Am Rande Woche 28
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- 12. Juli 2020
Der Ritus von Lyon überlebt II
(12. 7.)
Mitte der Woche verwiesen wir auf eine bei New Liturgical Movement gezeigte Bilderserie von einem levitierten Hochamt im Ritus von Lyon, das die Petrusbruderschaft am 5. Juli in ihrer Kirche in Lyon zelebriert hatte. (Hier die Dokumentation auf Facebook) Dabei vermissten wir eine Darstellung der Besonderheiten dieses Ritus im Ablauf der Zelebration. Genau eine solche Darstellung hat Shawn Tribe inzwischen auf seinem Blog Liturgical Arts Journal nachgeholt. Sein Artikel, der auch einige Bilder enthält, die in NLM nicht gezeigt worden waren, besteht aus zwei Teilen.
Der erste beschreibt Herkunft und Verwendung der insbesondere vom Altardienst getragenen besonderen Paramente von Lyon. Der zweite und in unseren Augen besonders aufschlußreiche versucht, die für den Ritus typischen Aktionen, Gesten und Bewegungen der Offizianten während der Zeremonien anhand der Bilder näher zu beschreiben. Wie Shaw selbst schreibt, reichen die verfügbaren Photos zu einer vollständigen Beschreibung der Abläufe nicht aus. Zusammen mit seinen Kommentaren und Hinweisen ergeben sie jedoch ein wesentlich vollständigeres Bild der Besonderheiten des Eigenritus in diesem ältesten (gegründet bereits im 2. Jahrhundert) und als Patriarchatssitz auch ehrwürdigsten Bistums Frankreichs.
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Der in diesem Zusammenhang konsultierte Wikipedia-Artikel zum Erzbistum Lyon besteht zur Hälfte aus nicht zum Thema gehörenden Ausführungen über die gegen den ehemaligen Erzbischof Kardinal Barbarin erhobenen Vorwürfe der Vertuschung von Mißbräuchen Den Vorwürfen und einer in erster Instanz erfolgten Verurteilung des Kardinals widmet Fakipedia breiten Raum; der in zweiter Instanz erfolgte Freispruch wird nur in verklausulierter Form erwähnt. Der Artikel ist somit ein weiteres Beispiel für die Gewohnheit des von linksradikalen Agitatoren dominierten Redaktionsteams der deutschen Wikipedia, ihre ideologischen Voreingenommenheiten auf Kosten von Sachinformation und Korrektheit zur Geltung zu bringen.
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Die zweite Eroberung
(10. 7.)
Die wenige Stunden nach einem das ermöglichenden Gerichtsurteil erfolgte Umwidmung der zur Zeit als Museum deklarierten Hagia Sophia zur Moschee kann den Christen des Westens die Augen für zwei einfache Sachverhalte öffnen: Der Islam ist Todfeind des Christentums seit seinem Beginn, und er führt seinen Kampf gegen die Offenbarung des dreifaltigen Gottes mit allen Mitteln. Raub, Umwidmung und Zerstörung von Kirchen sind nur eines und nicht das blutigste davon – seit der Hedschra (das Wort bezeichnet sowohl Flucht als auch Eroberung) nach Medina im Jahr 622 haben die Anhänger des Propheten Millionen von Christen (und Juden) getötet – allein für die letzten Jahre werden Zahlen von mehr als 100 000 Opfern jährlich angegeben. Erklärungen des Friedens wie die von Abudhabi sind aus moslemischer Sicht nur Papier, genauer gesagt Taqiyya – Täuschung als Mittel der Kriegführung. Seit der Eroberung Konstantinopels 1453 ist die Hagia Sophia im Bewußtsein vieler Mohamedaner, gerade auch im einfachen Volk, die wertvollste Trophäe aus einem über tausendjährigen Krieg. Das macht sich der Despot Erdogan auch politisch zunutze.
Die zweite Erkenntnis: Anders als als die von falschen Aufklärern verbreiteten Mythen behaupten, ist die kultur- und zivilisationsbildende Kraft des Islam schwach entwickelt. Die Wirtschaft seiner Reiche beruhte in großem Umfang auf Sklavenhaltung, Tributerpressung und Kriegsbeute; ihre „Kulturleistungen“ bestehen wie auch an der großen Kathedrale von Konstantinopel zu sehen wesentlich auf der Aneignung von Eroberungen. Wo dies misslang oder als uninteressant angesehen wurde, ist die frühere reiche Landschaft der von Griechen und Römern teils ererbten, teils selbst errichteten Stadtkultur des nahen Ostens mit der Islamisierung zur Wüste geworden. Die „zweite Eroberung“ der seit fast 600 Jahren entweihten Kirche der heiligen Weisheit aus der christlich-römischen Spätantike ist somit nicht nur Eingeständnis andauernder Aggressivität, sondern auch eines in eigenen kultureller und wissenschaftlicher Defiziten gründenden Minderwertigkeitskomplexes.
