„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
Themen und Meldungen:
Von der Kirche zur Bewegung
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- 19. September 2023
Die Ernennung seines argentinischen Spießgesellen Fernández zum Leiter des römischen Amtes für den Glauben ist – vielleicht noch mehr als Traditionis Custodes – ein weiterer schwerer Schlag von Franziskus gegen die katholische Kirche in der Form, die sie im Laufe ihres 2 Jahrtausende umspannenden Bestehens angenommen hat. Mit Ausnahme der wenigen hundertfünfzig-prozentig franziskustreuen Medien sind nicht nur konservative, sondern auch der breiten kirchlichen „Mitte“ zuzurechnende Medien voll mit vernichtenden Kritiken an dem neuen Amtsleiter – teils, wegen seiner praktisch nicht vorhandenen Qualifikation als Theologe, Teils wegen seiner unbedingten Bereitschaft, auch die abenteuerlichsten Ideen seines Chefs gutzuheißen.
Das auch hier schon mehrfach zitierte argentinische Blog „Il Carminante Wanderer“ hat am 18. 9 unter der Überschrift „Von der Kirche zur Bewegung“ eine fulminante Abrechnung mit dem neuen Würdenträger veröffentlicht, die leider in den bisher greifbaren maschinellen Übersetzungen aus dem Spanischen nicht gut zu lesen ist. Wir bringen hier daher nur einen redaktionell leicht überarbeiteten Teil aus den zusammenfassenden Überlegungen des Textes und werden uns ggf. dem Thema erneut zuwenden, wenn bessere Übersetzungen vorliegen.
Die Argumentation von Bischof Fernandez enthält als Hauptprämisse: Der Papst muß nicht nur das "statische" Glaubensgut hüten, sondern auch die Lehre der Kirche kraft eines "lebendigen und aktiven" Charismas entwickeln, das eine besondere Gabe des Heiligen Geistes ist.
Pontifikalamt mit S.E. Burke in Paris
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- 18. September 2023
Am vergangenen Samstag (16. 9.) zelebrierte S.E. Raymond Cardinal Burke ein feierliches Pontifikalamt in Paris. Ort der Zelebration war die Pfarrkirche Saint Eugène-Sainte Cécile, an der mit der Schola Sainte Cecile eine der kompetentesten und bekanntesten Vereinigungen zur Pflege der traditionellen Kirchenmusik beheimatet ist. Die Schola und ihr Orchester übernahmen denn auch den musikalischen Anteil der Liturgie, in dessen Zentrum die Missa Assumpta est Maria („Messe Rouge“) von Marc-Antoine Charpentier stand.
Anlaß des Hochamtes war der 10. Jahrestag der Gründung von SOS Chrétiens d’orient, einer hauptsächlich in Frankreich aktiven Vereinigung zur Unterstützung der von Völkermord und Christenverfolgung bedrohten Christen in den islamischen oder vom Islamismus attackiertenLändern. Unter den in choro an der Zelebration teilnehmenden Priestern und Ordensleuten war denn auch ein durch seinen Habit kenntlicher Priester einer orientalischen Kirche – soweit wir sehen zum ersten Mal bei einer Zelebration im überlieferten Ritus.
Das Video der Messe ist nicht nur wegen der ehrfürchtigen Feierlichkeit der Liturgie, sondern auch wegen der großartigen musikalischen Begleitung überaus sehens- und hörenswert. Die angegebene Laufzeit von fast drei Stunden kommt dadurch zustande, daß auch ein Teil des „Wartens auf die Ankunft des Kardinals“ und des Anschließenden Tedeums und einer Art „öffentlicher Audienz“ mit aufgezeichnet worden sind. Der Einzug selbst beginnt dann bei min 10:30, das Hochamt nach dem Anlegen der vollständigen (d. h. mit Dalmatik und Tunicella) Paramente bei min 23.00. Das eigentliche Amt endet dann bei 2:05:00 – es folgt das Ablegen der Paramente und 2:15:00 das Tedeum.
Katholiken dürfen hier nicht rein!
