„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Wie klug sind Schlangen?
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- 28. September 2021
Die Krisen spitzen sich zu - in den Ortskirche, aber auch in Rom, wo das Pontifikat des nur noch Phrasen - hohl selbst da, wo sie fromm klingen - von sich gebenden Papstes von einem Tiefpunkt zum nächsten torkelt. Die große Frage ist: „Wie kann man überleben?“ - und Fr. Hunwicke stellt dazu Überlegungen an, die den Lesern von Summorum-Pontificum vertraut vorkommen dürften. Hier unsere Übersetzung seines Beitrags auf Mutual Enrichment von gestern:
Wie klug sind Schlangen?
Es wird berichtet, daß ein traditionsorientierter Karmeliterinnen-Konvent in den USA vor einer „Apostolischen Visitation“ steht.
Wir alle wissen, was diese unheilschwangere Formel für die Franziskaner der Immakulata bedeutete. Das Wort „apostolisch“ klingt zunehmend so bedrohlich wie das Wort „demokratisch“ aus dem Munde der Stalinisten oder „Gesundheitsfürsorge“ im Sprachgebrauch von Abtreibungsunternehmern.
Wie kann man überleben?
Auf jeden Fall müssen glaubenstreue Katholiken so klug sein oder werden wie jemals eine Schlange aus der Bibel gewesen ist. Neue religiöse Gemeinschaften sollten sich nicht um einen kanonischen Status bemühen. Ein kanonischer Status bedeutet nur, daß man sie dazu zwingen kann, die wenig zärtliche Unbarmherzigkeit einer Visitation zu erdulden. Neue religiöse Gemeinschaften sollten technisch gesehen den Status bewahren, bloße außer-kanonische Lebensgemeinschaften von Frauen oder Männern zu sein.
Nachdem Fr. Hope die Wallfahrt zu unserer Lieben Frau von Walsingham in der anglikanischen Pfarrkirche von Klein-Walsingham wieder aufgenommen hatte, gab es Schwierigkeiten mit dem evangelikalen Bischof von Norwich. Also baute Hochwürden eine Wallfahrtskirche (samt „Heiligem Haus“) auf einem Grundstück, das nicht dem Reich der Unfreiheit gehörte – und brauchte sich so auch nicht nach dessen Gesetz zu richten. Als Alternative wird für die absehbare Zukunft ein Angebot überflüssiger Kirchen bereit stehen, die von einer Vielzahl zusammenbrechender Sekten auf den Markt gebracht werden. (Es mag etwas List bei ihrem Erwerb erforderlich sein – vor einigen Jahren versuchte die Piusbruderschaft, eine aufgegebene anglikanische Kirche in Manchester zu erwerben, bis, nun ja...)
Man sollte jedenfalls alle möglichen rechtlichen und finanziellen Konstruktionen einsetzen, um Grundeigentum und Geld vor dem Risiko „apostolischen“ Zugriffes in Sicherheit zu bringen. Niemand kann daran zweifeln, daß PF selbst einen bestimmten Stil des Katholisch-Seins (und einen Stil von bestimmten Katholiken) zutiefst und prinzipiell verabscheut, aber es gab auch den Verdacht, daß es in Rom Leute gibt, deren „apostolische“ Motive eher finanzieller denn stilistischer Art sind.
Solcher Verdacht rückt die Kirche wirklich in kein gutes Licht.
Es ist unmöglich zu wissen, wie lange die Angriffe und Grausamkeiten dieser Art von „Apostolizität“ andauern werden. Als Arbeitshypothese sollte man davon ausgehen, daß es sich noch einige Zeit hinzieht.
Ganz davon abgesehen stelle ich die so leichthin zur Mode gewordene Verwendung des Begriffes „apostolisch“ für Gelegenheiten in Frage, bei denen „päpstlich“ gemeint ist. Wenn ich selbst ein Apostel wäre, würde ich vermutlich mit einem Rechtsanwalt darüber sprechen.
Ich denke, der Begriff war früher einigermaßen unschädlich, als man von „Apostolischen Vikaren“ sprach, aber er wird weniger akzeptabel, wenn er in Zukunft bedeuten soll: „Wir sind hinter dir her, und wehe, wenn wir dich kriegen!“.
