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Was ist eigentlich Indietrismus?

Bild: CBC-NewsNur für den Fall, daß Sie auf einer Insel der Seligen leben und noch nicht mitgekriegt haben, was Indietrismus ist: Das soll soviel wie Rückwärtsgewandheit oder Restaurationismus bedeuten. Mit diesem von ihm höchstselbst erfundenen Ausdruck bezeichnet unser hl. Stiefvater alle Katholiken, die an der Apostolischen Tradition und kirchlichen Überlieferung auch da festhalten, wo es ihm nicht in den jesuitischen Kram passt – und das ist ziemlich viel. Wenn Sie, lieber Leser, also nicht zum ersten Mal „Summorum Pontificum“ besuchen, sondern – alleine oder mit anderen, mehrmals oder gar gewohnheitsmäßig – dann müssen Sie nur in den Spiegel schauen und blicken in das Gesicht eines Indietristen. Dann gehören Sie nach Meinung von Franziskus zur größten Gefahr, die die „heutige Kirche“ bedroht: zu den finsteren Kräften, die „sich der Moderne widersetzen“. Oder in unserer Lesart: Sie sind einer von denen, die trotz aller Widrigkeiten den richtigen Kurs halten oder sich zumindest die größte Mühe geben.

Die „Moderne“ – wie auch immer Hegel oder Marx den Fortschritt im Detail gesehen haben mögen – als Orientierungspunkt oder Leitstern der Kirche und Widerstand dagegen als Hauptsünde – auf die Idee muß man erst einmal kommen. Das verwirft nicht nur die anderthalb Jahrtausende messende Tradition der römischen Liturgie, das stellt die ganze Lehre in Frage, die Christus seinen Aposteln anvertraut hat, und deren wesentlicher Inhalt immer darin bestanden hat, das „Gesetz nicht zu verwerfen, sondern es „zu erfüllen“ und dem „Fürsten dieser Welt“ – heute gerne als „Zeitgeist“ verharmlost – zu widersagen.

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Alles ist erlaubt - nur katholisch geht gar nicht

Bild: https://anglican.ink/2023/04/20/catholic-traditionalists-protest-bishop-of-fulhams-celebration-of-the-eucharist-at-st-john-lateran-rome/Kaum haben wir - einigermaßen widerwillig, denn es ist immer der gleiche Dreck - damit begonnen, etwas zum römischen Skandal der Woche zu schreiben, sehen wir, daß „New Catholic“ von Rorate Caeli uns das Hände-Schmutzig-Machen schon abgenommen hat. Wir übersetzen:

Es beginnt ein langes ZitatIn der gleichen Woche, in der eine große Gruppe von anglikanischen „Geistlichen“ unter Führung eines Freimaurers und geschiedenen „Bischofs“ in der bedeutendsten Kirche der Welt – in der Basilika des hl. Johannes im Lateran, der Mutter und Lehrerein aller Kirchen in Stadt und Erdkreis - etwas aufführte (s. hier), von dem Teilnehmer und Anwesende glauben mußten, daß es eine katholische Messe nach dem Novus Ordo sei, erreicht uns folgende Nachricht: Der aufblühenden Gemeinschaft des in Gründung stehenden Oratoriums in Brisbane, Australien, die sowohl nach dem Novus Ordo als auch im Überlieferten Ritus zelebriert, wurden strenge Einschränkungen für ihre „alten Messen“ auferlegt. Sie teilt mit:

Infolgedessen und nach Gesprächen mit dem Erzbischof müssen wir nun mit unserer Messe in der überlieferten Liturgie die Kirche der Unbefleckt Empfangenen verlassen. Der Erzbischof hat dem Vorschlag zugestimmt, die Zelebration in den Eingangsbereich zu verlegen. Wir wissen, daß diese Nachricht viele entsetzen und enttäuschen wird, und unsere Patres und Mitbrüder teilen diese Gefühle. Gleichzeitig hoffen wird, daß wir gemeinsam das Beste aus dieser Situation machen können.