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- 16. September 2023
Nach dem Erlass des Willkürdekrets „Traditionis Custodes“ im Sommer vor zwei Jahren sah es zunächst so aus, als ob die amerikanischen Bischöfe in ihrer überwiegenden Mehrheit im Stande sein würden, die Umsetzung der diskriminierenden Vorgaben des Dekrets abzuwenden oder zumindest abzumildern. Das hat die Bergoglianer sehr erbost, wie man an der Schimpftirade von Franziskus gegen die „indietristischen Reaktionäre“ bei seinem Treffen mit den portugiesischen Jesuiten im August erkennen konnte. In den letzten Monaten hat sich daher der Druck auf die Bischöfe verstärkt, die traditionstreuen Katholiken aus den Pfarrkirchen zu vertreiben – hier Beispiele aus Detroit und aus Winona-Rochester.
Neuerdings hat sich sogar der päpstlicher Nuntius in den USA – ein gewisser Erzbischof Christophe Pierre – eingeschaltet und widerstrebende Bischöfe einbestellt, um ihnen ordentlich die Leviten zu lesen. Bekannt geworden ist das jetzt an den Fällen der beiden kalifornischen Bischöfe Gomez (Los Angeles) und Vann (Orange County) (Quelle) – sie sollen aber nicht die Einzigen gewesen sein. Im Ergebnis muß in Orange die überlieferte hl. Messe in St. Mary’s by the Sea eingestellt werden. Das ist nicht nur für die nun heimatlos gewordenen „Altrituellen“ problematisch, sondern auch deshalb, weil die personell und finanziell schwindsüchtige Gemeinde in den letzten Jahren nur noch durch den Zustrom der spendenfreudigen Indietristen aus dem Umland über Wasser gehalten wurde. Nun wird schon über die Aufgabe des Standortes nachgedacht.
Hinsichtlich Los Angeles bestand der Nuntius darauf, die Feier der überlieferten Liturgie in Pfarrkirchen sofort einzustellen.
Christus in der Eucharistie ist das Zentrum
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- 14. September 2023
Während wir noch an der Übersetzung des 2. großen Hirtenbriefes von Bischof Strickland saßen, haben die Kollegen von Kath.net ihre Version bereits fertig und ins Netz gestellt. Wir verzichten daher darauf, an der eigenen Fassung weiter zu arbeitenund verweisen alle, die auch diesen Text lesen wollen, auf kath.net.
Der erste Hirtenbrief vom 23. August hat das Gesambild der aktuellen Kirchenkrise vor Augen gestellt. Im zweiten Brief spricht Bischof Strickland in katechismusartiger Kürze, aber auch Festigkeit, über die Sakramente, die das Zentrum und das eigentliche Wesen der Kirche ausmachen: In ihren lebt und wirkt Christus fast so in seiner Kirche, wie er vor zweitausend Jahren zu seinen Jüngern gesprochen hat. Diese Jünger hatten das Privileg der unmittelbaren und sinnfälligen Nähe - wir Heutigen genießen den Vorzug, daß die Kirche in ihren Lehrern und Heiligen manches von dem, was damals kaum verständlich war (und auch heute noch für viele ein Ärgernis darstellt) so ausgebreitet und entwickelt haben, daß alle Menschen guten Willens dem folgen können. Wenn man sich denn nur die Mühe macht, es ihnen in Wort und Vorbild vor zustellen.
Besonders ausführlich behandelt Bischof Strickland das im ersten Hirtenbrief bereits kurz angesporochene Thema der Voraussetzungen, die ein Christ, ein Katholik; erfüllen muß, um in die eucharistische Gemeinschaft mit Christus in der hl. Kommunion einzutreten.
Unsee Illustration entnehmen wir einem Bericht des National Catholic Register vom Juli dieses Jahre über die erste Zelebration des Bischofs einer hl. Messe im überlieferten Ritus. Bischof Strickland (geb. 1958) gehört der ersten Generation von Priestern an, die den überlieferten Ritus nicht mehr bewußt kennengelernt haben und die auch mit der Paulinischen Liturgie gute Katholiken geworden und geblieben sind. Erst die Krise der Gegenwart hat ihn dazu geführt, den Blick tiefer in die Tradition zu richten - der Bericht des Register ist sehr aufschlußreich.