Der Stuhl von Antiochien ist „apostolisch“, aber ich bezweifle, daß Seine Seligkeit sich damit beschäftigt, Lateinische Schwesternorden zu visitieren und zu schikanieren. Vielleicht sollte er seinen Bruder in Rom verklagen.
Ich sehe jedenfalls nicht, was daran falsch sein sollte, das Bistum von Rom weiterhin in guter alter Weise als den „Heiligen Stuhl“ zu bezeichnen – und sich ansonsten den Daumen zu drücken.
Kompliment für „Maria 1.0“
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- 27. September 2021
Mit einem offenen Brief hat sich Dorothea Schmidt von „Maria 1.0“ gegen die Anmaßung der progressistischen Kräfte beim Synodalen Weg gewandt, die Dokumente der Versammlung auf „genderegerechte“ Sprache zu trimmen. In ihrem Schreiben, das die Tagespost unter heutigem Datum veröffentlicht, schreibt sie u.A., diese Sprech- und Schreibweise sei keine respektvolle Ausdrucksweise, sondern „ein Kniefall vor einer machtförmigen Ideologie und die de-facto Anerkennung ihrer totalitären Ansprüche“. Dabei handele es sich um eine „willkürliche Veränderung“ der deutschen Sprache durch „unterschiedlichste Sonderzeichen, Weglassungen, Anfügungen und grammatikalische Totalausfälle“, die keiner inneren Logik folgten, „sondern nur der sich täglich ändernden Willkür von Aktivisten entspringt“.
Darüber hinaus schreibt sie, es sei „elitär, undemokratisch und übergriffig“, wenn sich „eine selbsternannte Avantgarde-Partei innerhalb der Gemeinschaft aller Katholiken“ das Mandat anmaße, im Namen einer selbst definierten „Geschlechtergerechtigkeit“ Volkserziehung zu betreiben und dafür sogar die Sprache zu waschen. Denn „Die gewachsene Muttersprache eines ganzen Kulturraumes gehört Ihnen nicht!“ Zusätzlich verweist Schmidt auf die Meinungsumfragen mehrerer unterschiedlicher Auftraggeber, die belegen, dass der Großteil der Bevölkerung Gendersprache ablehne. „Mir ist nicht bekannt, dass eine Umfrage unter Katholiken existiert, oder durch die Bischofskonferenz oder das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken in Auftrag gegeben worden wäre, die ein überraschendes und dringendes Begehren dokumentiert, ,Gender-Sprache‘ im katholischen Kontext zu verwenden – im Gegenteil, Sie würden für Ihre unerwünschte Volksbelehrung eine schallende demographische Ohrfeige bekommen.“
Nun ja - diese Ohfeige hat sie den Vertreterinnen und Vertretern der menschenfeindlichen Genderei mit ihrem mutigen Auftritt jetzt stellvertretend erteilt. Die Genderista und Wokiban müssen sich nun dazu verhalten - also klar bekennen, daß Argumente sie nicht interessieren, oder zugeben, daß sie nur auf die Macht von wie auch immer zusammenmanipulierten Gremienmehrheiten bauen - so wie einst die Bolschewiki in ihrer Räterepublik. Wünschenswert wäre, wenn öfter die wenigen noch übriggebliebenen katholischen Vertreter in pseudo-katholischen Gremien den Mut fänden, den Verderbern von Glauben und Sitte, Sprache und Kultur so offensiv entgegen zu treten.
Noch eine Stimme der Vernunft...
...findet ungewohnten Platz auf katholisch.de: Der Politologe Mariano Barbato warnt vor zerstörerischen Kraft der Übertragung demokratististischer Strukturen auf die Kirche und dem dazu konzipierten Plan einer freiwilligen Selbstbindung von Klerikern an Gremienentschidungen.
Einfacher Priester am Papstaltalter?