Man kann sich schwerlich ein treffenderes Bild von der Absurdität des gegenwärtigen Pontifikats machen als diese Situation. Die Speichellecker der römischen Hierarchie, die mit bizzarer Regelungswut der Feier der überlieferten Liturgie in den kleinsten Gemeinden der ganzen Welt drakonische Einschränkungen auferlegen, sind außerstande, eine falsche Messfeier eines falschen Bischofs aus der bedeutendsten Kirche Roms fernzuhalten.

Das ist kein Widerspruch – das ist ihre Methode. Die Verwaltung des Lateran hat sich auch nur wegen des Skandals „entschuldigt“ (s. z.B. hier), den die Angelegenheit in den englischsprachigen Medien hervorgerufen hat. Aber dem Pontifikat ist es letztlich gleichgültig. Sie hassen uns, weil wir glauben, was die Kirche immer geglaubt hat. Gerne gewähren sie häretischen Pseudo-Priestern Gastfreundschaft, weil sie tatsächlich an überhaupt nichts glauiben – außer an eine tyrannische Vorstellung ihrer brutalen links-liberalen Machtposition.

Lefebvre – und was daraus zu lernen ist

Bild: Wikimedia Commons/TohmaÜbersetzung eines Artikels von Joseph Bevan auf OnePeterFive 

Wenn man in die Vergangenheit zurückschaut, erweist sich eine kurzer Blick auf das Leben von Erzbischof Lefebvre als nützlich: Er zeigt, daß wir all das schon einmal erlebt haben. Die Behandlung des Erzbischofs durch den Vatikan in den 1970er und 1980er Jahren demonstriert überzeugend, daß es damals einen Krieg zwischen der vorkonziliaren und der nachkonziliaren Kirche gab – und dieser Krieg heute immer noch andauert.

Es sieht so aus, daß Rom und die SSPX gleicherweise in der neuen Messe den Ausdruck einer neuen Religion sehen, wie das kürzlich von Kardinal Roche unmißverständlich angedeutet worden ist. Diese neue Religion ist in römischer Sicht so wertvoll, daß sie die alte Religion abschaffen wollen. Wie Papst Franziskus gesagt hat, ist die Neue Messe die „Lex Orandi“ der neuen Religion. Das gibt er offen zu – und die SSPX stimmt mit dieser Einschätzung überein. Der Unterschied ist, daß die SSPX sich für die alte Religion einsetzt. Das sind in der Tat die zwei Seiten ein- und derselben Medaille.

Beim Lesen vieler Aussagen von Papst Franziskus wird die Lehre der neuen Religion erkennbar: Daß die katholische Kirche den Daseinszweck hat, eine Kraft des Guten in dieser Welt darzustellen. Tatsächlich wird in vielen seiner zahlreichen Äußerungen das Übernatürliche – damit meine ich Tod und Gericht, Himmel und Hölle – kaum erwähnt.

Gerne gebe ich zu, daß die Welt ein besserer Ort wäre, wenn die Kirche sich wieder ihrem göttlichen Auftrag zur Rettung der Seelen zuwenden würde. Aber die Aufgabe der Alten Messe, die ich im Folgenden als die „Wahre Messe“ bezeichnen werde, hat dazu geführt, daß die übernatürlichen Gnaden ausgetrocknet sind und ein jämmerlicher Schrottplatz zerstörter Institutionen, ein Rekord-Rückgang praktizierender Gläubiger und viele Klerikale Übel übriggeblieben sind.

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Schluß mit dem Irrsinn!

Bild: Screenshot vom 18. 2.

Das Webmagazin The Catholic Thing veröffentlicht heute einen flammenden Apell des New Yorker Diözesanpriesters Fr. Edward Murray an den Papst, dem nicht zuletzt wegen seiner Pflichtvergessenheit in der Kirche überhand nehmenden Irrsin ein Ende zu setzen. Wir haben daher das geplante halbfertige „Was sonst noch geschah“ eingestampft und lieber den Beitrag Murrays übersetzt:

Die katholische Kirche befindet sich gegenwärtig in einer Situation größter Unordnung – und das kommt zum großen Teil daher, daß Papst Franziskus bereit ist, Dinge zu sagen, zu tun und zu dulden, die bisher noch kein Papst in der Geschichte gesagt, getan oder geduldet hat.