Und noch einmal der Link zum Hirtenbrief.
Manuel Fernandez, der Taschenspieler
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- 13. September 2023
Victor Fernández (s. Bild rechts, unten), langjähriger Weggefährte und Ghostwriter von Franziskus, wird in diesen Tagen Amtschef der römischen Behörde für – ja was eigentlich? Dem Namen nach steht er als Beauftragter des Papstes dem Römischen Dikasterium für die Glaubenslehre vor, doch der Inhalt dieser Lehre ist nach 10 Jahren Franziskus kaum noch zu bestimmen. Der Glaube, den die Kirche von Christus und seinen Aposteln empfangen und über 2000 Jahre sorgsam bewahrt und hier und da auch entfaltet hat, scheint es jedenfalls nicht zu sein.
Als Vorgabe für die Erfüllung seines Amtes hat Franziskus dem Fernandez einen Brief mitgegeben, nach dem er „alles anders“ machen soll als seine Vorgänger. Fernandez selbst hat dazu verlauten lassen, daß er sich nicht mehr wie diese Vorgänger primär auf das Lehramt der Kirche in zwei Jahrtausenden stützen will, sondern seine Aufgabe darin sieht, die Neuerungen von Franziskus durchzusetzen. Wörtlich im Interview : „Möglicherweise werden gewisse Fragen in einer Weise beantwortet, die nicht voll das aufnimmt, was Franziskus als das Neue an dieser Sache herausgestellt hat. Aber es reicht nicht, nur hier und da einen Satz von Franziskus zu zitieren, sondern es geht darum, das ganze Denken nach seinen Kriterien umzuformen. Das trifft ganz besonders zu auf die Moral- und Pastoral-Theologie.“
Man geht wohl nicht fehl, wenn man das übersetzt: Vergesst alles, was früher war – ab jetzt müsst ihr Welt und Kirche allein durch die Augen von Franziskus sehen, sonst...
Das Gesicht der Wahrheit ist Christus
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- 12. September 2023
Die journalistischen Beobachter der kirchlichen Szene gehen seit dem gestrigen Montag fest davon aus, daß der Vatikan in den kommenden Tagen Bischof Joseph Strickland von Tyler in Texas zum Rücktritt auffordern wird. Bischof Strickland gehört zu der nicht kleinen Zahl amerikanischer Bischöfe, die den katholischen Glauben in seinem ganzen Umfang verkünden und verteidigen – „sei es gelegen oder ungelegen“ (2 Tim 4,2), wie es der hl. Paulus verlangt. Mit dieser Aufrichtigkeit hat sich Bischof Strickland schon seit Jahren den Zorn der „linksliberalen“ in der amerikanischen Kirche zugezogen, und auch in Rom glaubt man in ihm eine der Wurzeln des „amerikanischen Übels“ zu erkennen, über das sich Franziskus gerade kürzlich wieder so heftig beschwert hat.
Über den Skandal, daß Franziskus unter Mißbrauch seiner Stellung mißliebige Bischöfe schlechtmacht und feuert, als ob sie nicht gleich ihm Nachfolger der Apostel, sondern abhängige Dienstboten wären, wird gesondert zu berichten sein, wenn es soweit ist. Zur Vorstellung von Bischof Strickland, von dem hier in Deutschland nur die Wenigsten schon etwas gehört haben dürften, übersetzen wir heute einen Hirtenbrief, den er – wohl auch in Erwartung seiner baldigen Entlassung – am 23. August an die Gläubigen seiner Diözese gerichtet hat. Ein zweiter Hirtenbrief vom Anfang dieses Monats soll folgen.
Meine lieben Söhne und Töchter in Christus –
die Liebe und die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei allezeit mit Euch.
In dieser Zeit großen Aufruhrs in der Kirche und der Welt wende ich mich mit dem Herzen eines Vaters an euch, um vor den Übeln zu warnen, die uns bedrohen, und euch der Freude und der Hoffnung zu versichern, die wir allezeit in unserem Herrn Jesus Christus finden werden.