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- 25. September 2021
Seit längerem meidet Papst Franziskus die Zelebration am seit Jahrhunderten den Päpsten vorbehaltenen zentralen Altar der Peterskirche über der confessio mit dem Petrusgrab – oft einfach als „der Papstaltar“ bezeichnet. Für bestimmte feierliche Anlässe, bei denen er eigentlich selbst hätte zelebrieren sollen oder können, hat Franziskus in den vergangenen Monaten mehrfach Kardinäle dazu beauftragt, an diesem Altar quasi in seiner Vertretung zu zelebrieren – das mag mit Hinsicht auf seinen angeschlagenen Gesundheitszustand durchaus angehen.
Am 2. Oktober soll dort nun „ein einfacher Priester“, wie es heißt, dort zelebrieren: Hw. Fabio Rosini, ein ehemaliger Musiker, heute beliebter Jugendprediger und Berufungsdirektor der römischen Diözese, der dem neokatechumenalen Weg angehört. Alle Priester, die das wünschen, sind zur Konzelebration eingeladen. Diese Zelebration des einfachen Priesters am Papstaltar, die sich übrigens auf das Motu Proprio Peculiare Ius Pauls VI. von 1966 stützen kann, seitdem aber so gut wie nie vorkam, hat bei vielen der Tradition zugeneigten Katholiken Irritationen ausgelöst und Kritik hervorgerufen – auf katholisches.info ist sogar von einer „Trivialisierung des Confessio-Altars, (die) als schwerwiegende Entsakralisierung kritisiert wird“ die Rede.
Dem ist zu widersprechen, zumindest teilweise. Vor dem Altar und beim Messopfer gibt es keine „einfachen Priester“. Jeder Zelebrant steht dort „in persona Christi“, und die Farbe des Scheitelkäppchens – deren Bedeutung Franziskus selbst vermutlich stark überschätzt – tut hier nicht das geringste zur Sache. „Einfache Priester“ gibt es nicht, von daher kann von „Entsakralisierung“ keine Rede sein. Der Vorwurf der Trivialisierung ist weniger entschieden von der Hand zu weisen – ein Priester, der sich zum „oder ein anderes geeignetes Lied“ an der Stelle des Gloria mit einem flotten Riff auf der Gitarre selbst begleiten wollte – was wir bei einem beliebten Jugendprediger nicht ausschließen können – würde sich zweifellos einer Trivialisierung schuldig machen, aber freilich nicht des Altars, sondern des dort zu vergegenwärtigen Erlösungsopfers Christi. Und das gälte wiederum für jeden Altar.
Also alles in Ordnung? Nicht im Geringsten. Das beabsichtigte Verfahren fügt sich nahtlos ein in die unaufhörliche Reihe von Gesten und Signalen, mit denen Franziskus die Aura des Sakralen im Gottesdienst der Kirche (und um das Amt des Nachfolgers Petri) abbaut oder sogar ins Lächerliche zieht. Originell ist der Argentinier damit nicht nur in rechtlicher Hinsicht keinesfalls: Die Geschichte der Liturgiereform und die Formen des Novus Ordo in Missale und Praxis enthalten zahllose derartige Signale. Der Sache selbst – im konkreten Fall dem Altar über der Confessio oder dem Wert der hl. Messe – können sie nicht wirklich etwas anhaben. Aber sie beeinträchtigen schwer die Fähigkeit der Menschen, die Sache und deren Wert wahrzunehmen – alles zerfließt in einem grauen Nebel der Gleichgültigkeit. Geschädigt und verhöhnt werden dadurch die Gläubigen, aber auch die Priester selbst, denen es erschwert wird, das übersinnliche Wesen von Zeremonien und Orten mit ihren bescheidenen menschlichen Sinnen zu begreifen.
Guadalajara, Le Havre, Dijon ...
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- 23. September 2021
Schneller als erwartet beginnen die ersten bergoglianischen Bischöfe damit, die Priesterbruderschaften – zunächst betroffen ist die Petrusbruderschaft mit den meisten Niederlassungen – unter den mit Traditionis Custodes vorgezeichneten Kurs zu zwingen. Bischof Brunin von Le Havre in Frankreich hat den in seiner Diözese tätigen Priestern der FSSP (hier die Website des Apostolats) zunächst untersagt, Taufen und Eheschließungen in der überlieferten Form durchzuführen (Quelle). Sie dürfen auch keinen Katechismusunterricht mehr durchführen – weder für Kinder, noch für Erwachsene.