Zum Beispiel seine kürzlich spontan gemachten Bemerkungen, mit denen er Priester anweist, keinem, der zur Beichte kommt, die Absolution zu verweigern. Das steht in direktem Widerspruch zur Lehre der Kirche über die Bedingungen, die für den gültigen Empfang der Vergebung Gottes im Sakrament der Buße gegeben sein müssen. Gläubige, die sich aus welchen Gründen auch immer weigern, die Sünden zu bereuen, deren sie sich bei der Beichte anklagen, können die Absolution nicht erhalten. Es erscheint undenkbar, daß Papst Franziskus gesagt haben könnte, sie sollten dennoch absolviert werden. Aber er hat es gesagt.

Bei seiner kürzlichen Afrikareise ist er noch einmal auf das Thema zurückgekommen. Den Bischöfen des Kongo schärfte er ein: „Immer, immer bei der Beichte die Absolution erteilen“. In ähnlicher Weise sagte er 2021, daß er noch niemals irgend jemandem die heilige Kommunion verweigert habe.

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Zweierlei Bischöfe - zum zweiten

Bild: Catholic Times Columbus aus dem verlinkten ArtikelSchon vor fast einem Jahr hatten wir hier mehrfach darüber geschrieben, daß die aktuelle Kirchenkrise ihre Wurzeln – neben der alle „fortgeschrittenen westlichen Länder“ verheerenden Glaubenskrise – in einer Bischofskrise hat, wie sie die Kirche wohl seit der Arianerkrise der Antike nicht wieder erlebt hat. Diese Bischofskrise hat sich in den vergangenen Monaten enorm zugespitzt. Um auf die deutsche Szene zu schauen: Es ist einfach nicht mehr vorstellbar, wie der Graben zwischen der Handvoll glaubensbewahrender Bischöfe, die in Rom ihren Widerspruch zum „Synodalen Weg“ angemeldet haben, in einem Episkopat neben der Mehrheit koexistieren kann, die diesen Irrweg mit Zähnen und Klauen verteidigt, ja nach Kräften immer weiter in Richtung auf die Spaltung vorantreibt.

Es ist ja nicht nur der Aufsichtsratvorsitzende Bätzing, der wöchentlich in gerne gemeinsam mit der Vorsitzenden des Zentralkomitees herausgegebenen Erklärungen wissen läßt, wie weit er sich von Tradition und Lehre der Kirche „emanzipiert“ hat und daß er dabei auch den Konflikt mit Franziskus nicht scheut, der in einigen Punkten nicht so weit oder nicht so schnell vorangehen will wie der milde dreinschauende Berserker aus Limburg.

Da wäre der unglückselige Trierer Ackermann, der auf die Mitteilung eines seiner Dekane, er werden nun zum altkatholischen Reformklub übertreten, nicht etwa eine strenge Erinnerung an die weiterbestehende Kirchensteuerpflicht mit Drohung der faktischen Exkommunikation nachsendet, sondern verständnisvoll sein Bedauern über den Verlust einer wertvollen Fachkraft zu Protokoll gibt. Oder der Mainzer Lehmann-Erbe Kohlgraf, der gerne den Katechismus zur Wertschätzung homosexuellen Verhaltens hin ändern möchte und der seiner Professorenkollegin Dorothea Sattler bescheinigt, er könne sie sich „ganz hervorragend als Bischöfin“ vorstellen. Unsere Vorstellungskraft reicht demgegenüber nur dazu, sich den Wechsel beider zu den „Altkatholischen“ vorzustellen. Wie es die Handvoll glaubensbewahrender Bischöfe mit solchen Ackermännern und Kohlgrafen in einem Episkopat aushalten, übersteigt unsere Vorstellungskraft bei weitem.

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