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Die Kirche verliert die Orden
(9. 7.)
Die deutschen Ordensober*innen haben getagt - online versteht sich - und es wurden Referate vorgetragen. Nicht die Referate selbst, aber einen kurzen Bericht über die Veranstaltung bringen unsere verläßlichen Freunde von katholisch.de, und nein, wir haben ihn nicht gelesen, denn wir sind auch schon ohne eine weitere Runde auf der Geisterbahn urlaubsreif.
Uwe C. Lay hat ihn gelesen, und bei jedem der dort gebrachten Auszüge aus den Referaten der Ordensober*innen standen ihm die Haare zu Berge. Trotzdem hat er sie in seinen Nachtgedanken kurz zitiert und kommentiert - wer dem nähertreten will, kann das auf eigenes Risiko dort tun. Wir beschränken uns auf die Wiedergabe von Lay's Fazit:
„Was kann angesichts dieser Confusionen noch gesagt werden? Es ist der völlige Verlust der christlichen Religion und die Ersetzung durch einen seicht linksliberalen Moralismus zu konstatieren, politisch korrekt skizziert. Bezeichnend für das dem zugrunde liegende Weltbild ist ein naiver Dualismus von den Guten und den Bösen, daß die Opfer, die Unterdrückten, die Minderheiten immer die guten, die anderen so die Bösen sind. Die Aufgabe der Kirche ist so ihre (Selbst)Aufgabe, ihre Transformation in einen Hypermoralismus. (Vgl: Gehlen,Moral und Hypermoral).“
Die Selbstsäkularisierung geht in die letzte Runde.
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Der Ritus von Lyon überlebt I
(8. 7.)
Wie New Liturgical Movement mitteilt, hat am letzten Sonntag im Juni die Petrusbruderschaft in ihrer Kirche in Lyon ein feierliches Hochamt im traditionellen Ritus von Lyon zelebriert. Neben einer kurzen Einführung von Gregory Dipippo bringt das Magazin eine bemerkenswerte Reihe von 26 Photos, die zumindest einen kleinen Eindruck von den Besonderheiten dieser Lokalform der römischen Liturgie vermitteln. Dabei wird auch gezeigt, daß die Inhaber einiger Funktionen des Altardienstes über der Albe noch eine eigenartige Art von Stola tragen (Bild 11 der Serie), die zumindest von Ferne etwas an das aus dem Mittelalter überkommene Rationale einiger Bischöfe erinnert.
Da die Besonderheiten des Ritus von Lyon sich hauptsächlich in den zeitlichen Abläufen sowie in einer Reihe von Prozessionen und Bewegungen im Altarraum ausdrücken, können die Standphotos nur einen eingeschränkten Eindruck von den Abläufen der Lyoner Liturgie vermitteln. Diese setzt in der Vollform des Pontifikalamtes immerhin jeweils sieben Diakone und Subdiakone in Bewegung - von den zahlreichen anderen Altardiensten ganz zu schweigen. Eine ausführliche Darsterllung des Ritus findet sich auf dem Blog des RadTrad, der dem usus lugdunensis Im Jahr 2014 eine fünfteilige Serie gewidmet hat. Die einzelnen Teile sind über Google auffindbar.
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Im Montagskick...
(6. 7.)
...auf kath.net befasst sich Peter Winnenmöller wieder mal mit dem Synodalen Weg, dessen Scheitern inzwischen wohl auch von einigen Bischöfen ins Auge gefasst wird. Jedenfalls beginnt Würzburgs Jung schon einmal mit der Suche nach Schuldigen.
Während des allgemeinen Corona-Lockdown hat Winnenmöller zwei interessante Beobachtungen gemacht: Nachdem man einige Diskussionsrunden zum SW in Netz verlegt hatte, ohne die Teilnehmerrunde streng zu kontrollieren, mußten einige Theolog*innen irritiert zur Kenntnis nehmen, daß es doch tatsächlich Katholiken gibt, die ihrem unfehlbaren Lehramt widersprechen. Das kennen sie von ihren auf Linie getrimmten Fakultäten nämlich überhaupt nicht.
