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Das Elend des Episkopats

Bild: VaticanNewsHeute beginnt in Fulda die Herbsttagung der deutschen Bischofskonferenz. Man kann gespannt sein, ob und wie lange noch es diesem Verein, der seinen inneren Zusammenhalt längst verloren hat, noch gelingt, zumindest den äußeren Anschein von Einheit aufrecht zu erhalten. Die Amtsversagen des stellvertretenden Vorsitzenden Bode und seine mangelnde Bereitschaft, dafür Verantwortung zu übernehmen, haben neue Bruchlinien sichtbar werden lassen.

Wir mußten uns in den vergangenen 14 Tagen mit einzelnen Aspekten des vor unseren Augen stattfindenden Zusammenbruchs der katholischen Kirche in Deutschland beschäftigen – mit ihrer beschleunigten Umwandlung in einen Sozialkonzern, mit dem Versuch zur Abschaffung der überlieferten Sexualmoral der Kirche  und mit der Spaltung des Episkopats in eine Mehrheit von modernistischen linksgrünen Zeitgeistanbetern und eine Minderheit von Katholiken.

Peter Winnenmöller versucht heute auf kath.net eine Zusammenschau dieser und anderer Zerfallserscheinungen, und zwei Abschnitte, daraus haben uns besonders gefallen:

Die Krise der Kirche geht tiefer (als die Mißbrauchsdiskussion anzeigt). Was bitte nützte es uns, wenn wir einen Bode absetzen und einen jüngeren Bode-Klon auf der Kathedra von Osnabrück platzieren?

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Dank an die Aufrechten

Bild: Wikimedia Commons, Raimond Spekking, CC BY-SA 4.0Es vergeht kein Tag, ohne daß die von der deutschen Bischofskonferenz ausgehaltenen Dreckschleudern, Verleumder und Rufmörder von nicht-genannt-soll-es-sein.de den Kölner Kardinal und Erzbischof mit meistens zum x-ten Mal aufgewärmten alten Angriffen und seltener mit neuen Attacken überziehen. Staunenswert, wie der Mann das aushält – und zum Erschaudern, mit welcher Skrupellosigkeit und virtuellen Mordlust seine Amtsbrüder in Christo diesem Treiben ja nicht nur zusehen, sondern es finanzieren und anstacheln. Und das alles nicht etwa deswegen, weil der Erzbischof einen betont traditionalistischen oder gar „gegen DAS KONZIL“ gerichteten Kurs steuern würde, sondern nur, weil er sich weigert, auf dem zur Apostasie und geradewegs ins Schisma führenden Weg der Mehrheit des deutschen Staatskatholizismus und seiner Staatstheologen mitzulaufen. Deshalb soll er vernichtet werden, so, oder so.

Natürlich ist der Kölner Kardinal nicht nur in Sachen Liturgie ein Produkt der nachkonziliaren Entwicklung, und in normalen Zeiten hätten Tradis sicher viel mit ihm zu diskutieren. Aber da, wo es nicht nur um Zweckmäßigkeit und Klugheit geht, sondern wo die Substanz von Glauben und Lehre berührt ist, steht er zusammen mit der Handvoll Amtsbrüdern aus Süddeutschland, einigen Weihbischöfen und den gerade noch zwei treu gebliebenen deutschen Kardinälen in Rom dann, wenn es darauf ankommt, auf der katholischen Seite. Und während die blasierten Nordlichter um Heeße, Genn oder Bode glauben, die glaubenstreuen Bayern als quantité négligeable abtun zu können – so sind sie halt, die Exoten von südlich des Weißwurstäquators – tut ihnen die Widerständigkeit des Kölner Erzbischofs richtig weh. Köln hat Gewicht, Köln zählt, nach Köpfen und Seelen, aber auch finanziell. Und so zetteln die Partisanen von DBK und ZDK einen Aufstand opportunistischer Subalterner und eine Pressekampagne nach der anderen an, um den letzten katholischen Erzbischof in Deutschland zu Fall zu bringen. Ein widerwärtiges Schauspiel – und es wird nicht leichter erträglich dadurch, daß das bergoglianische Rom dem nicht nur schweigend zuschaut, sondern mit zweideutigen Signalen Komplizenschaft andeutet.