Ein deutliches Stück weiter geht der Erzbischof des mexikanischen Guadalajara, Kardinal Robles-Ortega. Mit Dekret von gestern hat er die seit über 10 Jahren bestehende Personalpfarrei der Petrusbruderschaft aufgelöst, die Zahl der Messen im alten Ritus stark reduziert und weitere Reduzierungen für die Zeit „nach der Pandemie“ angekündigt. (Details zum Dekret auf katholisches.info und bei LifeSiteNews) Für die Priester der Diözese, die in Zukunft die hl. Messe nach der Liturgie des hl. Gregor feiern wollen, hat er ein nachgerade aberwitzig anmutendes Reglement eingeführt: Sie müssen einen ausführlich begründeten handgeschriebenen Antrag an den Erzbischof stellen, der
a) ein explizites Bekenntnis zur Gültigkeit des Novus Ordo und die volle Anerkennung des 2. Vatikanums und des päpstlichen Lehramtes (in franziskanischer Interpretation) enthält,
b) akzeptiert, daß die Liturgie nach den Büchern von Paul VI. und Johannes Paul II. einziger Ausdruck der der lex orandi des römischen Ritus sei und
c) klarstellt, daß ihre reguläre Zelebration ausschließlich nach diesen Büchern erfolgt. Deshalb sind die Ausnahmen auch für jeden Fall einzeln zu beantragen und zu begründen.
Der Petrusbruderschaft, die in Guadalajara ein großes Schulinternat und ein sog. Proseminar mit zusammen über 1200 Schülern (Quelle) unterhält, wird auferlegt, außerhalb der für die Reste der aufgelösten Personalpfarrei zugestandenen und nach Ort und Zeit genau vorgeschriebenen Messen nur noch die Angehörige der Einrichtungen zu den Meßfeiern in ihren Häusern zuzulassen. Für diese internen Zelebrationen kündigt der Erzbischof den bevorstehenden Erlaß spezieller Vorschriften durch die Ordens- und die Gottesdienstkongregation an. Wie inoffiziell zu erfahren ist, droht Robles-Ortega der Petrusbruderschaft bei Nichtbeachtung der Auflagen den Entzug der Genehmigung zum Betrieb ihre Schulen an. Was sind schon 1200 ohnehin zweifelhaft orientierte Schüler, wenn es um die Durchsetzung DES KONZILS geht?
Werden Sie doch Kirchenbesitzer!
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- 21. September 2021
Ein Artikel auf NewLiturgical Movement über die zunehmende Verbreitung von Privatkapellen (zumindest in den USA) gibt Anlaß dazu, über einige strategische Frage zur Zukunftssicherung der Gemeinden mit überlieferter Liturgie laut nachzudenken. Strategische Fragen? Ja, denn es ist Krieg, und wer sich in den vergangenen Jahrzehnten daran gewöhnt hatte, daß auch glaubenstreue Katholiken mit einem halbwegs toleranten in Umfeld in Kirche und Gesellschaft rechnen könnten, tut gut daran, sich gedanklich auf die Möglichkeit härterer Zeiten einzustellen. Wenn diese dann ausbleiben, umso besser.
In den angelsächsischen Ländern ist das Bild des Widerstandes gegen den Druck eines zunehmend kirchenfeindlichen Umfeldes sehr stark von der Erinnerung an die Recusanten-Zeit während der Katholikenverfolgungen in England geprägt. Die Recusanten – das waren zum Teil sehr mächtige Adelsfamilien, die auf ihren Burgen und Landsitzen verfolgten Priestern dauernd oder zeitweise Unterschlupf boten und gegen deren oft großartig ausgestattete Privatkapellen die Staatsgewalt nicht ihre volle Macht ausspielen konnte. Eine Neuauflage offener Katholikenverfolgungen nach damaligem Vorbild ist in der modernen Gesellschaft schwer vorstellbar – obwohl die radikalen Corona-„Schutz“maßnahmen, die vielfach Kirchen weitaus stärker betreffen als Großmärkte, auch da beunruhigende Perspektiven eröffnen. Und wer schon einmal der Drohkulisse des linksradikalen Mobs gegen Veranstaltungen wie den „Marsch für das Leben“ ausgesetzt war, wird daran zweifeln, daß dieser Staat seine Mittel gegen eine nach dem Vorbild der Internetzensur oder der Verhinderung von Zusammenkünften mißliebiger Organisationen „privatisierte“ Politik des de-facto Verbotes vom Zugang zur Öffentlichkeit einsetzen würde.