Zum zweiten sieht Winnenmöller nach der monatelangen "Gottesdienst-Quarantäne" Anzeichen dafür, daß der in den Vorjahren ohnehin bereits auf 9% gesunkene Gottesdienstbesuch sich in den kommenden Jahren noch einmal auf die Hälfte oder weniger reduzieren könnte - mit erwartbaren Folgen für die gesellschaftliche Position der Kirche.
Wie stets zur vollständigen Lektüre empfohlen auf kath.net.
Am Rande Woche 27
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- 06. Juli 2020
Wir entschuldigen uns...
(4. 7.)
...daß wir eine Woche lang unsere Freunde von katholisch.de vernachlässigt haben. Erinnern sie uns doch täglich daran, warum die Kirche damit aufhören muß, das II. Vatikanum zum Superkonzil zu überhöhen. Also - Ein paar Links aus den letzten acht Tagen:
Bischof Meier: Talente sind nicht ans Mannsein gebunden ►
Anselm Grün: Keine theologischen Gründe gegen Frauenpriestertum ►
Priester dürfen nicht das Maß aller Dinge sein ►
Ellen Ammann: Eine Diakonin in der katholischen Kirche ►
"Dienst" oder Befreiungstat? Wir brauchen eine Theologie der Macht ►
Erzbischof Welby: "Jesus war kein Weißer" ►
US-Bischöfe fordern Reformen gegen Rassismus und Polizeigewalt ►
Theologe zu Rassismus-Debatte: Kirchenlieder auf den Prüfstand ►
Moraltheologe für bewussten Fleischkonsum: 400 Gramm pro Woche ►
Wie aus einem katholischen Mädchen ein evangelischer Pfarrer wurde ►
Sonst noch Fragen?
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Msgr. Georg Ratzinger R.I.P.
(1. 7.)
Msgr. Georg Ratzinger ist am heutigen Mittwoch im Alter von 96 Jahren in Regensburg gestorben.
Deus, qui inter apostolicos sacerdotes famulum tuum Georgium sacerdotali fecisti dignitate vigere: praesta quaesumus: ut eorum quoque perpetuo aggregetur consortio. Per Christum, Dominum nostrum. Amen.
Eine Zusammenstellung von Nachrufen bringt das Beiboot Petri.
Auf Youtube gibt es zahlreiche Filme aus der Zeit des Wirkens von Georg Ratzinger als "Chef" der Regensburger Domspatzen. Hier ein kurzer Film, der einen Eindruck von seinem damaligen Wirken vermittelt:
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Vatikan II am Ende
(29. 6.)
Die Diskussion über Stellenwert und Verbindlichkeit der Texte des 2. Vatikanums hatte eingesetzt, bevor das Konzil überhaupt abgeschlossen war, und hat seitdem nicht wieder aufgehört. In den letzten Wochen – sei es wegen des allgemeinen Corona-Stresses, sei es wegen der immer unerträglicher werdenden Entwicklung in wichtigen Ortskirchen wie der deutschen – hat sich die Debatte enorm zugespitzt. Die kirchliche Linke hält sich bei alledem vornehm zurück – im gegenwärtigen Pontifikat scheint zwar nicht alles, aber doch vieles nach ihren Wünschen zu laufen.
Umso heftiger werden die Auseinandersetzungen innerhalb des traditionsorientierten Bereichs – dramatisch zugespitzt durch eine Replik Viganos auf einen ihm zu gemäßigt erscheinenden Beitrag von Weihbischof Schneider zu den Konzilsaussagen über die Religionsfreiheit und einen Briefwechsel des Erzbischofs mit dem italienischen Rechtsprofessor Paolo Pasqualucci. In letzterem scheint Vigano die vollständige Verwerfung des II. Vatikanums zu fordern – so versteht es zumindest Sandro Magister in einer soeben veröffentlichten Intervention, und sieht darin Anlaß, vor einem Abdriften in Sedisvakantismus und Schisma zu warnen. Dem will sich Peter Kwasniewski so nicht anschließen: Auch er hält das II. Vatikanum für „nicht zu retten“ und schlägt vor, nach Wegen zu suchen, seine Dokumente als historisch überholt und nicht mehr relevant zu erklären, ohne dabei in die Irrtümer zu verfallen, vor denen Sandro Magister zu Recht gewarnt hat.