Wir haben allen Grund zur Dankbarkeit, daß in der ansonsten fast ungebremst im Abfall begriffenen Deutschkirche – die Abstimmungsergebnisse auf dem synodalen Irrweg sprechen eine klare Sprache – neben einer unbekannten Zahl von Priestern „vor Ort“ dieses kleine Dutzend Bischöfe den wahren Glauben und die überlieferte Lehre nach Kräften verteidigt – gegen die überwältigende Mehrheit ihrer apostatischen „Amtsbrüder“ und der irrlichternden non-Professores an den Fakultäten der Staatstheologie. Von daher verbindet uns mit ihnen mehr, als uns die durchaus tiefreichen Meinungsunterschiede in Sachen Liturgie von ihnen trennen. Wenn die Anhänger der Tradition sich in vielem von der offiziellen Kirche separieren, dann nicht aus Dünkel, etwas Besseres zu sein, sondern aus der begründeten Sorge, dort mit in den Strudel des Niedergangs gerissen zu werden. Gerade Kardinal Woelki ist ein Beispiel dafür, wie schwer es selbst einem hohen Würdenträger fällt und gemacht wird, diesem Sog zu widerstehen. Doch wenn der Kölner steht, solange der Papst ihn nicht fallen läßt, wenn ein Bischof wie Bertram Meier von Augsburg Diakone der Petrusbruderschaft weiht und ein Kardinal wie Müller die Glaubensverderber im deutschen Episkopat als die Häretiker bloßstellt, die sie sind, besteht auch für die Kirche in Deutschland noch Hoffnung.

Da wäre es ein schönes Zeichen des sentire cum ecclesia und der Einheit über die Ritusunterschiede hinweg, am kommenden und an vielen kommenden Sonntagen in den Gemeinden der Tradition laut und vernehmlich für den kleinen Rest der deutschen Bischöfe zu beten, daß der Geist Gottes sie in ihrem Widerstand stärke und ihnen – und uns – den Weg zu einem neuen Frühling weise, der nicht auf Luf und Trug, sondern auf Wort und Weg des Herrn gebaut ist.

Messen im leichtbekleideten Ritus

Bild: MissaInLatinoWo stehen die Gläubigen und die Gemeinschaften, die der überlieferten Lehre und Liturgie der Kirche treu bleiben wollen, im Herbst 2022 – 15 Jahre nach dem Erlass von Summorum Pontificum durch Papst Benedikt und ein Jahr nach dessen Aufhebung duch Traditionis Traditores – so sollte man TC ehrlicherweise bezeichnen – von der Hand des Despoten Franziskus? Eine Antwort auf diese Frage ist schwer. Das Bild der Kirche im Jahr 2022 zeigt viele Widersprüche und gerade auch in Bezug auf die Gemeinden der Tradition viele blinde Stellen. Einigermaßen verläßliche Informationen haben wir nur aus Nordamerika und Großbritannien, dazu Teilen von Mitteleuropa.

Was den Zugang der Gläubigen zur hl. Messe und den Sakramenten nach den überlieferten Büchern betrifft, so hat der Willkürerlass von Franziskus bisher nur sehr wenig Wirkung gezeigt. In den USA haben gerade einmal vier Diözesen, darunter freilich die bedeutenden Bischofssitze von Washington und Chicago, die dort vorher in zufriedenstellendem Umfang möglichen Feiern der Liturgie im überlieferten Ritus empfindlich eingeschränkt bzw. faktisch unmöglich gemacht. Das ist nicht viel im Vergleich zur Gesamtzahl von gegenwärtig 196 Diözesen, von denen es allerdings auch vorher schon in vielen keine „offizielle“ alte Messe gab. Die Apostolate der Petrusbruderschaft in 39 und die des Instituts Christus König in 16 Bistümern blieben bislang – mit Ausnahme von Chicago – weitgehend unbehelligt. Dabei haben traditionsfreundliche Bischöfe teilweise aktiv daran mitgewirkt, die einschränkenden Vorgaben von TC ins Leere laufen zu lassen.

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Von der Kirche zum Sozialkonzern GmbH&Co KG

Bild: Synodaler Weg / LachneDer unerwartete Anfall von Mut bei 21 Bischöfen, die am ersten Synodentag das Papier zur befreiten Sexualität zu Fall brachten, hielt keine 24 Stunden. Danach hatte das Synodenpräsidium unter vereinter bischöflicher und zivilgesellschaftlchen Führung die Dinge wieder voll im Griff. Einen zwar noch unvollständigen, aber doch schon überaus erschütternden Einblick in die dazu angewandten Druckmittel und Manipulationen bietet die Synodalin Dorothea Schmidt in der Tagespost. Schnell wurde die Zahl der Dissidenten unter den Bischöfen wieder auf unschädliches Maß reduziert – das Beiboot Petri nennt die Namen von zehn Bischöfen, die den meisten Dokumenten ihre Zustimmung verweigerten:

Kardinal Woelki und Weihbischof Schwaderlapp aus Köln, Bischof Voderholzer und Weihbischof Graf aus Regensburg, Bischof Hanke aus Eichstätt, Bischof Oster von Passau, Bischof Ipolt von Görlitz, Weihbischof Wörner aus Augsburg, Weihbischof Graf zu Stolberg aus München und Weihbischof Heinrich aus Berlin. Nur zwei davon stimmten gegen alle sog. Grundlagentexte – einer davon war Bischof Voderholzer der andere Weihbischof Schwaderlapp  Der beim Beiboot noch nicht erfasste Münsteraner Weihbischof Zehkorn hat sich dreimal enthalten und einmal dagegen gestimmt – wofür er sich in einer hochnotpeinlichen Befragung von katholisch.de rechtfertigen mußte. 

Wie er mieden auch die anderen Bischöfe auf der Liste die komplette Ablehnung der ihnen vorgesetzten Zumutungen – wohl um Gesprächs- und Kompromissbereitschaft zu signalisieren. CNA hat sich die Daten zum Abstimmungsverhalten der Bischöfe genauer angeschaut – mit bemerkenswerten Einzelergebnissen.

Für den zweiten Tag hatte das Plenum namentliche Abstimmung angeordnet: Die Bischöfe sollten auch öffentlich für ihre Stimmabgabe einstehen, wie aus dem Präsidium verlautete. Außerdem hatte die Regie den Abstimmungsmodus noch so geändert, daß eine Nichtteilnahme an der Abstimmung, wie sie von zahlreichen Bischöfen praktiziert wurde, bei der Auszählung faktisch als Zustimmung gewertet werden konnte. Unter diesen Umständen kamen am 2. und 3. Tag dann nicht nur die vorbereiteten und zum Teil eindeutig der Lehre der Kirche widersprechenden Texte problemlos durch, auch der zunächst mit den 21 Gegenstimmen abgelehnte Beitrag zum Grundtext über Sexualität wurde durch Mehrheitsbeschluss mit in die Zahl der Texte aufgenommen, die in Rom als Ergebnisse der Synode präsentiert werden sollen. Nicht ohne Grund gaben sich Synodalpräsidentin Stetter-Karp und ihre Mitstreiter Bätzing und Marx nach Abschluß der Veranstaltung recht zufrieden: Den Schönheitsfehler der zuvielen bischöflichen Gegenstimmen am ersten Tage konnten sie zwar nicht komplett korrigieren, aber doch weitgehend überdecken.

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Nachlese zum Konsistorium

ScreenshotVor dem letzten Konsistorium brodelten in Rom Gerüchte, der Papst könne die Kardinalsversammlung nutzen, um einen ihm genehmen Nachfolger zu installieren. Nun, da es vorbei ist, sieht es eher so aus, als ob die Chancen für einen Franziskus II. geringer wären als je zuvor. Der hochgradig manipulative Ablauf der konsistorialen Zusammenkünfte hat viele Kardinäle schockiert, und Franziskus hat es tatsächlich fertiggebracht, mit (mindestens) einem Punkt seiner Kurienreform hyperprogressive und traditionstreue Kardinäle zugleich gegen sich aufzubringen.

Dabei geht es um die in Praedicate Evangelium (wieder so ein von Ironie triefender Titel für ein Deform-Dokument) angelegte Aufhebung des Unterschieds zwischen (sakramentaler) Weihevollmacht und (administrativer) Leitungsvollmacht, die alle Amtsvollmachten in der Kirche auf die vom Papst frei zugewiesene Leitungsbefugnis reduziert. Die Progressiven (darunter die Kardinäle Kasper und Ouellet und der Konzilshistoriker Melloni) sind vielleicht nicht im Prinzip dagegen, sehen aber die Gefahr für "DAS KONZIL" und verweisen aber auf die Notwendigkeit einer entsprechende Absicherung im Kirchenrecht. Denn, daran lassen auch sie keinen Zweifel, die Aufhebung dieses Unterschieds widerspricht nicht nur dem geltenden Recht, sondern der auch vom 2. Vatikanum noch einmal ausdrücklich bekräftigten und gegen historische Abirrungen verteidigten Lehre der Kirche.

Und eben das ist der Ansatzpunkt der von Kardinal Müller formulierten und von vielen anderen mitgetragenen Kritik, die er eigentlich beim Konsistorium zu Gehör bringen wollte, jedoch wegen nicht angenommener Wortmeldung nicht vortragen konnte und daher auf dem Umweg über LifeSiteNews an die Öffentlichkeit getragen hat. Einige Kernsätze daraus:

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