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Von Kirchensteuer und Kirchenaustritt

Bild: Wikimedia, M. v. Remerswaele, Der Banker und seine FrauDie Glaubens- und Kirchenkrise erfaßt die ganze Welt – von apostatischen Kardinälen und Bischöfen wie Robert McElroy von San Diego, USA über Georg Bätzing von Limburg bis zu Arthur Roche als Chef der Liturgieverwaltung. Und ein Papst, der schon kurz nach seinem Amtsantritt mit dem Spruch „Wer bin ich, zu urteilen?“ eine der wesentlichsten Aufgaben seines Amtes verraten und seitdem durch widersprüchliche und bewußt mehrdeutige Aussagen alles noch schlimmer gemacht hat, trägt enorm zur Verschärfung der Lage bei. Die Kirche wird von innen heraus zerstört – und dieser Prozess ist insbesondere in Mitteleuropa weit fortgeschritten. 

Glaubenstreue Katholiken, die nicht durch materielle Unterstützung dieses Zerstörungswerkes mitschuldig werden wollen, haben in fast allen Ländern der Erde die Möglichkeit, den von ihnen geschuldeten finanziellen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums und zur Spendung der Sakramente dadurch zu erbringen, daß sie ihre Spenden einem Werk, einer Gemeinde oder einem Priester zukommen lassen, dessen Tätigkeit sie nicht in dauernde Gewissensnöte stürzt. In Deutschland – und unseres Wissens nach nur in Deutschland – besteht diese Möglichkeit nicht. Die katholische Kirche ist hierzulande als „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ organisiert, die die Mitgliedschaft in der Kirche untrennbar mit der Mitgliedschaft in dieser Rechtsinstitution und der damit einhergehenden Steuerpflicht verknüpft und die – zumindest ihrem Anspruch nach – keine Möglichkeit zulässt, aus dem säkularen Verein zur Geldbeschaffung herauszukommen, ohne gleichzeitig auch die Mitgliedschaft in der von Christus gestifteten Kirche aller Zeiten aufzukündigen.

Diese unsaubere Gemengelage ist auf historisch nachvollziehbare Weise entstanden und kirchenrechtlich wohl immer prekär – dennoch wird sie von den deutschkatholischen Instanzen (und der von der deutschen Kirchensteuer profitierenden Zentrale in Rom) „mit rattenhafter Wut verteidigt“ – so vor 50 Jahren Heinrich Böll über das säkulare Establishment der späten Adenauerzeit. So kommt es, daß ein Katholik mit deutscher Staatsbürgerschaft zwar – z. B. als Hochschullehrer oder Mitglied des Zentralkomittees angeblicher Katholiken zwar jede Glaubenswahrheit und jede Überlieferung in Frage stellen oder offen zurückweisen kann, ohne auch nur die leiseste Mißbilligung. Aber wer genug hat von dieser Apostaten-Propaganda, von den „Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare“ und dem Göttinnen-Gegendere im Religionsunterricht und deshalb aus der das alles finanzierenden säkularen Kirchensteuergemeinschaft austreten will – muß das vor dem weltlichen Amtsgericht erklären und verfällt anschließend kirchlicherseits der Exkommunikation, ganz mittelalterlich. Diese Exkommunikation ist nicht formal – das gibt das Kirchenrecht nicht her – aber sie ist praktisch: Dem Ausgestoßenen wird auf administrativem Wege der Empfang der Sakramente und ein kirchliches Begräbnis verwehrt.

Viele, die den Weg der Synodalen Kirche nicht mehr guten Gewissens mitfinanzieren wollen, haben bereits diese „Strafe“ auf sich genommen, weil sie sicher sind, vor Gott richtig und gerechtfertig zu handeln. Andere zögern und quälen sich Jahr um Jahr mit dem Vollzug dieses Schrittes – glaubenstreuen Katholiken fällt es nicht leicht, entgegen den Geboten der kirchlichen Obrigkeit zu handeln. Allen, die sich in diesem Dilemma zwischen weiterer Förderung des Unrechts oder Aufkündigung des Gehorsams gefangen sehen, bietet der hier anzuzeigende Artikel des Münsteraner Altphilologen Prof. Christian Pietsch wertvolle Hilfen bei der Erforschung ihres Gewissens und der früher oder später unaufschiebbar werdenden Entscheidungsfindung.

Den vollen Text des acht-seitigen Artikels von Prof. Pietsch
bieten wir der besseren Lesbarkeit halber nur als PDF zum Download an.

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Die Katze ist aus dem Sack!