Am Rande Woche 26
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- 28. Juni 2020
Ein Thema der Woche...
(27. 6.)
... die heute zu Ende geht, war die Veröffentlichung von Zahlen , nach denen im letzten Jahr mehr Menschen förmlich aus der Kirche ausgetreten sind, als je zuvor: 272000 gegenüber dem bisherigen Höchststand von 217 000 im Jahr 2014. Insgesamt – die Zahl der Taufen kann die Abgänge durch Tod längst nicht mehr kompensieren – zählt die deutsche Kirche 400 000 Köpfe weniger als im Jahr zuvor. In amtlichen Texten gibt man sich entsetzt oder zumindest zerknirscht, aber an einem halten alle unverbrüchlich fest: Der bisherige Kurs war richtig, und in Zukunft wird man ihn noch konsequenter verfolgen. Michael van Laack hat dazu auf Philosophia Perennis das Nötige gesagt.
Zweites Thema der Kirchenwoche waren die beim „Ständigen Rat der deutschen Bischofskonferenz“ ventilierten Pläne für eine bundesweite Neuausrichtung der Priesterausbildung. Sie orientieren sich an den dramatisch gesunkenen Zahlen der Priesteramtskandidaten und laufen letztlich darauf hinaus, nur noch drei Seminare zu erhalten. Bereits die ersten Echos zeigten, daß die Planer es versäumt hatten, einen Blick über den Tellerand ihrer Spreadsheats hinaus zu werfen: die Bayern sprachen ein kräftiges Mir san mir, Bischof Fürst will auf jeden Fall Tübingen bewahren und Bischof Neymeyr aus Erfurt beschwerte sich, daß man wieder einmal den Osten vernachlässigt habe...
Besonders pikant der Einwand von Professorin Johanna Rahner, deren Kritik in der Hauptsache monierte, die Pläne könnten die Stellung der Fakultäten für Theologie an den Hochschulen beschädigen – keine neue Stellen mehr, statt dessen Streichungen und Kürzungen, und ausgerechnet in der „Wissenschaft“.
Das, immerhin, wäre doch ein Hoffnungsschimmer.
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Aufruf zum Widerstand!
(24. 6.)
Bischof Ackermann von Trier, der in Sachen Bistumsumbau besonders radikale Pläne entwickelt hatte, mußte Anfang des Monats in Rom feststellen, daß auch im gegenwärtigen Pontifikat nicht alle rechtlichen und theologischen Vorgaben zur Disposition stehen. Ackermann muß - zumindest formal - einige Abstriche an seinem Konzept machen.
Der Münsteraner Kirchenrechtler Schüller, der als einer der Inspiratoren hinter Ackermanns Konzept gilt, ist empört, und ruft als guter Jurist zum Aufstand gegen Rom auf. Ihm erscheint der römische Einspruch „sinnfällig für das feudalherrschaftliche und zugleich zentralistische Gebaren der römischen Kurie“. Einzelne Kuriale hätten wohl „Kindheitserinnerungen an den Pfarrer im Dorf 'romantisch verklärt' und 'zur Richtschnur römischer Gängelei' gemacht“, wie katholisch.de referiert. Und zum feierlichen Abschluß: „Hier wird Widerstand zur Pflicht.“
Und bei all dieser Großsprecherei merkt der Mann wohl noch nicht einmal, wie sehr er in den inzwischen stark angegammelten Stiefeln der vaterländischen Deutschkatholiken des 18. und 19. Jahrhunderts steckt, an deren Namen sich zu Recht kaum noch jemand erinnert.
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5 Jahre „Laudato Si´“
(22. 6.)
Ein ganzes Jahr lang sollen in Rom Veranstaltungen die im Mai 2015 erschienene Enzyklika Laudato Si´ ins Bewußtsein rufen. Ziemlich viel für ein fünfjähriges Jubiläum, und doch verständlich, ist LS doch die einzige bis jetzt vom gegenwärtigen Pontifex selbst verfaßte Lehrschrift.
Als kirchliche Lehrschrift freilich eher zweifelhaft, wie Andrea Gagliarducci in seinem dieswöchigen Kommentar auf Monday Vatican feststellt, bergen Form und Inhalt des Textes doch „das Risiko, daß der pragmatische Zugang den religiösen Inhalt überdeckt“, wie Gagliarducci überaus höflich feststellt. Und weiter:
„Das ökologische Thema war für Papst Franziskus vor allem als eine allgemeine Herausforderung für die Menschen des Amazonasgebietes wichtig.