(Bürger-)Kriegsähnliche Verhältnisse herrschen nach Meinung mancher Beobachter aber auch innerkirchlich, seit Papst Franziskus mit „Traditionis Custodes“ seinen Willen klar gemacht hat, die überlieferte Liturgie und den überlieferten Glauben aussterben zu lassen (oder zu erwürgen) und den Bischöfen nicht nur entsprechende Mittel an die Hand gegeben hat, sondern sie auch nachdrücklich dazu auffordert, diese einzusetzen.
Interrituelle Konzelebration in Presov
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- 18. September 2021
Während seiner Reise in die Slowakei zu Anfang der Woche amtierte Papst Franziskus am Dienstag in Presov als „Vorsteher“ bei einem feierlichen Hochamt in der Liturgie des hl. Chrysostomus nach dem byzantinischen Ritus. Auf die Anführungszeichen bei „Vorsteher“ wird noch zurückzukommen sein. An der Feier auf einer Sportanlage nahmen über 30 000 Angehörige der in Gemeinschaft mit dem römischen Stuhl stehenden griechisch-katholischen Kirche teil, die in der Slowakei etwa 200 000 Mitglieder hat – gegenüber an die 3,5 Millionen römische Katholiken. Eine immerhin über anderthalbstündige Videaufzeichnung der Zeremonien ist auf Youtube abrufbar. Ein größtenteils allerdings nur in Italienisch abgefasstes Missalette für die Messfeiern in Budapest (Novus Ordo) und in Presov (byzantinisch) steht bei Vatican News als PDF zum Download.
Eine Besonderheit an dieser Messfeier – zumindest für Westler mit liturgischen Interessen – liegt darin, daß die Liturgie auf einer für solche Großveranstaltung üblichen Freiluftbühne stattfand und daher ohne die in fast allen Kirchen der Byzantiner obligatorische Ikonostase auskommen mußte: Man konnte also auch einen Blick auf die Riten werfen, die sonst hinter den goldenen Toren verborgen sind – soweit die wenig liturgisch engagierte Bildregie und die Kürzungsschnitte das erlauben. Der Verzicht auf die Ikonostase war übrigens nicht vollständig: Die an den entsprechenden Stellen hoch über den Köpfen der Zelebranten aufgehängten Ikonen des Erlösers und der Gottesmutter und eine gewaltige Kreuzesdarstellung in der Mitte markierten die zentralen ikonographischen Elemente der Bilderwand bzw. Ihre Tore und gaben der Zeremonie zumindest eine Andeutung ihrer räumlichen Struktur.
Der Einzug der Zelebranten bot einen eindrucksvollen optischen Kontrast zwischen den mitzelebrierenden „römischen“ Bischöfen und den traditionell farbenfreudig gehaltenen Gewändern des „griechischen“ Klerus, der übrigens – relativ zur bescheidenen Größe seine Kirche – eine beeindruckende Zahl von Bischöfen und Kronenmitra tragenden Prälaten aufzubieten hatte. Nach dem Einzug nahmen Franziskus und seine Assistenten dann Platz auf einem hinter dem Altar erhöht aufgestellten Thron, während sich um den großen quadratischen Altar dann das heilige Schauspiel der göttlichen Liturgie entfaltete. Zelebrationsrichtung war der liturgische Osten, die Zelebranten standen also, wenn sie am Altar amtierten, „mit dem Rücken zum Volk“ aber Angesicht zu Angesicht nicht nur mit der Kreuzesdarstellung, sondern auch mit dem darunter platzierten Bischof von Rom.
Und hier ist auf die in der Einleitung platzierten Anführungszeichen um den „Vorstand“ bei der Liturgie zurückzukommen.<permalink>