich – wenn auch auf unterschiedliche Weise – um die Erhaltung der Substanz bemühen.

Angesichts solcher Perspektiven von „Neuevangelisierung“ auch nur zu träumen, ist Ausdruck höchsten Realitätsverlustes. Zumal der Absturz ja nicht auf die Niederlande beschränkt ist, sondern in den anderen mittel- und westeuropäischen Ländern im gleichen rasanten Tempo vor sich geht. Der Tiefpunkt ist noch nicht erreicht, wie die neuesten Meldungen aus den Niederlanden, von denflämischen Bischöfen Belgiens und dem Synodalen Weg der Teutonen erkennen lassen.

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