Die Veröffentlichung von Laudato Si markiert einen idealen Weg, der den Weltjugendtag nach Panama und zur Sondersynode für die Panamazonas-Region führte. Integraler Umweltschutz ist Papst Franziskus wichtig, weil er ein Mittel dazu ist, den Träumen Bolivars näher zu kommen, alle Menschen Amazoniens zu vereinen und einen großen Lateinamerikanischen Kontinent zu formen, der die indigenen Völker nicht marginalisiert und ein Führer für die Welt sein kann.“
Deutsch wie jede Woche auf Beiboot Petri.
Am Rande - Woche 25
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- 18. Juni 2020
Benedikt in Regensburg
(18. 6.)
Nach der überraschenden Reise von Papa Emeritus Benedikt nach Regensburg zu seinem schwerkranken älteren Bruder Georg ist die Nachrichtenlage unklar - was angesichts des durch und durch privaten Charakters der ganzen Angelegenheit kein Grund zur Kritik ist. Was feststeht ist, daß Benedikt am Donnerstag mit einer Maschine der italienischen Luftwaffe nach München geflogen und in Begleitung von Bischof Voderholzer, seinem Sekretär Gänswein und ärztlicher Begleitung nach Regensburg weitergereist ist. Benedikt wird dort im Priesterseminar wohnen, während sein Bruder sich offenbar in seinem Wohnhaus aufhält, wo ihn Benedikt inzwischen schon mehrfach besucht hat. (Weitere Informationen auf katholisch.de, Tagespost.de, Bayrischer Rundfunk und bei CNA.)
Wie das Bistum Regensburg am Sonntag bekannt gegeben hat, wird Benedikt voraussichtlich am Montag die Rückreise in den Vatikan antreten.
Wir sind im Gebet mit den beiden nun vor dem Ende ihres Lebensweges stehenden Söhnen einer katholischen Familie, denen die Kirche viel zu verdanken hat.
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„Solacium migrantium“
(17. 6.)
Die von Franziskus dekretierte Erweiterung der lauretanischen Litanei um die Anrufung „Trost der Migrierenden“ gibt den Lästermäulern von Marco Tosatti reichlich Gelegenheit, ihre Zungen zu wetzen – was wir gut verstehen können. Freilich denken wir, daß das Dekret nur begrenzte Wirkung entfalten wird. Die Gemeinden der Tradition haben bisher schon frühere Fassungen dieses altehrwürdigen Gebetes gesungen, und daß die Randalierer von der Antifa bei ihren „No Borders“-Festivals die Mutter Gottes anrufen – da müßte schon ein großes Wunder geschehen.
Aber bei Gott ist ja kein Ding unmöglich. Und dieser Mantel ist wirklich sehr weit und breit, wie auf dem Bild der Schutzmantelmadonna von Ptujska Gora zu sehen ist. Freilich sieht man dort auch, daß alle, die unter diesem Mantel Schutz und Trost finden, anbetend niederknien.
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Apostel ab in Rente!
(15. 6.)
Gerne wird gesagt, Bischöfe seien verpflichtet, mit dem 75. Lebensjahr dem Papst ihren Rücktritt anzubieten. Fr. Hunwicke hat sich die Rechtslage genauer angeschaut und keine dahingehende Verpflichtung hefunden. Einen Vorschlag, einen Rat - aber keine Verpflichtung. Hunwicke bezweifelt darüberhinaus, daß eine rechtlich bindende Verpflichtung möglich wäre, denn:
„Wir müßssen die Vorstellung aufgeben, dir sich insbesondere in diesem Pontifikat entwickelt hat, daß ein Bischof ein Bezirksmanager in einem internationalen Konzern wäre, den man entlassen kann. So ist das aber nicht. Bischöfe sind Nachfolger der Apostel, der vom Gesit getragene Hohepriester und oberste Sakramentenspender seiner Ortskirche als Teilkirche innerhalb der Gesamtkirche“.
Mehr zu den in diesem Zusammenhang durchgesehenen Rechtsvorschriften auf Fr. Hunwickes Mutual Enrichment.
Am Rande - Woche 24
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- 13. Juni 2020
Antirassistisches Hochgebet
(12. 6.)
Ach, was haben wir ihn vermißt, den guten Herrn Hagenkord von den Schnellmerkern, der uns beim vatikanischen Sender immer so nett erklärt hat, daß das, was die Römer da sagen, genau das ist, was die Deutschen gerne hören wollen. Haben wir ihn vermißt?