Bild: von der Twitter-Seite des AutorsDer erst im vergangenen Jahr von Franziskus zum Kardinal gemachte Bischof McElroy von San Diego hat in einem in den USA vielbeachteten Artikel im Zentralorgan der US-Jesuiten America seine Erwartungen und Wünsche an die Weltsynode zur Synodalität zum Ausdruck gebracht: Eucharistie jederzeit und für alle Getauften, Priesterweihe für (fast) alle, Aufhebung von Sexualmoral und Keuschheitsgeboten... Der amerikanische Priester und Publizist de Souza hat dem im National Catholic Register eine scharfe Antwort entgegengestellt und dabei nicht nur McElroy, sondern auch die wie dieser von Franziskus ernannten Synoden-Regisseure und -manipulateure Grech und Hollerich angesprochen. Das Thema hat Sprengkraft: Offiziell läßt Franziskus den synodalen Weg in Deutschland kritisieren - hinter dem Vorhang hat er schon längst dafür gesorgt, daß Figuren wie Grech und Hollerich, die ganz ähnliche Vorstellungen wie MacElroy und die Deutschsynodalen verfolgen, alles in der Hand haben. Doch hier der ungekürzte Text von Fr. DeSouza aus dem NCR.

Der jüngste Brief an die Bischöfe der Welt von Kardinal Mario Grech, Chef des Vatikanischen Synodensekretariats, und Kardinal Jean-Claude Hollerich, Generalrelator der Synode über Synodalität, zeigt, daß das Management einer Synode auch nicht mehr so einfach ist wie früher.

Die früheren Synoden unter Papst Franziskus waren relativ leicht zu steuern gegenüber dem aktuellen Synodalen Prozess zur Synodalität für eine synodale Kirche. Damals konnten die Manager der Synode, nachdem sie alle angehört hatten, einfach alles in die Zwischen- oder Endberichte schreiben, was sie wollten.

Die Ursprünge der Synodensynode

So hatte auch der synodale Prozess zur Synodalität für eine synodale Kirche angefangen. Sie wird ihre Höhepunkte mit nicht nur einem, sondern gleich zwei planetarischen synodalen Zusammenkünften in Rom erreichen – einer in diesem Herbst, einer zweiten dann im Oktober 2024.

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Rom:Von wegen Samthandschuhe

Titelblatt des Spectator vom November 2015Ein ranting zur Woche der Gerüchte

Nicht, daß die Bergoglianer in den letzten Lebensjahren von Papst Benedikt die Gläubigen, die an der überlieferten Lehre und Liturgie festhalten wollen, mit Samthandschuhen angefasst hätten. Die Samtpfötchen waren und sind reserviert für die postkatholischen und paleo-protestantischen Irrläufer auf dem synodalen Weg, für die Bätzing-Bode-Bande und ihre Staatstheologen, für die Sexualrevolutionäre um P. Martin S.J. in den USA samt ephebophilem Anhang in der Hierarchie. Und nicht vergessen: für die Los-von-Rom-Bischöfe der Kommunistischen Partei Chinas.

Nein, die Tradis – und zwar nicht nur die liturgischen, sondern auch die theologischen und die ganz praktischen Evangeliumsarbeiter in den Gemeinden – wurden bestenfalls mit Arbeitshandschuhen abgefertigt. Aber das hat jetzt ein Ende, wo der Alte glücklich unter seinem Marmor liegt. Jetzt kommen die Fighter zum Einsatz – die, mit den Schlagringen drinnen und dem Schmirgelbesatz draußen. So zumindest der Eindruck nach den geplanten und mehr oder weniger unmittelbar bevorstehenden Maßnahmen gegen die Anhänger der Tradition, zu denen immer mehr Informationen aus den unheiligen Hallen der Hauptverwaltung Gottesdienst nach draußen dringen. Gewiß, vorläufig nur als Gerücht – aber in logischer Verlängerung des bisher schon faktisch geschehenen und im gleichen Geist des Hasses gegen die Lehre und Gestalt der Kirche, die der Gottes- und Menschensohn Jesus Christus seinen Aposteln vor 2000 Jahren anvertraut hat. Aber die hatten ja auch noch kein Tonband und waren überhaupt viel ungebildeter als die Jesuiten des 21. Jahrhunderts. Denn aus deren Reihen ist uns mit Franziskus der Heiland erstanden, der täglich mit dem Geiste frühstückt und alles richtet, was seine so ungefähr 270 Vorgänger alles falsch gemacht haben.

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Eine Woche haeretisch.de

Bild: Screenshot 10. 12. 18:00Sollte jemand geglaubt haben, die Bischöfe und Verbandsfunktionäre des Synodalen Weges könnten nach dem anläßlich des Ad-Limina-Besuchs abgegebenen Warnschusses aus Rom ihre Sezessionspläne aufgeben oder zumindest ein Moratorium einlegen, kann er den Punkt abhaken: Es geht weiter, wie bisher, und wie es aussieht auch noch mit gesteigertem Tempo und größerer Entschiedenheit. Alarmrufe, die aus mehreren noch nicht unter die Funktionärsherrschaft gefallenen Teile der Weltkirche eingehen, verhallen ungehört.