Naja - jetzt ist er wieder da und hat ein tolles Thema mitgebracht: Da gibt es irgendwo in den vielfältigen Optionen des Novus Ordo ein Hochgebet für eine Votivmesse der Versöhnung (nachzulesen hier), und darin steht doch tatsächlich die Bitte: "so sammle die Menschen aller Rassen und Sprachen, aller Schichten und Gruppen zum Gastmahl der ewigen Versöhnung".
RASSEN! Das geht nun doch mal gar nicht. "Das Wort sollte in unserer Liturgie nicht mehr vorkommen" fordert der SJ, denn er weiß: Nicht Gott gewährt die Überwindung des Trennenden - das schaffen wir selbst, per Sprachregelung, und bist Du nicht willig so brauch ich Gewalt.
Der Gedanke hat Potential: Wenn schon Rom das Lehramt nicht mehr wahrnehmen will, übertragen wir es einfach dem Bundestag. Oder gleich der TAZ.
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Gelddruckmaschine Vatikan
(10. 6.)
Neben all dem anderen, was die Kirche niederdrückt, gibt es die immer neuen Nachrichten über die Finanzskandale rund um die vatikanischen Kassen und Banken. Der hl. Stuhl, so sagt man uns, ist zwar stets klamm und muß betteln gehn, um die laufenden Ausgaben zu stemmen - aber andererseits gibt es da anscheinend dunkle Gewölbe, in die man, wie Kardinal Pell es getan hat, nur einmal ordentlich hineinleuchten muß, um die eine oder andere vergessene Milliarde aufzufinden. Man hat es Pell nicht gedankt.
Wir haben das Thema bisher gemieden, von Geld verstehen wir nicht wirklich etwas, und auch die Enthüllung, daß der Vatikan Taschendiebe (in Jeans) und Großkriminelle (in Bischofssoutanen) gleicherweise anzieht, kann uns nicht erschüttern - Sünder sind sie allesamt, wir auch. Aber was jetzt Andrea Gagliarducci, der ein langjähriger Kenner und sorgfältiger Beobachter aller vatikanischen Angelegenheiten ist, zusammengetragen und auf Monday Vatican veröffentlicht hat, ließ uns doch ein- bis zweimal schlucken. Dort wird wird wirklich im großen Maßstab operiert und anschließend mit harten Bandagen um die Beute gekämpft.
Auf Deutsch nachzulesen wie jeden Montag beim Beiboot Petri.
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Worauf es wirklich ankommt
(8. 6.)
Soviele irritierende Signale und einander widersprechende Wegweiser wie in diesen Wochen gab es selten - außerhalb wie innerhalb der Kirche. Hier ein paar Links zu Beiträgen, die Katholiken helfen können, etwas Licht in die Düsternis zu bringen.
Peter Kwasniewski schreibt auf New Liturgical Movemnet zum Thema How the Traditional Liturgy Contributes to Racial and Ethnic Integration - und ja, da gibt es noch mehr als die gemeinsame Liturgiesprache Latein.
Aif OnePeterFive macht sich Dan Millette Gedanken darüber, welche Auswirkungen die Erfahrungen und Erfindungen des Corona-Lockdown auf die Gestalt des Novus Ordo haben können. Der Titel seines Beitrages deutet schon an, daß er wenig Gutes erwartet: A Brave New Liturgical World is Coming ... Again. Millette phantasiert nicht einfach so vor sich hin, sondern stützt sich auf Beobbachtungen bei einer im Internet übertragen pfingstlichen Messfeier von Bischof McElroy von San Diego - screenshots davon sind auf dem Blog Bravest Thing für die zukünftige Geschichtsschreibung des Novus Horror überliefert,
Zwischen Kardinal Gerhard Ludwig Müller und Weihbischof Schneider, die letzthin oft übereinstimmende Ansichten äußerten, gibt es einen deutlichen Dissens in der Frage der Erklärung von Abu Dhabi zur Bürderlichkeit aller Menschen von Papst Franziskus und Großimam Ahmad Al-Tayyeb. Maike Hickson referiert auf LifesiteNews zunächst wohltuend sachlich die Position Müllers und läßt dann Bischöf Müller mit einem ausführlichen Statement zu Wort kommen: There is no common faith in God nor common adoration of God shared by Catholics and Muslims.