Dabei hat insbesondere die Kirche der USA, in der die Mehrheitsverhältnisse in der Bischofskonferenz gerade umgekehrt sind als in Deutschland, eine zunehmend kritische Position entwickelt. Bei Entwicklung und Verbreitung dieser Position spielen besonders die katholischen Internetpublikationen, die in den USA überwiegend privatwirtschaftlich organisiert sind und ohne Geld aus den überaus knappen bischöflichen Kassen auskommen müssen (und können!), eine große Rolle. Der in Rom stationierte Europa-Korrespondent des National Catholic Register, Edward Pentin, hat seinen Lesern dieser Tage einmal einen Einblick gegeben, was sich da so innerhalb einer Woche auf dem offiziell inoffiziellen Webportal der deutschen Bischöfe abspielt. Die von ihm aufgespießten Themen:

  • Die Forderung des Küng-Adepten und emeritierten Theologie-Professors Hermann Häring, die in seinen Augen verhängnisvolle Erbsünde-Lehre der Kirche zu verwerfen;
  • Die Entschuldigung des Berliner Erzbischofs Koch bei den Homo- und sonstwie Anderssexuellen für das „Unrecht“, das die Kirche ihnen in der Vergangenheit mit ihrer falschen und menschenfeindlichen Sexualmoral angetan habe;
  • Der völlig unkommentierte Bericht über ein Interview der bekannten Laien-Theologin und Schlagersängerin Sarah Connor, in dem sie meinte, viele katholische Kirchen hätten ja eine starke Atmosphäre – aber dieser überall hängende gekreuzigte Jesus sei doch reichlich gruselig;
  • Die in einem Kommentar erhobene Forderung der Redakteurin Gabriele Höfling, der 30. Jahrestag der Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen Kirche sei kein Grund zum Feiern, sondern zu seiner Revision. Schließlich habe Papst Franziskus mit seiner Revision der Katechismus-Aussage zur Todesstrafe gezeigt, daß eine Modernisierung möglich sei;
  • Die in einem eigenen Bericht gewürdigte Aussage der Erfurter Theologieprofessorin Julia Knop , wie herzerwärmend für sie es gewesen sei, das Evangelium im Gottesdienst von der Stimme einer Frau und in weiblicher Perspektive vorgetragen zu hören;
  • Und schließlich die ausdrückliche Mahnung des Leitenden Redakteurs Matthias Altmann an seinen Arbeit- und Brötchengeber, keinesfalls auf die Warnungen aus Rom zu hören und die von dort kritisierten Beschlüsse des Synweges so schnell wie möglich umzusetzen.

Zu all diesen Punkten, die hier nur aufgezählt sind, unternimmt Pentin den Versuch einer inhaltlichen Einordnung, um seine amerikanischen Leser etwas mit der deutschen Situation bekannt zu machen.

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Warnschuss aus Rom

Montage unter Verwendung von Aufnahmen des CNS und  Vatican MediaAuf durchaus ungewöhnliche Weise hat Rom die deutschen Bischöfe davor gewarnt, ihren Weg ins synodale Schisma unbeirrbar wie bisher fortsetzen. Der Vatikan veröffentlichte am Donnerstag (24. 11) in mehreren Sprachen die Reden der Dikasteriums-Vorsitzenden Ladaria und Ouellet, mit denen die beiden Kardinäle die in Rom versammelten Bischöfe dazu aufgefordert hatten, ein „Moratorium“ für den Synweg auszurufen – im Klartext: Vor dem Abschluß der Weltsynode (geplant für 2024) dort keine Beschlüsse mehr zu fassen. Die Bischöfe bzw. deren vom Glauben abgefallene Mehrheit hatten zwar eine förmliche Verpflichtung auf ein solches Moratorium abwenden können. Anscheinend waren die Römer jedoch von den in dieser Hinsicht gemachten Zusagen nur begrenzt überzeugt, zumal Bischöfe wie BätzingOverbeck und Gerber schon unmittelbar nach ihrer Rückkehr ihr „Weiter so“ angedeutet hatten.

Nun liegen die römischen Kritikpunkte also auf dem Tisch, und es wird sichtbar: Da sind nicht nur einige gar von traditioneller Seite beeinflußte Hinterbänkler am Werk, sondern das ist die offizielle Linie – soweit man im Pontifikat der Wirrungen von Linie sprechen kann. Insbesondere Kardinal Ouellet hat in seiner Ansprache (hier der Wortlaut) die Kritik am deutschen Sonderweg in einer Klarheit ausgesprochen, wie man sie in den letzten Jahren aus Rom nicht mehr gehört hat. Sogar die Warnung vor einem drohenden Schisma und die Kritik daran, daß nur eine „begrenzte Gruppe von Theologen“ bei den Beratungen zu Wort gekommen ist, hat er sich zu eigen gemacht. Inhaltlich präsentierte Ouellet fünf Punkte, in denen er ein Abrücken von der Lehre der Kirche und Verstöße gegen die Einheit mit der Weltkirche diagnostiziert:

  • Abschaffung des Zölibats und Weihe von Viri Probati
  • Zugang von Frauen zu Weiheämtern (mit ausdrücklichem Verweis auf die Unabänderlichkeit von „Dominus Jesus“
  • Neubewertungen in der Sexualmoral und der Sexualität strukturelle und funktionale Begrenzung des hierarchischen Prinzips
  • Strukturelle und funktionale Begrenzung des hierarchischen Prinzips
  • Vorschläge zur Änderung des Katechismus in wichtigen Punkten.

Der Kardinal schließt diese Aufzählung mit den Worten:

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